Kapitel 31

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Johanna:
Meine Stimme zitterte, als ich mit der Nachricht für Ella begann: "Ella... ich... ich bin so dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte... du warst immer für mich da,... ,wenn ich am Boden war hast du mich aufgebaut...",mich schüttelt ein Heulkrampf. Ich konnte das nicht. Ich sprach noch fünf Minuten und endete mit den Worten: "... ich hab dich lieb!". Ich nahm eine Nachricht für Sam auf, in der ich mich für alles bedankte und ihr ein schönes Leben wünschte. Dann folgten die Nachrichten für Leyla bzw. das Ärzteteam des JTK und die Nachricht für Vivi. Ich weinte und mein Kissen war schon komplett durchnässt. Aber die schwierigste Nachricht fehlte noch. Mein Abschied von Dad. Meine Stimme zitterte als ich begann: "Dad... ich... ich dich lieb...". Ich sprach eine Viertelstunde, musste aber immer wieder Pause machen, da mich ein Heulkrampf schüttelte. Wie sollte ich mich von allen Menschen, die ich liebte verabschieden? Wie? Was sagt man? Als ich schließlich endete, kam Vivi wieder ins Zimmer. "Willst du Matteo noch anrufen?",fragte sie mich mit Tränen in den Augen. Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte seine Stimme nicht hören. Das hätte alles noch schwerer gemacht. "Schick die Audiodateien bitte erst ab wenn ich ... wenn ich im Koma liegen!", sagte ich mit Tränen erstickter Stimme. "Vivi, sag Dad... sag ihm er soll stark sein... sag ihm, dass ich ihn lieb hab, okay?" Sie nickte. "Kümmer dich um ihn, wenn...wenn ich es nicht schaffe... wenn ich sterbe." Sie begann hemmungslos zu weinen. "Ich hab dich lieb!",sagte ich. Dr. Globisch betrat den Raum. Sie ging zu einem kleinen Tisch an der Wand und begann Medikamente aufzuziehen. Vivi schloss mich für das vielleicht letzte Mal in die Arme. Uns beiden liefen die Tränen die Wangen herunter. Dr. Globisch drehte sich zu mir um: "Bist du soweit?",fragte sie und ich sah, dass es auch ihr nicht leicht fiel. Ich nickte. Ich holte tief Luft und rieß mich zusammen. Sie stellte sich auf meine rechte Seite und Vivi auf meine linke. Vivi nahm meine Hand und ich drehte meinen Kopf zu ihr. Dr. Globisch steckte die erste Spritze in meinen Zugang. Ich lächelte Vivi mit Tränen in den Augen an und spürte wie das Medikament durch meinen Körper schoss, wie meine Lieder schwer würden und mein Kopf schließlich zu Seite kippte.

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt