Gespräch mit Bruce?

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♤ With your face all made up, living on a screen ♤

,,FICK DICH!" ,,Fick dich, du kleine Schlampe." Jeremiah vergriff sich in meinen Haaren und riss daran. ,,Du machst, was du gesagt bekommen hast", zischte er. Er war sauer. Tödlich sauer. Aber ich ließ mich ganz sicher nicht noch länger von ihm herumschubsen! Es war echt genug. Nachdem ich die vielen Leichen verbuddelt hatte, sollte ich allen Ernstes Jon umbringen. Aber das ging mir wirklich zu weit. ,,DU TUST, WAS ICH SAGE!" Ich zuckte zusammen, als Jeremiah mich anbrüllte. ,,NEIN!" Er holte blitzschnell aus und ich flog vor Schwung auf den Boden.

Meine Wange brannte höllisch. Mein Kiefer tat bei jeder Bewegung weh. ,,Ich hab dir gebracht, was du wolltest! Deine komischen Pläne aus dem GCPD, also lass mich gehen!", forderte ich und rappelte mich auf. Jeremiah war es vielleicht gewohnt von Ecco keinen Gegenwind zu bekommen, aber bei mir konnte er sich das abschminken. ,,Gehen?" Er sah mich spöttisch an. ,,Ich lasse dich nicht gehen Arabella. Dafür bist du viel zu wichtig für diese ganze Operation." ,,FÜR WAS BRAUCHST DU MICH ÜBERHAUPT?!", schrie ich. Wofür brauchte mich dieser Bastard überhaupt?! Warum kann er mich nicht einfach gehen lassen?! Ich habe ihm geholfen!

Jeremiah schubste mich mit viel Kraft zu Boden, sodass er zu mir herab blickte. ,,Arabella du hättest echt auf meinen Rat hören sollen." ,,Und der wäre?", fragte ich genervt. ,,Keine Affären mit verheirateten Männern zu haben." Hä? Als sich ein diabolisches Grinsen auf seine Lippen schlich, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Fuck... Was hatte er getan?

Ich rappelte mich auf und rannte aus dem Raum. Ich kam auf dem Gang ins Schlittern. Das schwache Licht das Mondes, was von draußen nach drinnen drang, ließ mich eine rötliche, dunkle Flüssigkeit wahrnehmen. Ich stand in Blut. Die Schliere führte den ganzen Gang entlang. Das war Jons Blut. Das brauchte ich nicht bestätigt zu haben. Das wusste ich auch so. Ich rannte los. Und dann sah ich ihn.

Jon lag unten an der Treppe. Mitten im Kirchenraum. Er war schwerverletzt. ,,NEIN!" Ich stürmte die Treppe runter und was schaffte Arabella? Sie rutschte auf der Treppe voll Blut aus. Ich purzelte die Treppen runter. Nein, purzelte ist das falsche Wort. Ich fiel sie herunter. Und blieb unten ohnmächtig liegen.

Langsam wurde meine Sicht klarer. Ich wurde weggetragen. Aber von wem? Und wohin? ,,Legen Sie sie dorthin." Jeremiah's Stimme klang fern. Und dennoch so nah. Ganz schwer zu beschreiben. Ich spürte etwas Kaltes unter mir. Mamor. Kalter Mamor. Ich lag auf kaltem Mamor. Ich murrte etwas, als jemand mich anfasste. Jemand rollte mich auf den Rücken. ,,Arabella mach die Augen auf." Ich konnte und wollte nicht. Das Pochen meines Schädels war einfach zu stark, zu lähmend. Ich bekam nur halb mit, wie Jeremiah zuerst mein linkes Augenlid hoch zog und dann das Rechte. Es war anstrengend ihn anzusehen. ,,Du bist gestürzt. Wurdest ohnmächtig nachdem du seine Leiche gesehen hast." ,,WAS?!" Ich saß aufrecht. Doch ein schrecklicher Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper. ,,Leg dich hin." Er drückte mich zurück. War hier noch jemand? Wo war Ecco? ,,Arabella du bist nicht mehr in der Kirche. Verstanden?" Als ich nicht reagierte, strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Eine nette Geste. ,,Hast du verstanden?" Ich nickte schwach. Es kostete mich unglaublich viel Kraft. Diese kleine Bewegung. ,,Gut. Hast du Schmerzen?" Ich nickte erneut. ,,Wo?" Alles schmerzte, als ich meinen Hinterkopf anfasste. Und meinen Bauch. ,,Ich kenne mich mit Vielem aus, aber das Gehirn... Davon lasse ich lieber die Finger. Bauch kann ich bestimmt irgendetwas machen." Warum klang er auf einmal so freundlich? So besorgt und liebevoll? Entweder es steht wirklich richtig schlecht um mich und ich liege sterben oder Jeremiah hat eine unheilbare Krankheit, welche ihn so freundlich macht. ,,Unterleib? Oder weiter oben." Ich zog scharf die Luft ein, als sich eine Hand auf meinen Bauch legte. Jeremiah's Hand. Ich fasste leicht auf meinen unteren Bauch. ,,Dagegen kann ich was machen. Warte."

Ein paar Minuten später machte sich eine wohlige Wärme auf meinem Bauch breit. Und etwas Kühles linderte das Pochen an meinem Hinterkopf. ,,Ich habe dir versprochen, dass dir nichts geschieht. Dass du unter meinem Schutz stehst. Weißt du noch?" Ich nickte erneut. Alles war schwer. Lange konnte ich mich nicht mehr wach halten. ,,Das meinte ich auch ernst Arabella. Ich lasse dir Hilfe zukommen." Eine Decke umhüllte mich nun. ,,Alles wird gut werden. Die Wärmeflasche sollte dir länger beiseite stehen und das Kühlpack hilft gegen die riesige Schwellung." ,,Wie in der Schule. Im Krankenzimmer. Kühlpacks helfen bei allem. Selbst bei gebrochenen Armen", grinste ich. Zum ersten Mal hörte ich Jeremiah aufrichtig lachen. Und das war kein wahnsinniges Lachen. Ein ganz Normales. ,,Ich höre, da spricht jemand aus Erfahrung." Ich musste grinsen. Zu gern hätte ich sein Gesicht nun gesehen, doch alles war so anstrengend. Er strich mir über die Haare. ,,Ich weiß, du wirst mich stolz machen. Wenn die Zeit reif ist."

Ich schreckte auf. Wo war ich? Ein medizinischer Geruch stieg mir in die Nase. ,,Süße, bist du wach?" Ich lag auf dem Bauch. Warum konnte ich mich nicht bewegen? Jemand strich mir eine Locke aus dem Gesicht. Ich drehte meinen Kopf. Lee saß an meinem Bett. ,,Bin ich im Krankenhaus?" Sie nickte. ,,Wie bin ich hierher gekommen?", fragte ich sie. ,,Wir wissen es nicht. Du lagst einfach vor dem Revier. Wo warst du?" ,,Bei ihm." ,,Bei wem? Du musst es mir sagen." ,,Bei..." Ich stoppte, als ich Captain Gordon und Bruce Wayne an der Tür sah. ,,Bei dem Mann mit dem Strohanzug. Scarecorn oder Scarecrown?...", log ich. ,,Meinst du Scarecrow?" Ich nickte. ,,Was sind das für Einstiche?", fragte Gordon plötzlich. Er trat ein. ,,Heroin..." Ich rieb mir müde übers Gesicht. Alles schmerzte. Jede Gliedmaße meines Körpers war so schwer wie Blei. ,,So handelt Scarecrow nicht. Du lügst Arabella. Genauso eine Lüge, wie dein erster Satz, als du hier ankamst." ,,Sie meinen..." ,,Ja. Du hast behauptet, du seist meine Halbschwester. Ist dir klar, wie respektlos und beleidigend das für meine verstorbenen Eltern ist." Bruce sah mich abwertend an. Okay! Jetzt war der Bogen überspannt!

Im nächsten Moment knallte ich auf den harten, kalten Steinboden. Ah! Deswegen konnte ich mich nicht bewegen. Ein fetter Gips zierte mein linkes Bein. Ich richtete mich, so gut es ging, auf. ,,Respektlos?! Dann kennst du deinen Vater nicht Kleiner. Du hast dich gewaltig in ihm getäuscht. Frag doch mal deinen treuen Butler. Der kann dir eine hübsche Anekdote über Melanie Smith und deinen Vater erzählen." Wayne starrte mich kurz an, ehe er aus dem Raum lief. ,,Du warst bei Valeska oder? Du weißt, wo er ist." ,,Ich sage gar nichts", zischte ich und zog mich am Bettgestell hoch. ,,Wo ist Jon Young? Er wurde zuletzt mit dir gesichtet." ,,Ich glaube, er ist...tot." Es tat weh, es laut auszusprechen. Mir lag etwas an Jon. ,,Weißt du, wo sich Jeremiah Valeska befindet?", fragte Jim mich kühl. Er verschränkte die Arme. ,,Ich weiß es, aber ich werde es nicht sagen." Das war mein voller Ernst. Ich würde ihn nicht verraten. Vor allem nicht, nachdem er so aufmerksam und freundlich zu mir gewesen war.

,,Arabella du musst uns helfen. Wenn du etwas weißt... Bitte." Lee drückte meine Hand, als ich wieder auf dem Bett saß. ,,Ich will aber nichts sagen!" Ich riss meine Hand aus ihrer. ,,Warum?" Lee sah mich verwundert an. ,,Es ist einfach so. Basta." Ich sah schmollend aus dem Fenster. Es ärgerte mich in dem Moment richtig, dass sie mich nicht einfach in Ruhe ließen. Aber in Wirklichkeit wollten sie mich alle nur vor meinem unaufhaltbaren Abgang retten, der mich durch Jeremiah Valeska erwartete.

Love in difficult conditionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt