Kapitel 20

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„...Schattenbestie." beendete eine bekannte Stimme Arwens Satz.
„Die Menschen nannten mich Chaos und die Elben nannten mich Monster."
„Wie hatten dich Zwerge genannt?" wollte nun Gloin wissen.
„Für die Zwerge war nur ich ohne meine Fähigkeit ein Begriff. Sie sprachen von mir als wäre ich das Legendenmädchen."

Emilia lief erschöpft auf die kühle Wand abseits von uns und ließ sich auf den Boden gleiten. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und bebte unregelmäßig. Kili und ich standen auf, nahmen die Handschuhe an uns und liefen zu ihr hinüber. Während Kili neben ihr Platz nahm und sein Arm schützend um ihre Schulter legte, sah ich sie mir genauer an. Sie schien zu Schwächeln und würde innerlich ein Kampf mit dem Feuer führen.

„Hier, zieh sie dir wieder an." sagte ich in einem ruhigen Ton.

Sie tat, was man ihr sagte und legte ihren Kopf auf Kilis Schulter. Besorgt strich ich ihr über die Wange und fühlte die Liebe. Es war noch nie so wie reinste Liebe zwischen Frau und Mann. Es glich mehr wie die Liebe wie einst im 'tänzelnden Pony'. Es war die Liebe zwischen Vater und Kind. Das Beben in ihrem Körper verstummte und sie sah mich dankbar an.

„Kili?"

Doch in der Zeit wie er hinschauen konnte, schlief sie schon fest an seiner Schulter.

„Sie hatte mit sich selbst gekämpft, damit sie die Verwandlung kontrollieren konnte sonst wäre sie nie so schläfrig."
„Aber, Herr Elrond, sie ist besser geworden." meinte nun Gandalf.
„Das ist wahr."
„Woher kanntet ihr sie?" wollte ich nun interessehalber wissen.
„Ich hatte sie einst das erste Mal beim Elbenkönig im Düsterwald erblickt. Sie wurde gefangen genommen von Elben und als sie dem König gegenüberstand, hätte ich damals nie mit so einem Ausmaß gerechnet. Sie war damals vielleicht erst dreißig Jahre alt, immerhin im Hobbitalter noch sehr grün hinter die Ohren, stimmts, Bilbo?"

Bilbo kam hinter Gandalf vor und nickte zustimmend.

„Sie hatte damals die rechte Gesichtsseite von Thranduil verbrannt und hatte sich vor uns die Luft aufgelöst. Als ich sie zum zweiten Mal getroffen hatte, wurde mir bewusst, dass sie diese Energie nicht kontrollieren könnte. Ich ließ ihr eine Rüstung anfertigen, die ihr gute Dienste erwiesen hatte. Jedoch nahm ich mir vor, ihr immer wieder zu zeigen, wie sie diese Kraft für sich nutzen konnte. Gandalf und ich wollten ihr zeigen, dass diese Fähigkeit keine Gefahr für die Menschen war, die sie liebte. Es war eine Verstärkung, wenn sie diese beherrschen würde. Aber wir wussten auch, dass das Zwergenvolk vom Erebor sie nie annehmen würden, wenn sie ihnen ihre Gabe zeigte."

Der Elbenfürst wurde traurig und sah auf die schlafende Emilia herunter.

„Ihr solltet euch ordentlich ausruhen und es ihr gleich machen, bevor ihr euch morgen über die Weiten des Nebelgebirges aufmacht."

In diesem Augenblick hob Kili Emilia in seine Arme und blieb neben mir stehen.

„Eure Schlafgemächer sind nebeneinander. Für Emilia ist ein Einzelzimmer mittig von euch. Allerdings würde ich euch raten, das einer bei ihr bleiben sollte. Den, wenn sie aufwacht, sehnt sie sich nach einer anderen Person."

Lächelnd sah ich Kili an und klopfte ihn auf die Schulter.

„Du übernimmst die Wache."

Fili kam langsam auf uns zu und besah sich erst die schlummernde Emilia, dann mich.

„Die Augen hat sie auf jeden Fall von dir, Onkel. Aber wenn du ihr Vater bist, dann sind wir ihre Vetter?"
„Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht!" lächelte ich sanft.
„Das ist krass und ich dachte, es endet in einer Katastrophe, weil ihr beide sie beschützend behandelt habt."

Ich lachte auf, lief gleichzeitig mit Fili, Ori und Bofur in Richtung das erste Schlafgemach. Oin, Bifur, Dori und Gloin gesellten sich miteinander in das nächste Zimmer. Danach trug Kili Emilia in das Mittlere. Im Vierten kamen Balin, Dwalin, Nori und Bombur unter. Gandalf und Bilbo nahmen sich das letzte Zimmer auf diesem Gang.

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt