Kapitel 21

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Johanna:
Elly half mir in den Rollstuhl und gab mir die Krücken in die Hand. Dann schon sie den Rollstuhl aus dem Zimmer und durch die Klinik bis in einem großen Raum. In der Mitte standen Stangen,die Ähnlichkeiten mit Balletstangen hatten. Elly schob den Rolli zu einem Stangenpaar. Auf der Anden Seite der Raums war ein anderes Mädchen. Sie hatte braune, kurze Haare und war ähnlich alt wie ich. "So und jetzt Versuch Mal aufzustehen!",meinte Elly. Ich stellte mich auf. Das war kein Problem, das konnte ich auch ohne Prothese. Ich hüpfte zu den Stangen, ließ die Krücken los und fasste stattdessen die Stangen. "Jetzt stell die Prothese ab",sagte Elly. Ich versuchte es mit aller Kraft, aber es funktionierte nicht so wie ich wollte. "Versuch es so lange bis es klappt. Du musst dich erst daran gewöhnen!" Eine halbe Stunde später stand ich immer noch an den Stangen. Ich hatte die Prothese inzwischen abgestellt. Ich stand sicher auf zwei Beinen. Ich lächelte und drehte mich zu Elly um. Das Mädchen von der anderen Seite schnappte sich seine Krücken und hüpfte zu mir. Auch sie hatte nur ein Bein, jedoch war ihr linkes amputiert. "Hi, ich bin Sam.",stellte sie sich vor. "Hi, ich bin Johanna." Sie sprach Deutsch und sah sehr nett aus. Wir sprachen eine Weile, dann klingelte ein Handy es war Ellys "Johanna, ich muss weg. Kommst du klar?", fragte sie mich. Ich nickte und sie verschwand. Ich setzte mich zurück in meinen Rollstuhl. Sam, die eigentlich Samantha hieß, und ich hatten viel Spaß. Wir rollten durch die Klinik und erzählten uns gegenseitig unser Geschichten. Sie lebte in Boston, wurde aber zweisprachig erzogen, da ihre Mutter aus Deutschland stammt. Zwei Tage später wurde Sam in mein Zimmer verlegt und wir wurden gute Freunde. Langsam könnte ich die ersten Schritte an der Stange machen. Es waren holprige Schritte, aber es waren die ersten Schritte nach eineinhalb Jahren. "Du machst enorme Fortschritte für die erste Woche",bewunderte Elly. Auch ich war stolz. In der zweiten Woche hatte Elly nicht viel Zeit und so stand ich mit Sam alleine an der Stange. Sie selbst hatte eine normale Prothese und war mir einen Schritt voraus. Es ging nichts vorwärts. Mein Bein schmerzte und Kopfschmerzen hatte ich auch noch. Ich bekam die Höchstdosis Schmerzmittel. Am Donnerstag trainiere ich ohne Sam, da sie eine Untersuchung hatte. Ich stand an der Stange und hatte solche Schmerzen. Ich hüpfte zur Wand und sank auf den Boden. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich wollte nach Hause. Ich wollte so stark sein wie Sam. Ich wollte laufen. Ich wollte leben. Ich heulte wie ein kleines Kind.

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt