Kapitel 39

923 50 1
                                    

Am nächsten Tag frühstückten wir bei Beorn, während Kili sich immer wieder über seine nackte Haus strich. Man konnte sehen, wie heftig die Auseinandersetzung am Vortag mit Emilia sein musste.

„Hast du Schmerzen?"

Er schüttelte den Kopf, dabei sprachen seine Augen mehr als nur Bände. Er offenbarte mir, dass die seelischen Schmerzen die körperlichen mehr wie unterdrückten. Er spürte diese Schmerzen einfach nicht.

„Können wir die Frage belassen?" sagte er etwas gereizt.
„Es ist besser so, Kili." meinte Fili.

Und nun kam auch mir der Gedanken, warum Fili prophezeit hatte, dass es Konsequenzen geben würde, wenn er etwas mit ihr anfing. Nicht weil wir uns in die Haare bekommen hätten, sondern weil wir miteinander verwandt waren.

* Kilis Sicht *

Es war hart für mich diesen Schritt zu gehen und ihr zu sagen, dass ich eine Chance hätte sie zu vergessen. Ich wollte nicht vor ihr weinen, weil mein Herz mit ihrem Abschied zerspittert war. Verdammt, warum wollte das Schicksal das einfach nicht? Warum konnten wir in dieser Welt nicht verbunden sein? Seit ich sie in Beutelsend gesehen hatte, konnte ich mir keine andere Frau auch nur vorstellen. Dieses Mädchen, welches mir in Auenland erschienen war, ließ mich glauben, dass ich etwas mehr wert war wie ein heimatloser Prinz ohne Königreich. Sie gab mir das Gefühl lebendig zu sein.

„Ich mag die Gier der Zwerge nicht und doch hasse ich Orks mehr..."
„... was braucht ihr?"

Kaum waren die anderen mit dem Essen fertig, standen wir im Garten. Die Gartenmauer, die am Vortag ein paar Risse hatte, war ohne Beschädigungen. Die Wiese, die noch vom vergangenen Kampf verwildert war, war wieder in Ordnung gebracht worden. Das Wasser im See schien auch wieder seine normale Temperatur bekommen zu haben. Ich seufzte krampfhaft auf und blickte zum einsamen Berg. Ich hoffte nur, dass sie wusste, dass ich sie nie vergessen würde.

„Im Düsterwald gibt es eine kleine Höhle, wenn euch ein Angriff erwartet, könnt ihr jederzeit dort Schutz suchen. Aber achtet darauf, dass diese Höhle vor Elbenaugen sehr gut geschützt ist."
„Wem gehört die Höhle?" fragte Bofur skeptisch.
„Bilbo wird sich in dieser Höhle auskennen."

Bilbo stand nun bei Beorn und sah ihn musternd an.

„Ich verstehe nicht..."
„Es ist eine Hobbithöhle, tief versunken in Moos und Wildnis."

Seine Augen glänzten und doch sah Thorin Gandalf eindringlich an.

„Es ist die Höhle von..."

Der graue Zauberer broch seinen Satz ab als er mich angesehen hatte. Mürrisch setzte mich dankbar auf eines von Beorns Pferde und ritt schon einige Zeit lang, bis ich die anderen hinter mir hörte. Sie war einst mein Wunsch nach Regen, der über mich kam als sich in meinem Leben vieles verändert hatte. Sie kam in mein Leben, so bedeutungslos und doch als große Fiasko. Ihre Gründe waren so wechselhaft wie der Wind, den ihr Charakter auszeichnete und so rasant wie das Feuer, welches in ihr lebte. Sie konnte an einem Tag die liebste Person auf Erden sein und am anderen die größte Lügnerin. Sie könnte davon laufen von dieser Liebe, aber in mir deutete alles daraufhin, dass ihr Herz bereits tot sei.

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt