In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna Moreau

Kapitel 4

Dr. Marc Lindner:
Ich nahm die graue Tasche heraus und drehte mich um. Sie war schon eingeschlafen und ich holte aus der Tasche ein, mit einem Gummi gebundeltes, Päckchen Spritzen heraus. Ich setzte mich vorsichtig auf das Bett und nahm die erste Spritze. 'Imundeprissiva' laß ich auf dem Schildchen. Sie war also transplantiert. Ein Schmerzmittel, ein Medikament zur Lungenreifen so ging das sieben spritzen lang. Sie hatte eine Menge Beschwerden. In dem Täschchen lag ein gelber Zettel 'Narbenkontrolle'. Ich schob vorsichtig ihr Top hoch. Da ich dort die Narben vermutete. Der komplette Bauch war mit Narben überzogen. Eine in der Nierengegend und zwei große, die sich über den ganzen Bauch zogen. An ihrem Hals könnte ich Spuren einer Herz-Lugen-Maschiene erkennen. Ich deckte sie zu und ging nach unten in die Küche um Dr. Moreau einen Zettel zu schreiben, dass seine Tochter gut versorgt war und schlief. Dann ging ich nach Hause. In Gedanken war ich bei Johanna. Morgen wollte ich mir ihre Krankenakte ansehen. Sie hatte ihr Bein verloren, ihre Niere war transplantiert und ihre Lunge schwer geschädigt und trotzdem war sie ein lebensfroher Teenager. Ich bewunderte dieses Mädchen irgendwie, sie war so Taff.

Johanna:
Ich wachte am nächsten Morgen und mir fiel ein, dass ich meine Medikamente gestern Abend vergessen hatte zu spritzen. Ich nahm mein Medikamententäschchen von meinem Nachttisch und holte die Spritzen hervor. Sie waren leer.
Ich ging in die Küche und sah den Zettel, Dr. Lindner hatte sich also um mich gekümmert. Dad war offensichtlich die ganze Nacht in der Klinik gewesen. Ich machte mir mein Frühstück. Es war Sonntag und ich hatte alle Zeit der Welt. Ich frühstückte gemütlich und machte noch ein wenig Hausaufgaben. Zum Mittagessen kam Dad nach Hause. Wir kochten und ich sah am Nachmittag meine Serie weiter. Dad musste wieder in die Klinik. Ich ging nach dem Abendessen schließlich schlafen.