Kapitel 57

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„Ich!"
„Warte, ich kann mich nun endlich an dich erinnern."

Der tattoowierte Zwerg richtete seine Augen auf mich und verstand, dass auch ich mich an sie erinnert hatte.

„Du warst das kleine Mädchen, welche einst in Begleitung mit Thranduil bei uns war. Bruder, kannst du dich noch an sie erinnern? Sie war schon einst eine kleine Augenweite für unseren Prinzen."
„Jetzt fällt selbst bei mir der Groschen. Du warst damals schon ein ganz goldiges Kind, meine Liebe." kam es väterlich von Balin.

Dwalin und er lächelten mich verständlich an und bewegten ihre Augenbrauen ungleichmäßig auf und ab.

„Gut und was war da besonders daran?" mischte sich nun Bombur ein.
„Es war die bemerkenswerte Bindung zwischen ihnen in der allerersten Sekunde. Das Erste was ich in jener Sekunde sah: Eleganz und Erhabenheit. Das Zweite was ich feststellte als Thror sein Wort an sie richtete, dass sie keine einfache Elbin sondern mit erhobener Würde auf ihre Worte, die aus ihrem Mund kamen, geachtet hatte. Der einstige König unter dem Berge war von ihrem Stolz fasziniert, dass er die Elben des Düsterwaldes zum Abendessen einluden. Das Letzte was mir auffiel war, dass sie nicht nur aufrecht stehen sondern auch so sitzen konnte."
„An jenem Abend schienen den Augen des Prinzen nur auf diese Prinzessin gelegen zu sein. Ihr Besuch bewirkte einiges mehr, was wir damals noch nicht wussten."

Dwalin beendete die Erzählung von Balin und musterte lächelnd diese Prinzessin vor ihm.

„Ich sehe, dass du ihr die Kette geschenkt hattest?"

Ich nickte nur stumm und biss mir sanft auf die Lippen.

„Eigentlich hast du einen guten Fang gemacht, mein König, aber für welchen Anlass hast du es ihr nun gegeben?"
„Ich hatte es ihr schon vor langer Zeit um den Hals gebunden und doch hatte sie es in dieser Hobbithöhle im Wald, die Beorn erwähnte, von ihrem Vater versteckt. Er sollte unsere Bindung nie erfahren, weil sie befürchtete, dass er sie noch mehr im Palast leben ließ..."

Meine Füße bewegten sich wie von selbst zu ihr und ich konnte in ihre wunderschönen Augen sehen. Ich stellte fest, dass sie noch immer in der aufgehenden Sonne leuchteten als wäre der Himmel nicht weit von unserem Glück entfernt.

„Sie hatte mich vergangene Nacht aufgesucht und hatte mir ein Geständnis gemacht, welches ich schon lange Zeit verdrängt hatte. Ich hatte geglaubt, sie verloren zu haben an jenem Tag als Smaug zu uns kam, doch sie war nie von mir gegangen."

Ihre Hände legte sie behutsam in meine und ließ mich nicht aus den Augen.

„An jenem Tag wollten wir uns sehen, doch sie kam nicht." gab ich traurig zu.
„Was ist passiert?" fragte Ori liebenswürdig nach.
„Sie hatte mir ein Schwert geschmieden aus reinen Sternendiamanten."
„Sternendiamanten?"
„Es sind elbische Königsdiamanten, die vor ihr nur zwei Elben verarbeitet hatten um es in Schmuckgegenständen ihrer Liebsten weiter zu schenken." erzählte ich ihnen.
„Im ersten Zeitalter musste das gewesen. Es hatte diese Personen, die Kraft gegeben nicht nur Leben auszulöschen, wenn ein Falscher es entnehmen möchte sondern auch das Leben wieder in die alte Anordnung zurück bringen konnte." erinnerte sich nun sichtlich auch Bilbo.

Als ich mein Blick von ihr löste, konnte ich erahnen, dass Kili von diesem Anblick weniger begeistert war. Entschuldigend sah ich ihn an und konnte ein Stück Überraschung in seinem Gesicht wieder erkennen. Er wich meine Blicke aus und richtete seinen Bogen auf ein höheren Stein.

„Wer seid ihr?" wollte dieser wissen.
„Legt die Waffen weg. Wer seid ihr?"

Emilia ging auf den größeren Mann zu und stellte sich vor Kili.

„Oh, Prinzessin, ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen."
„Ich war die letzte Zeit erkrankt, Bard, aber nun wollte ich mal wieder aus dem Palast und ein Spaziergang mit netter Gesellschaft machen."
„Das hört sich nicht sehr einfach an, was man mitbekommen hatte. Spaziergänge mit Zwerge, nennt ihr nette Gesellschaft?"

Das Auflachen von Emilia ließ mich vermuten, dass sie sich über diese Worte wohl amüsieren musste.

„Bessere Gesellschaft bekommt man nicht, mein lieber Bard. Wir wollten in die Seestadt, da meine Freunde die Stadt ansehen wollten, nachdem ich ihnen über eurem Armut erzählt hatte. Du musst wissen, dass sie schon einige Zeit nicht mehr in der Gegend waren und sie einst sehr oft in der Stadt eingekauft hatten."
„Von woher kommen die Zwerge ursprünglich?"

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt