Prolog

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Eddard Stark:
Ich sah zu meiner Schwester, die in diesem Bett im Turm der Freude nähe, Dorne lag.
Das ganze Bettlaken war voller Blut und Lyanna sah sehr schwach aus, sie hielt meine Hand.
„Ned ...", flüsterte sie, ich beugte mich zu ihr.
„Bitte, versprich mir, dass du ... dass du dich um sie kümmerst und sie beschützt. Verspreche es."
Ich wusste nicht, was Lyanna meinte, dann hörte ich das Schreien eines Babys, nein es waren zwei.
Die zwei Heilerinnen im Raum nahm ich erst jetzt richtig wahr, kamen zu mir, je eine der beiden hatte einen Säugling in den Arm.
Ich spürte wieder, wie Lyanna meine Hand drückte, ich sah zu ihr. Sie lächelte die beiden Babys an.
Ich beugte mich wieder zu ihr, damit ich sie besser verstehen konnte.
„Er ... er darf nie von ihnen erfahren, nimm sie bei dir auf und zieh sie groß. Bitte Ned ..."
Ich strich Lyanna über die Wange.
„Ich werde auf die zwei aufpassen, und er wird nie was von ihnen erfahren."
Lyanna lächelte dankbar, dann beugte sie sich wieder zu mir.
„Sie heißen, Aegon und Rhaena. Ich danke dir, Ned, für alles ... Gib ... gib gut auf sie acht."
Ich nickte, Lyanna lächelte, legte sich wieder zurück und schloss die Augen, sie drückte meine Hand noch ein letztes Mal, bis diese dann kraftlos auf das Bett fiel und ich wusste, meine Schwester war gestorben, gestorben im Kindbett.

Ich stand auf und ging vom Bett weg, sah mir die beiden Kinder an, ich würde das Versprechen halten, doch musste ich den beiden andere Namen geben.
Und sie würden als Bastarde groß werden, aber sie würden leben.
Ich sah mir zuerst den kleinen Aegon an, er hatte braune Augen und bräunliches Haar, was man erkennen konnte, bei ihm würde es kein Problem sein.
Dann wandte ich mich dem Mädchen zu und seufzte, als sie mich mit ihren indigoblauen Augen und dem hellen Haar, was man fast nicht sah, aber man würde es im Norden erkennen ansah.

„Ich ... ich kann mich um den Jungen kümmern, aber das Mädchen ... sie hat zu viel von einem Targaryen", murmelte ich. Die Heilerin, welche den kleinen Aegon, oder besser gesagt den kleinen Jon, den so, würde er, ab jetzt heißen, in den Korb legte, sah zu mir.
„Mylord. Darf ich sprechen ..."
Ich sah zu ihr und nickte.
„Das Mädchen, ich ... ich kann es mitnehmen in meine Heimat nach Volantis, dort fällt ihr Haar nicht auf und sie wäre sicher. Sicher von dem Hirsch, der ihren Vater getötet hat."
Ich sah zu der Frau, sie war jung, vielleicht zwanzig Jahre, nicht älter.
„Und ihr würdet gut für sie sorgen, wenn ich ..."
Die Frau schüttelte den Kopf.
„Nein Mylord, ich tue dem Mädchen nichts, ich ziehe sie groß, wie eure Schwester, wie die zukünftige Königin es wollte. Es wird der kleinen Prinzessin an nichts fehlen und sie wird auch nicht hier her zurückkommen, nicht so lange der Hirsch noch lebt", sagte die Frau. Ich nickte, sah sie jedoch fragend an, wenn hatte sie mit zukünftiger Königin gemeint.
„Wen meint ihr mit zukünftiger Königin?"

Die Heilerin legte das kleine Mädchen in den anderen Korb und hob ihn hoch, sie sah von mir zu Lyanna.
„Sie haben sich geliebt und geheiratet, wenn sie nicht gestorben wäre, dann wäre sie eines Tages Königin geworden. Und ihr Sohn ist der eigentliche Thronerbe, nur wird es nie dazu kommen. Ich bitte euch, passt auf euch und den kleinen Prinzen auf Mylord."
Ich verstand nun, was die Heilerin meinte, Lyanna war nie vergewaltigt worden, die beiden Kinder sind aus Liebe entstanden, und Lyanna wurde nicht entführt, sondern ist freiwillig mit Rhaegar Targaryen mit.

Dieser Krieg war ein riesiges Missverständnis, eines, das zu viele Opfer gefordert hatte, für nichts. Ich wandte mich der Heilerin zu.
„Und ihr passt mir auf euch und das Mädchen auf, ich muss nun mit dem Jungen, und dem Leichnam meiner Schwester gehen, es wird ein Mann, der unten wartet, mir noch helfen, habt also keine Angst."
Die beiden Frauen nickten, und so ging ich aus dem Turm und holte Howland Reet, er half mir mit Lyannas Leichnam und mit dem Baby und er gab sein Wort niemanden etwas davon zu erzählen.
Ich verabschiedete mich von der Heilerin und verließ dann diesen Ort, der mit schönen, aber auch traurigen Erinnerungen gesegnet war.
Während ich mich mit dem Leichnam von Lyanna und meinen sogenannten Bastard Jon nach Winterfell begab, ging die Heilerin mit der kleinen Rhaena nach Volantis, wo sie leben würde und nicht zurückkehren sollte. Doch die Götter, und der Herr des Lichts, hatten andere Pläne für das Mädchen und eines meiner Kinder.

Der Drache und der junge Wolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt