♡ And all the people say ♡
,,Und wer sind Sie?" Ich lehnte mich erschöpft gegen den Türrahmen. Ich war fertig mit der Welt. Alles drehte sich in bunten Farben. ,,Ich bin die Halbschwester von Bruce Wayne!" Und dann wurde alles schwarz.
Ich öffnete langsam die Augen. Hell. Es war hell. Es war Tag. Wo war ich? Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Argh, diese dreckigen, schäbigen Patientenzimmer hätte ich auch selbst noch auf dem Sterbebett erkannt. Warte mal. Wer weiß? Vielleicht lag ich ja auf dem Sterbebett. Ich richtete mich auf, doch wurde etwas daran gehindert. What the fuck? Meine Hände waren mit Handschellen an das Metallgestell gefesselt. Sobald ich meine Augen schloss blitzten die Bilder wieder in meinen Kopf. Bilder, die mich wahnsinnig werden ließen. Ich riss panisch an den Fesseln. Die sollten mich verdammt nochmal losmachen!
,,Arabella!" Ich sah auf. Lee. Gott sei Dank. Sie stürmte mit zwei Schwestern in den Raum. ,,Mach mich los!" Doch statt mich loßzumachen, fesselten die Schwestern auch noch meine Beine. ,,Lee! Was ist hier los?!" ,,Du musst dich beruhigen Arabella." ,,NEIN!" Ich starrte Lee entgeistert an, als ich die kleine Spritze sah. Ich war nicht von gestern. Ich war auch Krankenschwester. Das war Beruhigungsmittel. Sie wollten mich wie ein wild gewordenes Tier betäuben. ,,Lee, hau ab mit dem Zeug." ,,Ich kann nicht." Ein Piekser und schon wieder wurde alles schwarz.
,,Arabella?" Ich schlug die Augen auf. Gordon. Gordon, Lee und Bullock standen vor meinem Bett. ,,Was ist mit dir passiert?" ,,Was meinen Sie?" Die drei wechselten besorgte Blicke. ,,Arabella, du...du warst über 3 Monate verschwunden. Ich dachte, du seist tot!" ,,Das wäre ich auch lieber, anstatt in der Hölle gewesen zu sein, wo ich war.'' ,,Wo waren Sie?", mischte sich Gordon plötzlich ein. ,,Das sage ich nur, wenn Sie mich los machen."
Ich trug ein OP Hemd. Meine nackten Füße kribbelten unangenehm, als ich mich auf den kalten Steinboden stellte. ,,Wo warst du? Was ist mit dir geschehen?" Ich trat geschockt an den Spiegel. Nein! Nein! ,,NEIN!" Ich schlug sauer mit der Faust auf das Waschbecken unter dem Spiegel. Das Gas hatte auch meine Haut verunstaltet. ,,Was ist geschehen? Was trägst du?" Lee zeigte auf die Rückseite. ,,Unterwäsche." Unterwäsche, die aus goldenen Karos auf einem schwarzen Hintergrund bestand. ,,Was ist geschehen? Wo waren Sie?" Ich trat ans Fenster. Inzwischen war es wieder Nacht. ,,Sie werden mir nicht glauben, wo ich war." ,,Doch Arabella." ,,Nein." ,,Warum?", fragte Lee plötzlich. ,,Weil alles krank ist. Jede Erinnerung." Ich setzte mich wieder auf das Bett. ,,Da wo ich war, das ist die Hölle. Ich kann mich nur an Bruchstücke erinnern. Ich war gefangen. Die ersten zwei Monate. In einem dunklen Keller. Ständig war ein ohrenbetäubendes Quietschen zu hören." ,,Waren Sie dort alleine eingesperrt?", fragte Bullock. Ach, und dem seine Hygiene hatte sich noch immer nicht verbessert. Im Gegenteil. Sie wurde schlimmer! ,,Ja. Ich war ganz alleine. 2 Monate lang. Ich habe keinen Kontakt zu Menschen gehabt. Zu niemanden. Bis mich jemand holte. Und mich unter seine Fittiche nahm." ,,Ein Mann? Wer?" ,,Joker."
Lee schlug geschockt die Hand auf den Mund. ,,Ich war die letzten drei Monate unter Heroin gesetzt. Wahrscheinlich ist dir das schon aufgefallen." ,,Ich weiß, deswegen hast du auch bei deiner Ankunft im Krankenhaus gestern die Pfleger angegriffen. Du hattest Entzugserscheinungen. Deswegen mussten wir dich fesseln, es tut mir leid." ,,Es tut mir leid. Eine weitere Floskel, die der ,,vernünftig denkende" Mensch sagt. Natürlich tut es dir nicht leicht." Lee sah mich geschockt an. Ich lehnte mich nah an ihr Gesicht. ,,Eine Schande ist es, dass du nie auf den Genuss gekommen bist." ,,Bitte was?" Ich ließ mich zurückfallen. ,,Auf den Genuss von Heroin und Mord", lachte ich trocken. ,,Mord?" Gordon fixierte mich mit seinem Blick. ,,Was ist sonst noch geschehen?" ,,Ich habe Menschen reihenweise den letzten Atemzug genommen. Und ich bin regelmäßig verprügelt worden." ,,Arabella, sag das nochmal. Das mit dem Töten." Lee stand auf. Sie war sichtlich aufgebracht. Wäre mein altes Ich auch gewesen. ,,Ich habe Menschen mit meinen bloßen Händen getötet. Und dabei meinen Verstand Stück für Stück abgelegt." Mein Sichtfeld unterlief grün. Grün und lila. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich bin ein Monster Lee!" Aus mir brachen Bäche aus Tränen hervor. ,,Ich brauche Hilfe. Etwas Menschliches muss noch in mir sein. Helf mir." Ich zog die Knie zur Brust. Lee setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. ,,Ich habe einfach das getan, was mir gesagt wurde. Und dann schmissen sie mich auf die Straße. Nachdem ich ganz am Boden war. Nachdem sie mich gebrochen haben." ,,Wo versteckt sich Joker?" ,,Wer ist überhaupt der Joker?" ,,Unser Untergang und gleichzeitig unser Retter", flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme. Und das war die Wahrheit. Ich sah den Joker schon viel früher. Noch bevor er erschaffen wurde.
Ich seufzte laut auf. Meine Haut war hell. Zum Glück nicht so weiß wie bei ihm. Aber dennoch hatte das Gas seinen Schaden angerichtet. Meine rot- braunen Haare wirkten inzwischen fast nur noch rot. Meine grünen Augen hatten eine unnatürliche, grelle Farbe angenommen. Ich machte mir einen Dutt und zog die Jeans an. Lee hatte nach der Sprengung all meine Sachen aus meiner Wohnung geholt. In der Hoffnung, dass ich dann wieder etwas zu tragen hätte, würde ich wieder auftauchen. Oder eher eine Erinnerung an mich zu haben. ,,Du bist noch schlanker geworden." Ich nickte abwesend. ,,Du bist abhängig. Nicht wahr?" ,,Natürlich bin ich das." Lee schmunzelte. ,,Arabella, du weiß doch, dass du mit mir immer sprechen kannst, oder?" ,,Das weiß ich. Lee..." Ich drehte mich zu mir. Ein Teil in mir schrie, es endlich jemanden alles zu beichten. Alles konnte und durfte ich nicht. Aber ein wenig konnte ich mein Gewissen erleichtern. ,,Lee ich will, dass du weißt, dass du die wichtigste Person in meinem Leben bist. Du bist für mich wie eine Schwester. Und ich will, dass du weißt, dass ich nicht grundlos nach Gotham City kam." ,,Wie meinst du das?" Ich schluckte schwer. ,,Ich meine Eltern starben nicht bei einem Unfall. Sie wurden ermordert....von mir."
Lee fiel die Kinnlade herunter. ,,Nein..." Sie lachte auf und winkte dann ab. ,,Fast hättest du mich gehabt!" ,,Lee das ist kein Witz. Ich habe meine Eltern erstochen. In einer Psychose. Ich war schon immer...wahnsinnig. Aber durch ihn habe ich die Fesseln meines Verstandes abgelegt. Ich starb fast. An einer Überdosis. Doch erst als ich an der Schwelle des Todes stand, wurde mir klar, dass man ein Gott sein kann. Wenn man seine Moral und seinen Verstand ablegt." Ich legte eine Hand auf ihre Schulter, doch sie schreckte verängstigt zurück. ,,Weißt du da überhaupt, was du da für einen Scheiß erzählst? Du hast jemanden getötet?!" ,,Ja. Ich brauche das, ohne es kann ich nicht mehr leben. Sieh es als ein Stück von mir an." ,,Arabella..." Lee war zutiefst erschüttert. War ja auch verständlich. ,,Du bist verrückt. Du gehörst ins Irrenhaus." ,,Irgendwann wirst du die Welt auch sehen wie auch. Auch er wird dir die Augen öffnen, so wie er es einst bei mir getan hat. Er wird der ganzen Welt die Augen öffnen. Lee um frei und glücklich zu werden musst du alles hinter dir lassen. Du musst zulassen, dass etwas in dir stirbt. Der Teil, der sich an Regeln der Gesellschaft hält. Erst dann wirst du die Welt auch so sehen, wie wir es tun." Ich schnappte mir den halben Donut, den sie mir gebracht hatte. Ich hielt mich mit einem Arm am Türrahmen fest und ließ den Rest von mir etwas baumeln. ,,Ich schau mal bei Catwoman vorbei."
Cyle schlief. Aber ganz sicher nicht lange. Ich war mit einer Mission hergekommen. Ich verriegelte die Tür. Ich schlenderte zum Bett. Und schlug mit viel Kraft auf das Bett. Selina schreckte aus ihrem Schlaf. ,,Wer sind Sie?!" Ich lief um das Bett herum und stand zu ihrer linken Seite. ,,Arabella Smith. Hab schon gehört. Du hast deine Beine lähmen lassen." ,,Freiwillig nicht", knurrte sie gereizt. Ich legte den Kopf leicht in den Nacken und stieß ein etwas krankes Lachen aus. Upsi. Das hatte gar nicht so krank klingen sollen... Naja, was passiert, ist passiert! ,,Ich bin im Auftrag von jemand anderen hier Miss Cyle. Sie wissen von wem." Ich schenkte ihr ein gemeines Lächeln. Selina wurde leichenblass. Mein Blick fiel auf ihre Zimmernachbarin. ,,Arabella?!" Ach du Scheiße.
Ich drehte mich langsam um. Was machte Jon hier?! Und wie war er hier reingekommen?! Er war blass. Und hatte dunkle Augenringe. Warum war er noch hier? Er wollte doch Gotham verlassen... ,,Arabella? Wie siehst du bitte aus?" ,,Das war Jokergas." Ich sah auf meine hellen Hände. Ich meine, ich hatte früher schon helle Haut, doch jetzt war ich echt käsig. Aber wenigstens noch keine Wand, wie Jeremiah! Den konnte man nämlich beim Streichen zum Abgleichen mit der Dreckkraft nutzen, anstatt dafür einen Farbring zu verwenden. Dann würde er wenigstens einmal nützlich sein. Denn zu dem Zeitpunkt stand er ja nur dumm rum und beobachtete Leute, die schwer für ihn schufteten. ,,Was machst du hier?", fragte ich schüchtern. Da war die Schüchternheit wieder, wenn ich mit ihm sprach. Jeremiah konnte mich nicht dazu bringen, alle Angewohnheiten abzulegen. ,,Ich bin schon die ganze Zeit hier. Komm bitte her." ,,Okay?" Ich schritt auf ihn zu. Er schob mich sanft aus dem Raum. ,,Wir müssen reden. Dringend. Nur wir zwei."
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Love in difficult conditions
FanfictionArabella Smith ist eine junge, ehrgeizige Krankenschwester, die nachdem sie etwas Schlimmes tat, nach Gotham zog. Dort lernt sie den berüchtigten Jeremiah Valeska kennen und wie sie im Niemandsland überlebt. Während ihr schreckliche Dinge wiederfahr...