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You're part of a machine, you are not a human being

,,Was zur Hölle machst du schon hier?!" Jeremiah schlug mir mitten ins Gesicht. Er schlägt lieber erst zu, bevor einen anhört. Ich schmeckte Blut in meinem Mund. Ich wischte schnell über meine Lippe. ,,Hier, ich hab's." Ich drückte ihm den Plan für das Revier des GCPD 's in die Hand. ,,Schneller als gedacht." Er beäugte mich skeptisch. ,,Und wen hast du mir da mitgebracht?" Jeremiah umrundete Jon, den ich mitgebracht hatte. ,,Ähmm..." Jeremiah hob die Hand und brachte mich so zum Schweigen. ,,Hol Ecco. Sofort."

Ich seufzte auf und machte mich auf den Weg nach ihr in der Kirche zu suchen. Wahrscheinlich war sie wieder mit der ,,Ausbildung" von neuen Rekruten beschäftigt. ,,Meine kleinen, lieben Pilgerlein!" Eindeutig Ecco. Die dumme Schnepfe. Dumm wie Stroh und tut alles, was ihr Boss will. So kam sie auf jeden Fall rüber. Ich schob langsam die Tür auf. Ich betrat das ehemalige Schwimmbad. Bah. Es stank schon wieder so abartig nach Tod. Lag wahrscheinlich an den vier Leichen, die auf dem Boden lagen. Wäre das ehemalige Becken nicht voller Blut, sondern mit Wasser gefüllt, wäre das ein echt schöner Ort. War früher bestimmt mal richtig schön hier. ,,Was?" Ecco's genervte Stimme unterbrach meine Gedankengänge. ,,Du sollst zu deinem Boss. Jetzt gleich hat er gesagt." Sie nickte sofort und drückte mir einen Revolver in die Hand. ,,Du führst sie zum Bohrloch. Und wenn einer versucht abzuhauen, erschießt du sie." Jemand umbringen?! Sie wandte sich bereits zum Gehen ab. ,,Ich...ich. Das kann ich nicht Ecco. Ich kann damit nicht umgehen..." Ich sah sie flehend an. Ich wollte das nicht machen. ,,Was ist dir lieber? Dir die Hände schmutzig zu machen und einfach den Abzug ziehen und dann abdrücken. Ist nicht schwer." Sie gaggerte wahnsinnig vor sich hin, ehe sie verschwand. Ach Scheiße. ,,Na gut. Ihr zwei, kommt mal mit", murmelte ich unsicher und steckte die Waffe ein. Ganz sicher halte ich die nicht die ganze Zeit. Bei meinem Glück erschieße ich mich noch unbeabsichtigt. Ich war wirklich ein riesiger Tollpatsch. Ja, hab ich zwischendurch vergessen zu erwähnen. Ich ließ alles fallen. Von Gläsern, bis Messern und Gabeln. Alles. Ich stolperte auch ständig. Also wirklich ständig. Die zwei jungen Frauen liefen mir hinterher. Mit einem riesigen Stock im Arsch. Warum liefen die so aufrecht?

,,Warum seit ihr hier?", fragte ich leise und führte sie durch einige Gänge. Voller Leichen. Ich wusste, was ich vermisst hatte. Meine Schauflerei. Mein Job war es früher, nachdem sie mich nach Monaten endlich als ,,wahnsinnig" befunden haben, Löcher für die Leichen hier in der Nähe in der Nähe des Piers zu graben. Es war zwar ultra eklig gewesen die Leichen anzufassen, aber wenigstens hatte ich 6, 7 Stunden meine Ruhe von Ecco und ihrem konfrontationsfreudigen Boss. ,,Wegen ihm. Dem Mann, der das alles hier erschaffen hat." Erschaffen? Aha, so bezeichnen das Verrückte wohl. Ich betrat die Baustelle. ,,Da. Seht ihr den Mann?" Ich zeigte auf den glatzköpfigen Gary. Der leitete hier alles. Ich hasste es dort. Ich liebte Kinder. Wollte selbst mal Mutter werden und dann sowas mitansehen zu müssen? Es war die pure Quall. Kinder schufteten sich zu Tode und wenn sie zu langsam waren, wurden sie von den Aufsehern mit Stromschocken gegrillt. Das ist einfach nur verrückt. Einfach nur verrückt. Verrückt und barbarisch. Die zwei Rekruten nickten. ,,Gary!" Ich winkte ihn her. Er kam angelaufen. Wie immer sah dieser Typ mürrisch aus. Obwohl ich wirklich freundlich zu diesem Wichser war, erwiderte er dies niemals. ,,Das sind zwei neue Rekruten." ,,Und warum bringst du sie jetzt? Rekruten werden immer nur von seiner Assistentin gebracht", brummte er misstrauisch und schob die zwei jungen Frauen zu anderen Aufsehern. Er baute sich vor mir auf. Insgesamt schien dieser Mann Jeremiah nicht zu mögen. Warum arbeitete er dann eigentlich für Valeska? ,,Bist du jetzt auch noch seine Assistentin?", fragte er abwertend. Als ob Jeremiah das zu dem Zeitpunkt getan hätte. Mich zu berühren. Vorher hätte er sich die Hände und den Schwanz abgehackt. Damals hasste mich Jeremiah abgrundtief. Er behielt mich nur, weil ich Zeitvertreib war und er mich noch brauchte. ,,Nein, bin ich nicht", sagte ich mit klarer, ernster Stimme. Ich lasse mich doch ganz sicher nicht von diesem Spacko einschüchtern. Kann der sich abschminken, wenn er denkt, dass er mit dieser Macho Art weit bei mir kommt. ,,Sagen sie alle. Hat seine Assistentin auch behauptet. Bis rauskam, dass sie seine Freundin ist." Okay what the fuck, ich will gar nicht wissen, woher dieser schmierige Aufseher das weiß.

Der Aufseher und ich zuckten zeitgleich zusammen, als jemand mit der Zunge schnalzte. An der Gangart und alleine seiner Aura wusste jeder, wer den Raum soeben betreten hatte. Jeremiah Valeska. Ich spannte mich ängstlich an, als seine behandschuhten Hände sich auf meine Schultern legten. Jeremiah war ein ganzes Stück größer als ich. Okay, das ist auch nicht so schwer, 1,63 zu überragen. Jeremiah war locker 1,80. ,,Gary, Gary. Sie sollen meine kleine Harlekin nicht von der Arbeit ablenken. Und außerdem sollten sich Sie sich lieber nicht in mein Privatleben einmischen, sonst hat das..." Jeremiah machte eine Pause und lehnte sich vor. Nun war sein Gesicht direkt neben meinem. Sein Parfüm stieg mir in die Nase. Roch auf keinen Fall billig. Eher...unglaublich edel. ,,Sonst hat das endgültige Konsequenzen für Sie." Der Mann schluckte schwer. ,,Ja, Sir." Er drehte sich um und lief schnurstracks in den Tunnel, der schon seit Monaten gebaut wurde. Jeremiah drehte mich langsam um, damit ich ihn ansah. ,,Du Kleines, deine Arbeit wartet." Ich nickte leicht. ,,Ja, ich fange sofort an Jeremiah." Und dann fing meine langweilige Arbeit mal wieder an. Leider.

Love in difficult conditionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt