Kapitel 67

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Johanna Moreau:
Es waren jetzt fast drei Wochen seit meinem Rückflug aus Boston vergangen. Ich saß in diesem Loch fest, in diesem dunklen und tiefen Loch. Ich saß mal wieder auf dem Dach der Klinik, es dämmerte schon. Im Moment war dieser Ort weit über den Dächern Erfurts der einzige, an dem ich irgendwie zu Ruhe kam. „Was machst du hier?" Ich zuckte zusammen und drehte mich schwungvoll um, vor mir stand Elias. Schnell wischte ich die Tränen aus dem Augenwinkel. Vergeblich, in Bährchens Blick erkannte ich, dass er sie gesehen hatte. „Wollen wir ein Stückchen gehen?",fragte er. Ich nickte und zusammen gingen wir in den Park.

Dr. Elias Bähr:
In Johannas Augen fehlte schon seit Wochen dieses Funkeln in ihren Augen. Das Funkeln, dass ihre Augen so lebendig hat wirken lassen. Wir gingen durch den Park, vorbei an einem Grüppchen Trauerweiden. Lange schwieg Johanna, doch dann begann sie mit tränenerstickter Stimme von dem Inhalt des Abschiedbriefs, von der Beerdigung in Boston. Ich hatte Samantha Brown nur flüchtig kennengelernt. Sie konnte wundervoll Klavier spielen und in ihrer Gesellschaft sah Johanna immer glücklich und unbeschwert aus. Ich reichte Johanna ein Taschentuch. Sie tupfte sich die Tränen aus dem Augenwinkel. Plötzlich brach sie zusammen. Ich konnte sie gerade noch fangen, legte sie vorsichtig auf dem Boden ab und tastete mit meinen kalten Fingern nach einem Puls. Da war er! Zu Glück! Ich hob sie hoch, sie war enorm leicht, und trug sie in die Notaufnahme.

Johanna Moreau:
Elias hörte mir aufmerksam zu und gab mir ein Taschentuch. Ich spürte wie meine Beine immer schwerer wurden und schließlich nachgaben. Ich versuche krampfhaft die Augen offenzuhalten, doch ich hatte keine Chance. Ich merkte wie Elias mich fing, wie er an mir rüttelte, auf meine Wange klopfte und hörte wie er meinen Namen rief, aber ich konnte mich nicht bewegen nicht antworten und meine Augen nicht öffnen. Ich drifte immer weiter in die Dunkelheit ab, hatte aufgehört dagegen anzukäpfen. Vielleicht nahm mir mein Körper gerade die Entscheidung ab. Endlich verlor ich vollkommen das Bewusstsein.

Fröhlich Weihnachten euch! Vielleicht kommt am 2. Feiertag oder so noch ein Kapitel online...mal sehen

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt