Aufeinandertreffen mit Jerome

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Just a pour that motherfucker down the drain like me?

Eine Woche später, mittwochs hatte ich Frühdienst. Ich schnappte mir eine Tasse Kaffee, zog mich an und verließ die Wohnung.

Ich hasste die Bahn um diese Uhrzeit. Morgens und nachts ist es am schlimmsten. Morgens, weil sie so brechend voll durch all die Pendler ist und nachts, weil da nur Besoffene sind. Zum Glück bekam ich noch einen Sitzplatz. Direkt am Fenster. Auch wenn Gotham City ein Drecksloch ist, es hat auch seine schöne Seiten. Man muss nur danach suchen. Schön ist beispielsweise Gothams Universität, das Rathaus oder der Glockenturm. Aber wie sich im Endeffekt herausstellte, änderte genau dieser Tag alles. Ich lernte jemanden kennen, den ich nie hätte kennen lernen sollen. Hätte ich ihn nicht kennengelernt, wäre mein Leben ein ganzes Stück länger geworden. Aber man ist halt immer erst im Nachhinein schlauer. Tja. Was passiert ist, ist passiert. Während ich etwas Musik hörte, beobachtete ich, wie die Wolken sich zu einer dicken, grauen Wolkendecke zusammenschlossen. Heute war es verdammt windig. Windig und arschkalt. Okay, genau genommen ist es auch schon fast November. Bald würde es in Gotham schneien. Darauf freute ich mich am meisten. Laut Lee würde es in Gotham oft und viel schneien. Was es in Deutschland ja nicht unbedingt tut.

Ach du Scheiße. Es war ja noch kälter, als gedacht. ,,Bringst du mir vielleicht einen Donut mit?" ,,Ja, kann ich machen", murmelte ich und nahm von John die paar Dollar entgegen. ,,Danke." ,,Irgendeinen speziellen Wunsch?" ,,Nein. Alles außer Himbeere. Aber das weißt du ja." Ich musste schüchtern lächeln, als er mir zuzwinkerte. Ich zog den Reißverschluss meiner Winterjacke noch weiter zu, ehe ich meinen Schal um meinen Hals wickelte und in Richtung meiner Lieblingsbäckerei lief. Diese Bäckerrei hatte die besten Donuts und süßen Teilchen weit und breit. Außerdem waren sie sehr preisgünstig. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum da nur Cops rumhingen und gleich zwei, drei Kartons Donuts mitnahmen.

Ich betrat die kleine Bäckerrei. Heute war es sonderbar leer. Kein einziger Polizist war zu sehen. ,,Hallo!" Die nette alte Dame hinter dem Tresen lächelte mich breit an. Sie kannte mich langsam schon. ,,Was darf es heute für Sie sein?", fragte sie. ,,Zwei von den Donuts da vorne und einen Kaffee zum Mitnehmen." Die Donuts sahen verdammt lecker aus. Weiße Glasur mit dunklen Spritzern und Keksstücken obendrauf. Außerdem schienen sie mit einer Schokocreme gefüllt zu sein. Kalorienbombe as fuck. Aber scheiß drauf. Während die Dame meinen Kaffe brühte, sah ich mich um. Die ganze Straße war leergefegt. ,,Was ist denn heute los?", fragte ich sie neugierig. Sie seufzte. ,,Haben Sie noch nichts gehört?" ,,Nein. Von was?" ,,Das Gotham Music Festival, zwei Blocks entfernt, wurde von Jerome Valeska und anderen Terroristen übernommen. Alle Polizisten sind dort." ,,Jerome Valeska?" Ich sah sie schockiert an. Dieser Wahnsinnige befand sich ernsthaft nur zwei Blocks entfernt? ,,Ja und die Polizei ist quasi machtlos." Ich musste schwer schlucken. Die Polizei in Gotham war bei so vielem machtlos. In Deutschland habe ich sowas nie erlebt. Ich nahm meine Bestellung entgegen, zahlte und verließ die kleine Bäckerrei.

Ich hörte draußen die dumpfe Musik des Festivals. Uhm. Ich könnte ja vielleicht einen kleinen Abstecher dahin machen. Nur schauen und dann wieder abhauen. Das wird ja wohl noch nicht verboten sein...

Ich drückte mich langsam nach vorne durch, sodass ich die Bühne sehen konnte. Noch sowas, wo die Polizei versagte. Normalerweise achtet man doch darauf, dass keine Schaulustigen den Platz betreten. Nein, die Gotham Police hält das nicht für nötig. Niemand hinderte mich daran mich zu der Menge zu gesellen, nein, noch besser, niemand sah mich überhaupt schräg deswegen an. Auf der Bühne stand Jerome Valeska. Seine Anhänger konnte man ganz leicht durch die gestreifte Sträflingskleidung des Arkham Asylum erkennen. Apropo Arkham Asylum. Da musste ich auch noch morgen hin. Mit John. Valeska's Gesang klang eher wie Katzengejaule oder die kläglichen Versuche eines Crackheads durch Singen auf der Straße etwas zu verdienen. Egal, was ich versuche zu sagen, es war einfach schrecklich und kaum aushaltbar. Sein Blick wanderte über die kleine Menschenmasse vor der Bühne. Da ich mich nach vorne durchgearbeitet hatte, stand ich weit vorne und sein Blick verweilte etwas länger auf mir, als auf den anderen. Naja, so kam es mir auf jeden Fall vor. Er unterbrach sein Katzengejaule abrupt, als einige Polizeiautos ankamen. Ich drehte mich interessiert nach hinten. Und Ernüchterung machte sich in mir breit. James Gordon. War ja klar. Dieser Idiot hat Lee schon so sehr wehgetan. Dieser Typ war ein Mörder, er hatte ihren Ehemann erschossen. Er war viel mehr Mörder, als ich zu dem Zeitpunkt je war. ,,Ladys und Gentleman, so war ich hier stehe, James Gordon ist eingetroffen." Oh mein Gott, rauchte der zuviel oder warum war Valeska's Stimme so kratzig? ,,Ich werde erst mit dir reden, wenn ich da rauf kommen kann und mich überzeugt habe, dass es den Geiseln gut geht", rief James gereizt. Valeska blieb ausgesprochen relaxed. ,,Zuerst mal Jim, du kommst spät. Und zweitens, ich denke, ich bin hier derjenige, der die Forderungen stellen sollte. Nicht wahr?" Er hob mit seiner weiß behandschuhten Hand einen kleinen Schalter mit roten Knöpfen in die Höhe. War das der Zünder für die Bomben? ,,Das hier ist ein terroristischer Akt Valeska!" Gordon lief weiter nach vorne. Er zeigte mit dem Finger auf den Bürgermeister von Gotham, den ich schon ein paar mal in den Nachrichten gesehen hatte. ,,Frag unseren Bürgermeister, welchen Standpunkt diese Stadt gegenüber Verhandlungen mit Terroristen vertritt." ,,Terroristen?", fragte Valeska mit einem etwas beleidigten Unterton. Hm, wahrscheinlich fanden es Psychopathen wie er es nicht so toll, wenn sie so bezeichnet werden. ,,Offen gestanden bin ich beleidigt." Tja, da haben wir es, wie ich gedacht hatte. Terroristen sind für mich, und so wie es scheint, für Jerome Valeska, Typen die sich in die Luft sprengen oder um sich schießen. Vielleicht ist Valeska doch nicht so unsympathisch. Spaß beiseite. ,,Nein, nein, nein!", rief Valeska, als Gordon noch näher kam. ,,Das ist nah genug Gordon." Logik? Ich stand noch näher an ihm, aber Gordon durfte nicht näher kommen? Rein theoretisch hätte ich doch eine Waffe dabei haben können und diesen Verrückten abknallen können.

Love in difficult conditionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt