Kapitel 20

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Johanna:
Ich wachte in einem weichen Bett auf der Intensivstation auf. Dad saß neben meinem Bett und lächelte als er merkte, dass ich wach war. Mein Kopf pochte wie wild und mir war schwindelig. Dr. Williams betrat das Zimmer. Sie erklärte mir, dass ich zwei Tage hier auf der ITS bleiben muss, da ein großes Risiko einer Hirnblutung besteht. Sie sagte auch, dass die Kopfschmerzen normal sind, eine Schwester mir aber gleich ein Schmerzmittel geben würde. Ich nickte schwach und nachdem das Schmerzmittel wirkte, schlief ich auch wieder ein. Die zwei Tage vergingen sehr schnell, da ich eigentlich nur schlief. Ich würde auf die Normalstation verlegt. In zwei Stunden würde Dad über den Wolken schweben und ich würde alleine in Boston zurückbleiben. Ich hatte Angst davor alleine zu sein ohne bekannte Gesichter. Elly war meine einzige Vertraute. Dad verabschiedete sich von mir und verlange Elly das Versprechen ab, ihn sofort anzurufen wenn irgendetwas sein sollte. Warum musste er nur immer so furchtbar ängstlich sein. Nachdem Dad gegangen war, kam Elly zu mir: "Morgen fangen wir mit dem Laufen an.",ich nickte. Man hatte mir schon vor der OP klar gemacht, dass es ein schwieriger und auch anstrengender Weg werden würde. Ich hörte Musik und schrieb mit Ella. Als es schon dämmerte brachte Elly mein Abendessen, es waren Nudeln mit irgendeiner Soße. Ich aß ein wenig, hatte aber nicht wirklich Hunger. Ich schlief schnell ein.
"Johanna! Aufstehen!",weckte Elly mich. "Mh!" "Mach dich fertig, damit wir anfangen können!",meinte sie aufgeregt. Ich hüpfte mit den Krücken in das kleine Bad meines Zimmers und duschte mich erstmal ab. Ich schlüpfte in eine graue Jogginghose und ein hellgelbes Top. Ich flocht meine Haare zu zwei französischen Zöpfen und hüpfte wieder aus dem Bad. Ich setzte mich aufs Bett und wartete auf Elly. Sie kam kurz darauf mit der extra angefertigten Prothese. Sie erklärte mir eine halbe Stunde wie ich meinen Stumpf pflegen muss und wie man den Strumpf richtig anzog. Sie half mir die Prothese anzuziehen. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Sie zeigte mir, wie ich die Prothese laden sollte und wie man sie anschaltet.

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt