♡ You can't wake up, this is not a dream ♡
,,Guten Appetit Schönheit." ,,Danke, gleichfalls." Leise war es in Jeremiah's offener Küche beziehungsweise Wohnzimmer. Bloß unser regelmäßiges Kauen erfüllte den Raum. Im Hintergrund trällerte leise eine klassische Musik. Doch niemand von uns registrierte sie. ,,Kam es schon oft vor?" ,,Keine Ahnung... Einfach ab und zu. Ich hasse mich danach, verabscheue mich, wenn er das getan hat." ,,Jeremiah sollte sich dafür hassen. Nicht du dich. Diese arrogante, selbstgefällige Arschloch hat dich nicht verdient. Er kann sich nicht einfach das nehmen, wenn er Lust dazu hat. Es ist schlicht und einfach immer noch eine Vergewaltigung Arabella. Vergiss das nicht."
●
,,Legst du dich bitte neben mich...?" Unsicher, fragend hob ich die Decke an. Jerome rang mit sich. ,,Jeremiah wird dir sicher wehtun, wenn er mich mit dir in seinem Bett vorfindet..." ,,Quatsch. Jetzt komm her." Und damit war das Unbehagen gebrochen. Wenige Augenblicke später wärmte mich sein kräftiger, trainierter Körper. Müde schloss ich die Augen. Gab mich der Dunkelheit hin. ,,Arabella, ich meinte das letztens ernst. Du muss raus hier. Aus dem allem. Du kannst wieder gut sein." ,,Und wie soll das deiner Meinung nach gehen? Ich bin immer noch eine Mörderin, vergessen?" ,,Du sagst einfach, dass er dich zu allem gezwungen hat. Du erzählst ihnen, wie er dich behandelt hat und dann musst du einfach frei gesprochen werden. Kein Mensch hätte es an deiner Stelle so lange ausgehalten, wie du. Ich liebe dich, ich will nicht, dass dir etwas zustößt."
Ich schlug die Augen auf. Blickte in seinen dunklen, warmen, grünen Augen. Jerome strich mir liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. Er war ehrlich zu mir. Er offenbarte mir in dieser schmerzhaften Nacht seine wahren Gefühle für mich. Dann war es nur fair, dass ich meine Geheimnisse offen legte. Eine Nacht vor meiner Todesnacht.
Ich zog sein Ohr an meinen Mund. ,,Weißt du, warum Jeremiah mich so lange unversehrt lässt?" Dessen Zwilling schüttelte unwissend den Kopf. Sein neugieriger, stechender Blick durchbohrte mich. Er brannte darauf, um endlich alles zu hören.
,,Weil ich Bruce Waynes Halbschwester bin."
Er starrte. Und starrte. Und starrte. Für mehrere Momente, die mir wie unendliche Ewigkeiten vorkamen. ,,Bitte was?!" Jerome setzte sich auf. Ließ mich sofort los. Scheiße, das nimmt er nicht so einfach auf... Er stützte den Kopf, mit den feuerroten Haaren ungläubig auf seinen Händen ab. ,,Fuck Arabella, ist das dein Ernst?", stöhnte er irrgläubig auf. ,,Das...das glaube ich nicht..." Nun setzte ich mich auf. Strich ihm über den Rücken. ,,Es tut mir leid. Ich habe mich nie getraut ein Wort zu sagen. Weil ihr habt ja so eure Probleme mit Bruce..." ,,Das kannst du laut sagen!", fuhr er mich laut zusammen. Jerome war erschüttert. Verärgert und außer sich. ,,Fuck Arabella. Ich habe mehrmals versucht ihn umzubringen und jetzt willst du mir verklickern, dass er dein verfickter Halbbruder ist?! Wie geht das überhaupt?!"
,,Sein Dad war auch meiner. Mein Bruder und ich sind aus einer Beziehung vor Martha entstanden. Meine Mum und Thomas führten einige Jahre sowas wie eine... On Off Beziehung. Ich weiß, du hasst mich jetzt bestimmt, weil ich dir das verheimlicht habe..."
Stille, Stille und abermals Stille. Quälende Stille. Grauenhafte Stille. Unangenehme Stille.,,Ich könnte dich niemals hassen Arabella Smith. Nein, Arabella Wayne." Ich beobachtete seine langsamen, bedachten Bewegungen scharf. Jerome strich mir eine Locke liebevoll hinters Ohr. Drückte einen vorsichtigen Kuss auf meine Stirn.
,,Warum verstehst du es einfach nicht? Ich könnte dich niemals hassen, egal was du tust. Denn deinen Duft, die Luft, die du atmest, sie hält mich am Leben. Ohne dich wäre ich nichts. Ich liebe dich. Mit meinem ganzen, verkümmerten, geschundenen Herzen. Wenn die Misshandlungen in meiner Kindheit der dunkle Tunnel wäre, von dem alle Poeten sprechen, dann wärst du mein helles, wegweisendes Licht, was mich sicher aus diesem führt.
Und da soll ich sagen? Ich war baff. Sprachlos. Ungläubig. Alles auf einmal. Ich glaube, es gibt in jedem Leben einen wahren Seelenverwandte, mit dem man zutiefst und für ewig miteinander verbunden ist. Klar, man kann sich in schnulzige, romangleichende Romanzen stürzen und sowas Ähnliches wie Liebe spüren, doch es wird nie halten. Nie halten, weil man nicht mit der Person wirklich verbunden ist. Wisst ihr, wer mein Seelenverwandter war? Nein, nicht Jeremiah. Und Jerome zweimal nicht, obwohl ich seiner war. Nein, es war mein Bruder. Mein großer Bruder Lazlo. Wir waren zwar Geschwister, doch er war dennoch mein Seelenverwandte. Er war meine Stütze. Er war mein geltendes Fundament, auf dem ich aufbauen konnte. Er war mein Fels in der Brandung. Doch als er mir weggenommen wurde? Da brach dieses stabile Fundament urplötzlich unter mir hinweg. Und all das Schlechte, was ich mein Leben lang versucht hatte zu unterdrücken, kam hoch. Unabdinglich und unaufhaltsam. Es fraß sich in mein Leben und verspeiste Minute für Minute mein altes, ruhiges Leben. Wäre er nicht gestorben, dann wäre ich nie zu Avers Revers geworden. Und ich wäre auch nie genau 24 Stunden später bereits leblos auf dem Flussbett des Gotham Rivers gelandet. Wie es dazu kam? Tja, kompliziert, kompliziert meine Freunde. Doch lasst mich euch meine letzte Geschichte erzählen. Dann habe ich eure wertvolle Zeit lang genug in Zeitspruch genommen. Findet ihr nicht auch?
DU LIEST GERADE
Love in difficult conditions
FanficArabella Smith ist eine junge, ehrgeizige Krankenschwester, die nachdem sie etwas Schlimmes tat, nach Gotham zog. Dort lernt sie den berüchtigten Jeremiah Valeska kennen und wie sie im Niemandsland überlebt. Während ihr schreckliche Dinge wiederfahr...