Kapitel 14

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Dr. Leyla Sherbaz:
Man sah Johanna deutlich an, dass sie nervös war und Angst hatte. Trotzdem rollte sie selbstbewusst auf die Tür zum Gerichtssaal zu. Herr Schneider, der Anwalt hielt ihr die Tür auf und begleitete sie zur Klägerbank. Matteo folgte ihnen und ich setzte mich in den Zuschauerraum direkt hinter Jojo und Matteo. Die Tür öffnete sich abermals und Nils Herbrecht, der Angeklagte Betreuer, betrat den Saal. Ich sah wie Matteo Jojos Hand griff, er fühlte offenbar ihren Puls und hielt sie gleichzeitig fest. Johanna begann schneller zuatmen. Sie beruhigte sich aber recht schnell wieder. Die Verhandlung begann und ich verstand warum Herr Schneider als der beste Erfurter Anwalt galt. Er argumentierte ohne Punkt und Komma und ich verlor schnell den Überblick. Die ganze Sache war nach zwei Stunden klar. "Der Angeklagte Nils Herbrecht wird zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.", ließ der Richter schließlich verlauten. Ich sah wie Johanna aufatmete und Herr Schneider ihr auf die Schulter klopfte.
Wir verließen den Saal und Johanna wollte auf Toilette gehen. Matteo und ich unterhielten uns. Als sie nach einer Viertelstunde noch immer nicht zurückkam, würde Matteo nervös.

Dr. Matteo Moreau:
Wo um alles in der Welt war Jojo? Ich begann mir Sorgen zu machen und ging in Richtung der Toiletten. Dort war sie nicht. Ich würde panisch. Ich rannte auf den Polizisten, der rechts neben mir stand, zu. "Haben sie das junge Mädchen im Rollstuhl gesehen, das vorher in der Verhandlung war?" Er schüttelte den Kopf. "Bitte sie müssen sie finden!!", bettelte ich den Polizisten an. Er bekam einen Funkspruch: "... Verurteilt...entwischt...irgendwo im Gebäude...",konnte ich Fetzen verstehen. Ich schaltete sofort. Er musste entkommen sein und jetzt hatte er Johanna. Was würde er mit ihr machen? Lebte sie noch? Ich rannte zu Leyla, auch sie war entsetzt, versuchte mich aber zu beruhigen. Kaum zehn Minuten später betrat eine Polizistin mit einem Spürhund das Gericht. Die Beamten gingen davon aus, dass er sich noch im Gebäude befand. Ein RTW fuhr vor. Ich bekam alles nur schemenhaft mit. Plötzlich rief jemand: "Hier. Ich hab sie!" Ich rannte in Richtung der Stimme. Tatsächlich da lag sie, bewusstlos und übel zugerichtet. Ich Arm stand in eine unnatürlich Richtung ab und ihre Lippe war aufgeplatzt. Aber sie lebte. Der Notarzt schob mich auf die Seite und versorgte sie. Jojo wurde in die Klinik gebracht und Dr. Ahrendt übernahm. Nach einem Schädel-CT war klar, dass ihr Kopf außer einer Platzwunde nichts abbekommen hatte. Der Arm jedoch war kompliziert gebrochen und Dr. Ahrendt brachte sie in den Op. Leyla übernahm die Narkose und ich wartete.

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt