Kapitel 65

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Mein Großvater lachte auf und wandte sich zu seinen Zwergen.

„Ich möchte mein Amt als König abgeben an meinem Enkel. Thorin II, nimmst du diese Bürde an? Ich werde euch auch meinen Segen geben, was sagst du dazu, Thrain?"

Auch mein Vater nickte zuversichtlich und schien von dem Drachen Ehrfurcht zu haben.

„Emilia, jetzt müssen wir nur noch deinen Vater davon überzeugen?"
„Und dieser steht schon wie erwartet in Thal." kam nun von Bofur.
„Woher?"
„Anscheinend hilft er die Menschen aus der Seestadt, da diese nach Thal zurückgekehrt waren."

Argwöhnisch lief ich mit ein paar Zwerge zum Aussichtsposten am Haupttor und tatsächlich konnte ich sehen, wie die elbischen Krieger in Thal standen. Ich rieb mein Gesicht, da ich kaum diesen Anblick traute. Thror wollte in jenem Moment hinauf kommen, doch ich zeigte ihn, dass er unten bleiben sollte. Emilia kam auf ihn zu und bat ihn mit zu kommen.

„Er möchte, dass die Elben und seine anderen Gegner noch nicht wissen, dass Durins Volk zurückgekehrt ist."

Mein Großvater sah mich stolz lächelnd an und auch mein Vater schien von meinem Plan begeistert zu sein. Nur Frerin sah zu mir auf und fragte:

„Wo ist eigentlich Dis?"
„Sie ist in den Blauen Bergen geblieben. Sie hat mir ihre zwei Söhne mitgeschickt."
„Sie hat zwei Söhne?" wollte Frerin ungläubig wissen.
„Fili wirst hoffentlich noch kennen?"

Ich lief wieder vom Aussichtsposten und konnte nichts machen, bevor die Elben und die Menschen etwas tun würden. Der Ältere meiner Neffen stellte sich zu mir und musterte seinen anderen Onkel.

„Fili? Du bist auch noch am Leben, dass freut mich zu sehen." sagte mein Bruder verwundert.
„Wer hat dich unterrichtet?" wollte nun Thrain wissen.
„Onkel Thorin, Dwalin oder Balin." erklärte der Blondhaarige ihnen.
„Und wer ist der Braunhaarige hinter dir?"
„Vater, das ist Kili. Dein zweiter Enkel."
„Wie schön, das wir uns einmal begegnen."

Thrain nahm zunächst Kili in den Arm und schließlich freute sich auch Thror über starken Nachwuchs.

„Dis hat überaus starke Söhne geboren." stellte er abrupt fest.
„Habt ihr Frauen?" schmiss Frerin ein.

Im Augenwinkel erkannte ich, dass Kilis Blicke ohne eine tiefere Bedeutung auf Emilia gerichtet waren. Auch Fili überraschte mich in dem er zu unseren Ahnen sagte:

„Ich befinde mich im Moment nicht darauf ausgelegt, dass ich mich noch Gedanken um Frauen und Kinder mache. Ich möchte zunächst den Frieden hier im Erebor und die bevorstehende Schlacht gewinnen."
„Das sind gute Worte, dennoch möchte auch ich dir danach raten zu heiraten und glücklich zu werden. Starke Krieger sind immer gut."

„THORIN EICHENSCHILD!"

Emilia blieb bewegungsunfähig als sie ihren Vater rufen hörte.

„Thranduil." knurrte Thror gefährlich leise.

Meine Blicke stoppten bei Emilia und nickte frohen Mutes. Ich würde sie niemals aufgeben, jetzt wo ich sie endlich wieder hatte. Meine Füße liefen wie von selbst hinauf um zu sehen, dass das Elbenvolk sowie die Menschen ziemlich schnell bei uns gewesen waren.

„Was willst du hier?"
„Ich möchte nur wissen, wo sich meine Tochter befindet?"
„Eure Tochter ist in guten Händen!" sagte ich ihm ehrlich.
„In wessen Hände? In deine, dann können sie wohl nicht gut genug sein!"

Wenn er wüsste, wer der Prinz war, welcher seiner Tochter das Herz zum Schlagen bringen konnte? Wenn Thranduil wüsste, dass er der Prinz wäre, der seine Tochter begehrte? Ich konnte mich bereits ein Kopf kleiner sehen. Amüsiert lachte ich innerlich auf und hätte schon Lust es darauf ankommen zu lassen.

„Vielleicht sind meine Hände die besseren wie Eure?"

Die Stimmung von Thranduil schien sich zu verschlechtern als er realisierte, was ich gesagt hatte.

„Was nimmst du dir heraus?"
„Ich nehme es, wann und wo ich will heraus, weil ich deine Tochter besser kenne wie ihr!"
„Anscheinend hat dich das Goldfieber wie dein Großvater in seinen Bann, weil du nicht mehr bei klaren Verstand bist!"

Ich senkte mein Blick amüsiert und wandte mich zu den Zwergen.

„Hört ihr das? Hört ihr wie der größe Thranduil über uns zu denken vermag? Dabei weiß er rein gar nichts über die Wege seiner Tochter."

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt