◇ Are you strange like me? ◇
,,Halt sie doch fest!", brüllte mich Jeremiah zusammen. Ecco war echt ein Biest. Sie zappelte und trat ununterbrochen. Lange würde ich sie nicht halten können. Dafür war Ecco viel stärker als ich. ,,Mach ich doch...", murmelte ich kleinlaut und legte meinen Arm um ihren Hals und drückte etwas Druck aus, sodass Ecco etwas weniger zappelte.
Ecco tat mir leid. Es tat mir ehrlich leid, wie sich Angst in ihren Augen breit machte, als Jeremiah mit einem Messer auf sie zukam. Sie hatte das nicht verdient. Ecco war vielleicht verrückt, aber alles was sie je Kriminelles getan hat, hat sie für ihren Freund getan. Sie liebte ihn einfach nur und wollte ihn nicht verlieren. So wie ich eines Tages...
,,Baby...Miah..." In ihrer Angst war große, panische Angst zu vernehmen. ,,Ich weiß Ecco, ich weiß."
Im nächsten Augenblick steckte ein Messer in Ecco's Bauch. Blut sprudelte aus ihrem Mund hervor. Sie sackte in meinen Armen zusammen. Sie war schwerer, als gedacht. Doch Jeremiah nahm sie mir still ab. Er reichte mir das Messer voller Blut, während er seine Freundin in die Arme nahm. Ein merkwürdiger Anblick. Diesen sonst so kalten Mann seine Freundin so eng umarmen zu sehen. Ecco röchelte nach Luft. In der Hoffnung doch noch irgendwie zu überleben. Jeremiah strich ihr über den Kopf. Er küsste sie sogar auf die blonden Haare. ,,Ich danke dir für deine Treue Ecco." Nachdem er das letzte Wort ausgesprochen hatte, hörte das Röcheln auf und Ecco sackte ganz zusammen. Und Jeremiah ließ sie nun völlig kalt auf den Boden fallen. Empfand er gar keine Emotionen dafür, dass er gerade seiner jahrelangen Freundin das Leben genommen hat? ,,Schau nicht so. Du nimmst die Beine." ,,Ja. Ich mache doch schon."
Nachdem wir Ecco entsorgt hatten, was in diesem Fall eine alte Müllhalde direkt in der Nähe der Kirche war, aßen wir zusammen zu Abend. Es war merkwürdig still. Früher hatten sich Ecco und Jeremiah immer unterhalten. Und nun? Nun war es mucksmäuschenstill. Man hätte wahrscheinlich sogar eine Nadel herunterfallen gehört.
,,Ich brauche deine Hilfe heute Nacht." Ähmm... Bitte was?! Jeremiah starrte mich etwas zu an, denn ich hatte direkt an was Versautes gedacht. Upps... Man merkte, ich war echt unterfickt. ,,Nicht bei sowas..." Er versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Gott, wie peinlich. Mir kroch sofort Hitze die Wangen hoch. Kann ich irgendwo im Boden versinken?
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,,Ich bin nicht so...schnell...", keuchte ich erschöpft. Warum war Jeremiah so schnell beim Treppensteigen? Wir waren in den zerstörten Wayne Interprises Gebäudekomplex eingebrochen. Stopp. Einbrechen konnte man das nicht nennen. Es war ja niemand mehr da. Wir betraten diesen verlassenen Ort einfach. ,,Du bist langsam, weil du fett bist. Sieh dich doch mal an."
Und genau in diesem Moment hätten mir diese Worte zu Bedenken geben müssen. Es ging damals nicht in meinen Schädel rein, dass dieser Mann nicht der gefährliche Mörder ist, der sich genau für mich ändert. Jeremiah Valeska ist ein Monster und behandelt jeden wie Dreck. Doch nur Außerwählten spielt er Liebe vor. Warum ich?
Ja, das habe ich mich auch schon gefragt. Jeremiah hätte jede nehmen können, doch er hat ausgerechnet eine junge Frau aus dem Ausland, mit starken psyischen Problemen und einem Alersunterschied von sechs Jahren genommen. Für mich nicht unverständlich. Vielleicht einfach aus dem Grund, dass er schon damals gespürt hat, wie blind ich ihm aus der Hand fresse.
Wisst ihr, wie es ist, wenn ihr jemanden liebt, aber die andere Person euch nicht?
Wenn ja, dann wisst ihr, wie ich mich fühlte. Denn das war mit mir geschehen. Ich hatte mich in diesen abstoßenden Wahnsinnigen verguckt. Es ging so schnell, dass ich nichtmal mitbekam wie. Die Gefühle waren plötzlich einfach da. Ich war fasziniert von ihm. Begeistert, sah zu ihm auf. Verrückter Weise. Er hatte mich geschickt um seinen schönen, schneeweißen Finger gewickelt.
,,Endlich", murrte Jeremiah gereizt, als ich fünf Minuten als er im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes ankam.
Ich streckte ihm die Zunge raus, als er nicht hinsah. ,,Kommst du jetzt endlich?" ,,Ich bin doch schon da!" Jeremiah sah mich kühl von der Seite an, als ich mich neben ihn stellte. Er schnippte mit den Fingern und zeigte auf ein paar große Kisten. ,,Einladen. In den Transporter unten. Und zwar zackig." ,,Die sind zu schwer!"
Im nächsten Moment wurde ich am Hals gepackt. Die Luft drang aus meinen Lungen. Jeremiah blickte bedrohlich auf mich herab. ,,Du wirst tun, was ich dir sage. Egal wann und egal was. Wenn nicht haben wir zwei Hübschen ein großes Problem, haben wir uns klar und deutlich verstanden Arabella?" Ich bekam keinen einzigen Ton heraus. Sein Griff war viel zu fest. ,,Antworte mir!" Ich nickte hektisch. Fuck... Schwarze Punkte tanzten vor meinem Sichtfeld, die immer größer wurden. ,,ANTWORTE MIR!" Doch das konnte ich längst nicht mehr. Mein Sichtfeld verschwamm und die kleinen Punkte verwandelten sich in riesigen Flecken, die langsam zu einer großen Fläche wurden. Jeremiah's Stimme wurde immer leiser. Immer ferner. ,,Gott bist du enttäuschend." Wow, wie nett. Doch das kümmerte mich in dem Moment nicht, denn ich rutschte langsam aber sicher in die Bewusstlosigkeit ab.
,,Arabella?" Grelles Licht blendete mich. Ich blinzelte verstört von der Helligkeit. ,,Schau mich an." Jeremiah zwang mich dazu ihn anzusehen. Er war direkt über mir. ,,Du hast noch genau eine Stunde. Dann haben wir zwei ein Treffen ins ACE Chemicals." Was?! Ich setzte mich abrupt auf. ,,Warum denn das? Wohin gehst du?!" Ich versuchte nach seiner Hand zu greifen, doch wie immer wahrte er den Abstand. ,,Ich habe noch etwas zu tun. Sei pünktlich!" Und schon war die Tür ins Schloss gefallen. Arghh!
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Love in difficult conditions
FanfictionArabella Smith ist eine junge, ehrgeizige Krankenschwester, die nachdem sie etwas Schlimmes tat, nach Gotham zog. Dort lernt sie den berüchtigten Jeremiah Valeska kennen und wie sie im Niemandsland überlebt. Während ihr schreckliche Dinge wiederfahr...