Am nächsten Morgen hatte der Liebestrank seine Wirkung verloren und Ron hatte fürchterliche Kopfschmerzen. Lavender Brown saß wie ein Häufchen Elend da und schluchzte leise vor sich hin. Sie tat Hermine irgendwie Leid, doch sie durfte sich das keinesfalls anmerken lassen. Ginny und Harry fielen über Ron her, der immer roter im Gesicht wurde und schließlich sogar Tränen in den Augen hatte. Er wagte es kaum Hermine anzusehen und sie gab vor, schrecklich beleidigt zu sein, obwohl sie dabei das schlechte Gewissen plagte. Selbst Schuld, dachte sie bei sich. Was kann schon Gutes dabei herauskommen, wenn man sich mit einem Slytherin einlässt?
Nach dem Verwandlungsunterricht wurde Hermine von Draco abgepasst. Er richtete es ein, dass er neben ihr das Klassenzimmer verließ. »Na, Granger. Ich habe gehört, du hättest dir mit Brown eine Schlacht geliefert.« Er sagte es mit einem spöttischen Unterton, doch seine Augen sahen besorgt aus. »Du musst nicht alles glauben, was du über mich hörst, Malfoy«, antwortete sie und deutete ein Lächeln an, um ihn zu beruhigen. »Die Dinge sind oft nicht so, wie sie scheinen.«
Plötzlich baute sich Ron vor ihnen auf. Er funkelte Draco an. »Hast du Lavender den Liebestrank gegeben, Malfoy?«
»Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie ihn dir verabreicht«, antwortete Draco trocken. »Du weißt, was ich meine. Ihr beiden habt doch die ganze Zeit was mit einander gehabt«, schnaubte der Gryffindor.
»Weasley«, sagte Draco in einem Tonfall, als spräche er zu einem begriffsstutzigen Kind. »Ich versichere dir, wenn Brown an mir interessiert gewesen wäre, dann hätte sie m i r den Trank in meinen Kürbissaft geschüttet und nicht dir.«
Ron lief vor Zorn rot an. »Du steckst doch dahinter. Du hast dafür gesorgt, dass Lavender mir den Trank gab. Hast du dich in der Zwischenzeit an Hermine herangemacht, damit sie deiner Komplizin nicht in die Quere kommt?«
Dracos Augen wurden hell. »Ich habe Granger keinen Liebestrank verpasst, falls dir das entgangen sein sollte. Und ich habe verdammt noch mal kein Interesse daran, es jemals zu tun. Brown hat was weiß ich an dir gefressen. Ich habe sie lediglich ein wenig unterstützt.«
»Warum?«, brüllte Ron.
»Weil es mir Spaß macht, Zwietracht zu säen und weil ich dich nicht leiden kann, du Trollhirn.« Draco hob ebenfalls die Stimme.
»Meine Herren«, sagte Professor McGonagall plötzlich in ihrem Rücken. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihren Disput woanders austragen würden.«
Hermine sah ängstlich von einem zum anderen. Doch Draco schritt an ihnen vorbei, wobei er Ron heftig in die Schulter rammte und ging zu seiner nächsten Stunde. Ginny blickte Hermine an und Rons Schwester wirkte auf einmal sehr nachdenklich.
Während des folgenden Kräuterkundeunterrichts mussten sie Mundklammern tragen. Professor Sprout bestand darauf, weil nur ein einziges gesprochenes Wort das Wachstum der kleinen Scheublumenpflänzchen empfindlich beeinträchtigen konnte. Hermine war mehr als dankbar dafür, konnte sie so wenigstens ihren Gedanken nachhängen und es bestand keine Gefahr, dass jemand sie auf Draco ansprach. Ron warf ihr immer wieder Blicke zu, doch sie gab vor, sie nicht zu bemerken. Mehr Sorgen bereitete ihr Ginny, deren Augen immer wieder prüfend auf ihr ruhten. Der einzige, von dem ihr keine Gefahr zu drohen schien, war Harry. Er kümmerte sich ausschließlich um die Umtopfung seines Scheublumenpflänzchens.
Hermine häufelte frische Erde in einen Tontopf und setzte ihre kleine Pflanze vorsichtig hinein. Sie hatte keinen Plan, wie es mit Draco weitergehen sollte. Sie wusste, sobald sie sich zu ihm bekannte, gab es kein Zurück mehr. Hermine war sich nicht sicher, ob sie ihm wirklich vertrauen konnte. Sie brauchte noch Zeit. Doch sie wusste auch, dass Geduld nicht gerade zu Dracos starken Eigenschaften zählte.
Ron hatte den Kräuterkundeunterricht offenbar dazu genutzt, ebenfalls nachzudenken. In ihrer nächsten Stunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, begann er auf Hermine einzureden. Scheinbar wollte er die Gelegenheit nutzen, weil sie ihm nicht weglaufen konnte.
»Hermine, ich muss mit dir über uns sprechen«, flüsterte er eindringlich und beugte sich zu ihr hinüber.
»Nicht jetzt, Ronald.«
»Doch, nachher verkriechst du dich wieder hinter einem deiner Bücher«, erwiderte er trotzig.
»Das könnte dir auch nicht schaden«, fauchte Hermine ein wenig zu laut.
Professor Wyckham schaute kurz auf, fuhr aber mit dem Unterricht fort.
»Hermine, es tut mir Leid. Lavender hat mich reingelegt.« Ron wollte über ihren Arm streicheln, doch Hermine sah ihn so böse an, dass er es unterließ.
»Mr. Weasley, hören Sie auf, auf Miss Granger einzureden und folgen Sie meinem Unterricht«, sagte Professor Wyckham plötzlich.
Dracos Kopf schnellte herum und Hermine starrte auf ihr Pult. Für die nächsten Minuten hatte sie Ruhe, bevor Ron es nicht mehr aushielt und erneut versuchte, ihr ein Gespräch aufzuzwingen. »Ehrlich, zwischen mir und Lavender ist gar nichts mehr. Seit damals gibt es nur noch dich.« Er griff nach ihrer Hand, doch Hermine entzog sie ihm rasch.
»Das reicht jetzt, Mr. Weasley. Fünf Punkte Abzug für Gryffindor. Miss Granger wünscht Ihre Annäherungsversuche offenbar nicht, also wollen wir Ihrem Haus weitere Punktabzüge ersparen, indem wir Sie nicht länger in Versuchung führen. Miss Granger, nehmen Sie Ihre Sachen und tauschen Sie für den Rest des heutigen Unterrichts mit Mr. Zabini die Plätze.«
Hermine glaubte Dracos Befriedigung geradezu fühlen zu können.
»Warum muss es denn ausgerechnet Zabini sein?«, fragte Ron.
»Möchten Sie lieber neben Mr. Malfoy sitzen?«
»Auf keinen Fall«, knurrte der Gryffindor.
»Dann haben Sie also doch nichts gegen meine Entscheidung einzuwenden«, antwortete Professor Wyckham.
Hermine ging nach vorne und setzte sich neben Draco, wobei sie sichtlich bemüht war, soviel Abstand wie möglich zwischen sie zu legen. Sie wusste, Ginny konnte von hinten alles genau beobachten.
Hermine glaubte dennoch, die Wärme zu spüren, die er ausstrahlte. Sie fühlte erneut seine Finger auf ihrer Haut und roch diese Gras-Pfefferminzmischung, die von ihm ausging.
Hermine zuckte zusammen, als das Ende seiner Schreibfeder wie zufällig über ihre Hand strich. Entsetzt sah sie ihn an, aber er tat, als bemerke er es nicht. Im Laufe der Stunde drehte er sich in ihre Richtung und weiter nach hinten zu den Slytherins, die einen Tisch zurück saßen. Dabei ließ er wie zufällig seinen Arm unter das Pult fallen. Seine Finger fuhren sanft über ihren Oberschenkel und drückten ihn zärtlich.
Was für eine Qual! Hermine konnte sich in keiner Weise auf den Unterricht konzentrieren. Sie würde alles nacharbeiten müssen. Kaum war die zweite Stunde zu Ende, sprang sie wie gestochen auf und rannte hinaus. Beim Mittagessen schrie sie Ron an, er solle sie endlich in Ruhe lassen. Sie müsse über alles nachdenken und würde ihm schon noch mitteilen, zu welchem Ergebnis sie gekommen sei. Sie brauche jetzt einfach die Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Im Gemeinschaftraum packte sie ihre Schulsachen aus. Ein Zettel fiel aus dem Buch von Professor Wyckham »Dunkle Künste neu bekämpf«. Mit bebenden Fingern entfaltete sie ihn.
Um vier Uhr im kleinen Wäldchen am schwarzen See. Ihr Herz hämmerte. Sie würde nicht hingehen. Es war zu gefährlich. Sie konnte ihn nicht am helllichten Tag treffen, das musste er doch einsehen. Doch was, wenn sie nicht ging? Würde er sie verraten? Wahrscheinlich. Hermine kam zu dem Schluss, es war zu gefährlich, Draco zu versetzen. Sie warf den Zettel ins Kaminfeuer.Mit klopfendem Herzen machte sich Hermine rechtzeitig auf den Weg. Etliche Schüler waren an diesem sonnigen Vorfrühlingstag draußen. Richtung See kamen ihr jedoch immer weniger entgegen. Hermine wandte sich nach rechts und ging auf das Wäldchen zu. Vorsichtig stieg sie den kleinen Abhang hinunter. Der Boden war noch mit Herbstlaub bedeckt. Es raschelte unter ihren Füßen.
Draco war schon da und flippte Steine über die Oberfläche des Sees. Er musste sie hören, drehte sich aber nicht um. »Da bin ich«, sagte Hermine leise.
Draco ließ einen weiteren Stein über das Wasser tanzen. Erst als er nach dem siebten Sprung untertauchte, sah Draco Hermine an und kam langsam auf sie zu. Sein Gesicht war unergründlich.
Hermine wurde nervös. »Du wolltest mich sprechen?«
»Auch.«
Dann riss er sie an sich. Sofort stemmte Hermine ihre Hände gegen seine Schultern, doch sein Kuss war sanft und lockend. Hermine umarmte seinen Nacken und erwiderte seine Zärtlichkeiten. Es dauerte eine kleine Weile bis Draco sich von ihr löste. »Das habe ich wissen wollen.«
Hermine spürte, wie sie errötete. Sacht hob er ihr Kinn an. »Jetzt können wir reden.«
Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einem Baum. Dort nahm er seinen Mantel von den Schultern und breitete ihn auf dem Boden aus. Als Hermine sich gesetzt hatte, streckte er sich der Länge nach aus und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Er sah sie an.
»Gibt es Schwierigkeiten mit Weasley?«
»Er hat ein schlechtes Gewissen. Am liebsten wäre ihm, dass ich alles vergebe und vergesse. Er fühlt sich halt als unschuldiges Opfer und da hat er ja auch nicht ganz Unrecht.«
»Ein verfressenes Opfer«, grinste Draco.
Hermine ließ sein seidiges blondes Haar durch ihre Finger gleiten. Sie kniff ihn spielerisch in die Wange. »Sei nicht so frech.«
Draco richtete sich halb auf und stützte sich mit einer Hand neben ihrer Hüfte ab. »Im Ernst, wie soll es weitergehen? Wie viel Zeit brauchst du?«
»Ich weiß nicht genau. Zwei Wochen?«
Seine Kiefermuskeln spannten sich an, doch er sagte »In Ordnung, von heute an, aber keinen Tag länger.«
Hermine sah ihm tief in die Augen. »Warum du? Nach all den Jahren, warum ausgerechnet du?«
Draco schmunzelte. »Ich bin intelligent, überdurchschnittlich gut aussehen und sehr reich.«
»Arrogant hast du vergessen«, ergänzte Hermine.
Draco zuckte die Achseln und setzte seinen hochmütigsten Gesichtsausdruck auf. Doch für einen Augenblick kräuselten sich amüsiert seine Mundwinkel, ehe er erwiderte: »Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.«
»Oh, du aufgeblasener ...« Hermine nahm eine Hand voller Blätter und streute sie ihm über den Kopf. Draco lachte auf und rollte sie herum. Er drückte sie in das Laub und küsste sie erneut. »Warum ich?«, fragte Hermine, als er einen Moment von ihr abließ, und sie wieder zu Atem gekommen war.
Draco wurde ernst. »Als ich dich damals in eurem Jungenschlafsaal geküsst habe, tat ich das, weil ich die Aufgabe lösen wollte und keinen anderen Weg wusste. Es überraschte mich, wie gut du geschmeckt hast und dein Duft hat mich wahnsinnig gemacht. Du hast mich so liebe– und vertrauensvoll angesehen, wie noch nie ein Mensch vor dir. Ich weiß natürlich, dass du nicht mich gemeint hast, aber es hat mich tief berührt. Zum ersten Mal ist mir aufgefallen, wie hübsch du eigentlich bist und was für wundervolle sprechende Augen du hast. Bei unserem Abenteuer unter der Schule habe ich gemerkt, wie schön es ist, sich auf einen anderen Menschen wirklich verlassen zu können, egal was auf einen zukommt.«
Hermine lächelte glücklich. Draco küsste sie erneut auf die Lippen. »Du solltest jetzt besser gehen«, sagte er sichtlich bedauernd.
Er zog sie hoch und zupfte ihr etliche Blätter aus den Haaren, dann klopfte er seinen Mantel aus. »Ich bleibe noch etwas und trauere deiner Wärme nach.«
Sie knuffte ihn liebevoll in die Rippen.
»Granger?«
»Hmm.«
»Ich weiß nicht, ob ich es zwei Wochen ohne dich aushalte. Verstohlene Blicke und geheime Berührungen reichen mir nicht mehr.« Er sah sie verlangend an.
»Draco, bitte. Vielleicht brauche ich die vollen vierzehn Tage nicht, um es Ronald und den anderen zu sagen. Halte dich solange fern von mir.«
»Ich werde es versuchen. Aber sieh zu, dass Weasley dich nicht noch einmal anfasst. Sonst garantiere ich für nichts mehr.«
»Versprochen.«
Hermine stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, dann drehte sie sich um und stapfte den kleinen Hügel hoch. Sie konnte seine Blicke in ihrem Rücken spüren.Im Gemeinschaftsraum angekommen, schaute Ginny auf. Sie hatte einen der begehrten Sessel direkt vor dem Kamin ergattert. Rons Schwester ließ das Buch hinter sich fallen, in dem sie gerade gelesen hatte, und stand auf.
»Rauferei gehabt?«, fragte sie und trat auf Hermine zu.
»Nein, wieso?«
»Du siehst so aus.« Mit diesen Worten zog sie ein weiteres Blatt aus Hermines Haaren. Ob Draco es absichtlich übersehen hatte, fragte sich Hermine sofort.
»Ron ist ziemlich fertig. Weshalb machst du ihm nicht endlich Vorwürfe und ihr vertragt euch wieder. Ein Gewitter reinigt bekanntlich die Luft. Doch du wirkst so unschlüssig, völlig untypisch für dich.«
Hermine antwortete nicht.
»Liebst du meinen Bruder noch?«, bohrte Ginny weiter.
»Was soll die Frage? Ich weiß halt nicht, was ich tun soll. Er hat eine andere geküsst und mich vollkommen vergessen. Trank hin oder her, wahrscheinlich hatte er sogar noch Spaß dabei. Soll ich ihm Vorhaltungen machen, weil er verfressen ist? Soll ich ihn anschreien, weil er sich hat übertölpeln lassen? Ich muss mir erst über meine Gefühle klar werden, dann sehen wir weiter.«
Hermine stieg hoch zum Mädchenschlafsaal. Sie hörte, wie Ginny leise sagte: »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
Die Tage vergingen. Mittlerweile redete Hermine wieder mit Ron, doch das Thema Lavender war tabu. Sie verhielten sich allerdings wie Freunde, nicht wie Liebende. Draco hielt sich an sein Versprechen und blieb Hermine fern. Nur ab und an hatte er seine Augen nicht unter Kontrolle und warf ihr einen sehnsüchtigen Blick zu, der ihr immer durch Mark und Bein ging.
Ron wirkte mit der jetzigen Situation einigermaßen zufrieden. Harry waren die Streitereien ohnehin zuwider und er schien zu glauben, es würde sich mit der Zeit alles wieder einrenken. Nur in Ginny meinte Hermine ein Feuer brodeln zu sehen. Rons Schwester spürte irgendwie, dass sich Hermines Gefühle für ihren Bruder verändert hatten. Und warum auch immer, schien sie sogar den Grund dafür zu erahnen. Hermine erwischte sie mehrfach, wie sie intensiv auf ihren Bruder einredete, als wollte sie ihn dazu bewegen, etwas zu unternehmen. Doch offenbar hatte Ron dem bisher keine Beachtung geschenkt.
Es waren zehn Tage vergangen und an ihrer Situation hatte sich nichts geändert. Hermine nahm sich fest vor, heute Abend ihre Freunde zusammen zu rufen und ihnen zu erzählen, was in den vergangenen Monaten alles passiert war. Sie konnte einfach nicht länger mit den Heimlichkeiten leben. Die Zeit war gekommen, sich endlich zu Draco zu bekennen.
Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, als Ron im Gemeinschaftsraum auf Hermine zutrat.
»Gut, dass du kommst«, begrüßte sie ihn sichtlich nervös. »Ich muss dringend mit euch sprechen. Wo sind Harry und Ginny?«
Ron zuckte mit den Achseln. »Irgendwo unterwegs. Sie kommen etwas später nach.« Dann nahm seine Miene einen feierlichen Ausdruck an.
»Hermine«, begann er, »ich muss dir unbedingt etwas zeigen.«
»Was?«, fragte sie ohne eine Spur von Neugierde.
»Komm mit mir. Ich habe es woanders versteckt.«
Hermine wollte nicht als Spielverderberin dastehen und folgte Ron durch das Porträtloch.
Er führte sie durch die Schule. Hermine bekam einen Kloß im Hals, als sie bemerkte, dass sein Ziel offenbar der siebte Stock war. Tatsächlich hielt er vor der besagten Wand an.
Sie wollte keineswegs mit ihm den Raum der Wünsche betreten. Doch fiel ihr im Moment kein plausibler Grund dagegen ein.
»Der Raum existiert noch«, sagte Ron und begann zu strahlen. »Darin habe ich eine Überraschung vorbereitet.«
»Ron, vielleicht solltest du dir erst einmal dein Hemd in die Hose stecken«, sagte Hermine.
Er lachte meckernd. »Das wird gleich hoffentlich nicht mehr nötig sein.«
Ron schloss die Augen und die Tür erschien. Hermine grübelte noch über den Sinn seiner Worte nach, als er sie am Handgelenk packte und in den Raum schleppte.
Hermine sog scharf die Luft ein. Der Raum war eine exakte Kopie von Rons Schlafzimmer im Fuchsbau.
»Ginny meinte, wir sollten wieder zueinander finden und weil wir Weihnachten so viel Spaß hatten, dachte ich ...«
»Hör auf zu denken, Ronald!«, schrie Hermine plötzlich. »Es ist zu spät. Ich liebe dich nicht mehr.«
Sie stieß ihn vor die Brust, drehte sich um und rannte aus dem Raum. Im Gang hielt sie abrupt inne. Das Licht brach sich in dem mehrere Meter hohen Buntglasfenster und malte Regenbogenflecke auf den Steinboden.
Eingehüllt in dem Meer der Farben bogen Draco und Zabini in ein Gespräch vertieft um die Ecke. Sie blieben stehen. Draco hob fragend eine Augenbraue und setzte zum Sprechen an, als Ron aus dem Raum stürzte. Dracos Blick wanderte von Hermine zu Ron und dessen immer noch heraushängendem Hemd. Dann ging er auf den Gryffindor zu. Dracos Augen waren so hell, dass sie fast weiß wirkten. Hermine glaubte sogar etwas Rotes darin aufblitzen zu sehen. Just in diesem Moment zerbarst die Fensterscheibe.
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Brennendes Eis
FanfictionDas goldene Trio kehrt nach dem Tod Voldemorts nach Hogwarts zurück. Hermine freut sich auf ein letztes ruhiges Schuljahr mit ihrem geliebten Ron, doch das Schicksal hat andere Pläne. Ständig kreuzt Draco Malfoy ihren Weg. Zuerst sacht, dann immer s...