Kirche

268 14 0
                                    

♤ Saying that you shouldn't waste your pretty face like me? ♤

,,Ich kann nicht gut Autofahren..." ,,Besser als gar nicht, also heulen Sie nicht rum Arabella." Ich seufzte auf und ließ mich in den schwarzen Transporter fallen. Eigentlich war vorne nur für zwei Leute Platz, aber wir waren zu dritt. Also wurde es...sehr kuschelig. ,,Hier." Woher hatte Jeremiah den Transporter? ,,Auf was warten Sie noch?", brummte Valeska gereizt, der Bruces Hände fesselte. Mal nebenbei bemerkt, der blieb richtig gechillt, obwohl er gerade gekidnappt wurde. Ich startete mit zittrigen Händen den Motor. Fuck, was tat ich hier eigentlich? Mein Job war es gewesen Valeska ins Arkham Asylum zu bringen und nicht ihm zu helfen! ,,Ich will nichts Illegales machen..." ,,Autofahren ist nichts Illegales und jetzt fahren Sie los!" Ich zuckte zusammen, als Jeremiah mich anbrüllte. ,,Ja, Sir..."

Alter, dieser Typ jagte mir eine Heidenangst ein. Der schien noch verrückter als sein Zwilling zu sein. ,,Biegen Sie hier ein." Ich blinkte und bog ein. ,,Sie sind so blöd." ,,Was ist jetzt schon wieder?", fragte ich ihn genervt. ,,Ich meinte die andere Straße. Nicht diese." Dieser Arschloch hatte mir keine Richtung gesagt oder in eine gezeigt. Woher soll ich das denn wissen, wohin wir müssen?! ,,Wissen Sie was? Fahren Sie selbst, ich bin raus!" Ich wollte die Fahrertür öffnen, doch sie war verschlossen. ,,Lassen Sie mich gehen." Jeremiah grinste gemein. ,,Nein Arabella. Sie werden jetzt schön weiterfahren." ,,Nein, das werde ich nicht."

Im nächsten Moment, war mein Kopf auf das Amaturenbrett gedrückt. ,,Sie werden genau das tun, was ich von Ihnen verlange. Verstehen wir uns, Miss Smith?" Ich nickte ängstlich. ,,Ich will eine Antwort." ,,Ficken Sie sich Valeska."

,,War das jetzt echt nötig gewesen?" ,,Ich gebe Ihnen gleich noch eine Ohrfeige, wenn Sie nicht gleich Ihren frechen Mund halten." ,,Ach Sie kommen doch nur nicht damit klar, dass eine Frau Ihnen die Meinung sagt", lachte ich trocken. Valeska verdrehte arrogant die Augen. Ouh, hoffentlich bleiben sie stehen. ,,Was soll ich danach tun? Wegfahren oder auf Sie warten...?" ,,Sie warten. Sie fahren mich nach Hause", brummte Jeremiah. Ich umklammerte mit schwitzigen Händen noch fester das Lenkrad und kutschierte uns durch den Feierabendverkehr Gotham Citys. Während eine Waffe an meinen Bauch gedrückt wurde.

Nun saß ich dort. Etwas abseits von einem leerstehenden, abrissreifen Hochhaus. Jeremiah und Bruce waren darin verschwunden. Inzwischen hatte es schon mehrmals extrem laut geknallt. Was das wohl gewesen war? Ich nahm mein Handy aus meinem Kittel, als mich jemand anrief. Lee.

,,Ja?" ,,Wo bist du?! Das Arkham Asylum hat sogar mich schon angerufen! Du gehst nicht ran! Warum?!" Sie wirkte sehr aufgebracht. Fuck, was sollte ich denn jetzt sagen? Ich biss mir schuldig auf die Unterlippe. ,,Ich bin..." Ich wurde unterbrochen. Zuerst die Straßenlaternen, dann die Leuchtreklamen und zuletzt die Lichter in den Häuser fielen aus. Es war plötzlich stockdunkel. Mir entkam ein leiser, erschrockener Schrei, als mich jemand am Hals packte. Eine Hand presste sich auf meinen Mund. ,,Sssch", grinste Jeremiah wahnsinnig und legte seinen Zeigefinger an die Lippen. Er nahm mir mein Handy vom Ohr und legte auf. ,,Sie telefonieren jetzt eh nicht mehr. Ihr Handy hätte noch genau sieben Sekunden Internet gehabt." Er gab mir mein Handy zurück. Fuck. Kein Netz. Mein Blick fiel auf seine Schulter. Ein dunkelroter, glänzender Fleck hatte sich gebildet. War das Blut? ,,Und jetzt." Ich verspannte mich, als ich das kalte Metall einer Waffe an meiner Schläfe spürte. ,,Fahren Sie mich nach Hause. Zu meiner Freundin." Freundin? Dieser Typ hatte eine Freundin? Wer steigt denn freiwillig mit dem ins Bett? *Hust *Hust Spoileralarm, ich bin mit ihm ins Bett gestiegen.... *Hust *Hust

Ich startete den Motor. ,,Sie haben eine Beziehung?" Ich schlug sofort die Hand auf meinen Mund. Fuck. Das hatte ich doch nicht wirklich laut gesagt. Wie dumm ich doch war. ,,Ob Sie es glauben oder nicht. Ja. Und jetzt fahren Sie."

,,Darf ich jetzt gehen?", fragte ich ängstlich, als ich vor einem kirchenähnlichen Gebäude parkte. Ich hatte quer durch die ganze Stadt gemusst. Während alle anderen die letzten Boote bestiegen. Schön. Und damit war ich auf dieser verkackten Insel gefangen. ,,Sie sind doch Krankenschwester oder?", fragte er kühl und sah auf den Fleck an seiner Schulter. ,,Ja?" ,,Eine Gute?" ,,Ich hoffe schon..." ,,Steigen Sie aus. Na los! Auf was warten Sie!?" ,,Ist doch okay!", schrie ich panisch zurück. Mit den Händen in der Luft stieg ich aus dem Transporter. Oh heilige Scheiße war das kalt. Und ausgerechnet heute trug ich ein Kleid. Das nennt man Karma. Wahrscheinlich weil ich Valeska beim Flüchten geholfen habe. ,,Nehmen Sie die scheiß Hände runter." Ich sank ängstlich die Hände. Jeremiah packte mich am Oberarm und zerrte mich die Treppen zum Eingang hoch. ,,Sie rauben mir jetzt schon den letzten Nerv Arabella." Ich blieb abrupt stehen. ,,Sie wollen doch was von mir, warum versuchen Sie dann nicht einmal ansatzweise höflich zu sein?" Jeremiah verzog sein Gesicht zu einer Fratze. ,,Ich denke, ich sitze am längeren Hebel meine Liebe. Ich könnte sie jederzeit erschießen." ,,Das werden Sie aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun. Weil Sie meine Hilfe benötigen." ,,Sie ein nerviges Mädchen Arabella." Mädchen. Pff. Dass ich nicht lache. Ich war vielleicht erst 19, aber nicht geistig beschränkt. Nicht so wie seine Freundin es sein musste, wenn sie sich mit ihm ein Bett teilte.

Mir fiel die Kinnlade herunter, als wir die Kirche betraten. Alles hatte Jeremiah drauf. Buntglasfenster, ein Gemälde über einem Altar, ja sogar die Kerzen, naja beziehungsweise das Glas, wo die Kerzen drin waren, zeigten Jeremiah, der auf die Person zeigte, die sich das jeweils ansah. Er schob mich eine Treppe hoch. Zwei muskulöse Männer standen als Wache an der Treppe. Sie verbeugten sich leicht vor Valeska. ,,Bewegen Sie sich." Jeremiah riss mich mit, denn ich war unwissentlich stehen geblieben. So fasziniert war ich von dem Raum und der dominanten Atmosphäre, die hier herrschte. Ich schlug seine Hand weg. In den vielen Selbstverteidigungskursen, hatte ich gelernt, wie ich nie wieder angefasst werde. ,,Fassen Sie mich nicht an." Nun blieb Jeremiah stehen. Er drehte sich auf der Treppe zu mir um. ,,Sie sind entweder geisteskrank oder einfach nur dumm und frech." ,,Wenn Sie so fragen, beides." Ich lief an ihm vorbei. Ich hörte noch Jeremiah's wahnsinniges Gelächter. Wie schön, dass ihn das so amüsierte.

Ich schreckte zusammen, als die Tür aufging. Jeremiah trug nun ein schwarzes Shirt. Etwas ungewohnt ihn so zu sehen. Bis jetzt hatte ich ihn nur in Anzug gesehen. Aber er war nicht allein. Eine blonde Frau war in Begleitung. Sie hatte zwei Messiedutts und war schräg geschminkt. Eine Auge war genau wie ihre linke Seite schwarz geschminkt, das andere wie ihre rechte Seite rot geschminkt. So nah wie sie an ihm lief und so wie sie rüber kam, war die seine Freundin. Was anderes hätte ich mir auch nicht als seine Freundin vorstellen können. Jeremiah setzte sich in einen Sessel und schob den Stoff an seiner Schulter etwas hoch. Das sah leicht entzündet aus. Da war irgendetwas reingekommen. ,,Haben Sie vielleicht Desinfektionsmittel? Weil sonst wird sich die Wunde entzünden. Und dies kann schlimme Folgen haben..." Ich sah seine Freundin freundlich an. ,,Ecco!" ,,Ja, natürlich..." Ahhh. Die Dame hieß Ecco. Zwei Minuten später reichte sie mir eine Flasche Desinfektionsmittel. Ich machte mir einen Zopf und desinfizierte erstmal das ganze Besteck, was die mir bereit gelegt hatten. ,,Der Schuss ist..." ,,Nicht durchgegangen", meinte Jeremiah abwesend. Er sah gelangweilt aus dem Fenster. Er zuckte nicht zusammen, als ich die Wunde auswusch. Und was das Krasseste war, er verzog keine Miene, als ich die Kugel aus seinem Fleisch zog. Apropos. Seine Haut war nicht geschminkt. Die war einfach überall so. Sie war einfach so hell. Woher das wohl gekommen war? Früher hatte er ja eine normale Hautfarbe. ,,Haben Sie möglicher Weise Plastikhandschuhe für mich?", fragte ich diese Ecco. ,,Nein", kam es prompt von ihr. ,,Aber..." ,,Machen Sie schon Arabella." ,,Ist ja nicht meine Wunde", lachte ich trocken.

,,Verpiss dich jetzt!" Ecoo schubste mich auf die Straße. ,,Fick dich." ,,Wie war das?!" ,,Ohren besser putzen", meinte ich kühl und entfernte mich schon von der Kirche. Irgendwie würde ich schon zu dem Ursprung des Lichts am dunklen Himmel kommen. Irgendwie würde ich das schon schaffen. Egal, was das für ein Ort sein würde, es würde auf jeden Fall besser als diese Kirche sein. Zu dieser Kirche würde ich sicherlich nicht mehr zurückkommen.

Love in difficult conditionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt