Kapitel 52

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„...Und Dain war ihr zu drängend. Nicht, dass er sie schon als seine Frau gesehen hatte bevor sie überhaupt JA sagen konnte. Sie empfand nach den Erzählungen von Legolas euch, Thorin, als vernünftiger wie euren Vetter. Außerdem wollte sie mit keinem rothaarigen Zwerg, der eine Intelligenz wie dessen Wappentieres hatte nicht zum Manne nehmen."

Wieder lächelte sie auf, sah unseren Anführer belustigt an und meinte:

„Unter anderen sagte sie auch, dass Zwerge alle unüberlegt in das Geschehen laufen ohne Abwägung der Gefahren. Das war ihre Faszination. Deswegen möchte sie Zwerge. Sie waren unberechenbar, mutig und frei in ihrem Handeln."

Erneut klopfte es an der Tür, wurde diese abermals vorsichtig geöffnet und dementsprechend wieder geschlossen. Sie beugte sich kurz vor uns nieder und wandte sich zu ihrer Tochter:

„Ich hab dich schon überall gesucht, mein Stern. Bettzeit, hopp, hopp."
„Ach, Mami, ich will aber noch nicht ins Bett."

Seufzend kam sie auf Sirenia zu.

„Morgen fängt dein Unterricht bei deinem Onkel und Tauriel an. Willst du nicht ausgeschlafen haben?" fragte die Ältere nüchtern.
„Doch, aber ich möchte noch ein Zwergengeschichte hören, wie es nach dem, der Drachen ihre Heimat nahm, weiterging."
„Ach, Kind, es war für manche von ihnen schon schwer genug. Belaste sie doch nicht weiter mit deiner Wissbegierde."

Trotzig verschränkte die Kleine die Hände vor der Brust und sah ihre Mutter bitterböse an.

„Und du denkst, dass zieht jetzt bei mir? Aus dem Alter bist du schon längst draußen!" bestimmte Emilia gelassen.

Immer noch sah das Mädchen die Frau böse an und auch wieder stieß sie auf Gelassenheit.

„Wieso hab ich eigentlich so ein dickköpfiges Kind?"
„Das hat sie wahrscheinlich von ihrer Mutter."
„Oder wir hätten ihr einfach nicht so viel Gutes über Zwerge erzählen sollen."

Ihre Blicken trafen auf die von Gloin.

„Ich hab auch einen Sohn, der dickköpfiger gar nicht sein kann."

Überrascht sah die größere Elbin ihn misstrauisch an.

„Gimli heißt er. Euer Bruder nannte ihn vor wenigen Tage noch Kreatur. Und meine Frau beschimpfte er als männliches Teil der Familie."
„Ja, das ist die Bürde von Zwergenfrauen. Ich finde Bartwuchs eigentlich gar nicht so schlimm. Es hat seine Vorteile."

Baff blickte Gloin zu ihr hinauf.

„Aber zurück zum Thema, ich nehme keine Erziehungstipps von einem Zwerg an."
„Gut, wie handelst du den bei einem sturem Kind? Lässt du dich von so einem kleinen Wesen auf der Nase herumtanzen?" belachte Gloin ihren vorherigen Satz.
„Gloin, du hast nicht ernsthaft die Erziehungsweisen einer Elbin angefochten?" - Bilbo.

Er schien das Verhalten einer solchen Elbin schon zu kennen auch wenn es nur aus Büchern herauszufiltern war, dennoch schien ihm dieser Wortlaut ein Begriff zu sein.

„Und wenn schon? Die denken doch sowieso das sie was Besseres wären."
„Ach, genau, wo ist eigentlich euer Zauberer? Hatte wahrscheinlich auch genug von euch Zwergen, was? Oder vielleicht wurde er schon von den Orks in Dol Guldur verspeist?" giftete Emilia gekonnt zurück.
„Sag so was nicht." kam es nun von mir.
„Ihr solltet alle schlafen gehen und erst, wenn die zwei kampftauglich sind solltet ihr los ziehen."
„Ich möchte, aber..."
„Sirenia? Ich warn dich ein letztes Mal bevor ich doch zur Rabenmutter werde."

Das kleine Mädchen bekam große Augen und flitzte auf uns zu.

„Ich wünsche euch eine ruhige Nacht."

Sie blieb bei mir stehen, sah mich lächelnd an und sagte:

„Mama spielt gerne mit Feuer."

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt