Kapitel 11

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Johanna:
Die Zeit verging wie im Flug und die Woche war schnell vorbei. Der Abreisetag war ein lustiges Chaos, bis wir alle unser ganzes Zeug eingepackt und im Bus verstaut hatten vergingen Stunden. Nach vier einhalb Stunden waren wir wieder in Erfurt. An der Schule warteten viele Eltern und ich hielt nach Dads Auto Aussicht, sah es aber nicht. Die Gruppe Menschen löste sich nach und nach auf und Dad war immer noch nicht da. Frau Schober kam zu mir:"Wo ist dein Vater?" "Ich weiß nicht. Wahrscheinlich hat er eine wichtige OP!",antwortete ich ihr niedergeschlagen. "Kann dich jemand anderes abholen?",fragte sie mich und ich nickte. Ich rief Vivi, aber konnte auch sie nicht erreichen. Genauso wie Leyla. Schließlich rief ich Julia an. "Berger" "Julia, hier ist Johanna." "Geht es dir gut?", unterbrach sie mich. "Ja alles gut. Nur ich steh hier an der Schule und kann weder Vivi noch Dad oder Leyla erreichen." "Ich habe gleich Schluss und kann dich abholen." "Danke, du bist die Beste.", bedankte mich. Ein Nachteil von Ärzten war nunmal, dass oft etwas dazwischen kommt. Eine Viertelstunde später fuhr Julia vor. Wir luden meine Reisetasche und den Rollstuhl in den Kofferraum und sie half mir ins Auto. Sie fuhr mich nachhause und wir betraten zusammen das Haus. Als wir ins Esszimmer kammen müssten wir beide lachen. Vivi saß am Tisch und schlief über einen Berg Bücher gelehnt. Wir gingen leise in den ersten Stock in mein Zimmer. Julia half mir beim Auspacken und Währenddessen erzählte ich ihr alles über die Reise. Es hört sich komisch an, aber ich hatte in den Assistenzärzten wahre Freunde gefunden, sie waren immer da wenn man sie braucht. Da es auf sieben Uhr zuging, wollten wir für uns und Vivi Nudeln kochen. Julia war erstaunt, dass ich in der Küche gut klar komme. "Weißt du, oft bin ich ja alleine und sonst würde ich doch verhungern!", sagte ich mit einem Lachen. Wir weckten Vivi und aßen zusammen. Ich hörte wie jemand die Tür auf schloss und sprang auf. Ich hüpfte so schwungvoll zur Tür, dass es mich hin schlug. Man war ich tollpatschig! Dad öffnete die Tür und lachte laut los. Es wurde ein lustiger Abend, auch wenn Julia und auch die anderen Assistenzärzte sich nie daran gewöhnen würden wie Dad mit mir umgang. In der Klinik war stets der grummelige und unfreundliche, fast kaltherzig scheinender Oberarzt.

In aller Freundschaft Die jungen Ärzte: Johanna MoreauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt