Kapitel 43

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Doch auch diese ging einige Sekunden später in Rauch auf, als Bilbo in meine Zelle geworfen wurde.

„Woher kommst du den?" wollte ich ungeduldig wissen.
„Ich hatte mich rein geschlichen hinter euch. Der König selbst hatte mich schließlich in den Etagen entdeckt, welche die Gemächer der Königsfamilie sein mussten."
„Hast du ein Fluchtweg?"
„Ja, dazu müssten wir erst einmal hier heraus gelangen."

Ich fragte mich innerlich, wie wir hier ohne Hilfe von außen heraus kommen sollten. Wir waren schon einige Tage in diese Zellen gewesen. Zwar hatten sie uns Essen und Getränke gebracht, aber schienen kein Mitgefühl für uns zu hegen. Was uns allerdings ziemlich wurmte, waren die weiblichen Schreie, die seit Tagen schon anhielten. Sie schrie fast jeden Tag und schien ordentliche Schmerzen zu haben.

„Herr Legolas, eure Schwester ist aufgewacht!" kam ein Bote zu dem Blondhaarigen.

Ich erinnerte mich an ihm, der Name und das Auftreten nach, war er der Sohn von Thranduil. Seit wann hatte der Elbenkönig eine Tochter? Interessiert blickte ich auf die beiden.

„Hat sie noch Schmerzen?"
„Nasaya, versucht ihr Bestes mit Athelas um das Gift aus ihren schwachen Körper zu bekommen."
„Übernimmst du meine Wache? Ich muss bei ihr sein, wenn sie endlich klar bei Bewusstsein ist."

„Was ist mit der Frau passiert?" wollte nun Bilbo den einen Elben vor unserer Zelle fragen.

Er wandte sich zu uns und senkte seinen Blick zu Bilbo herab.

„Sie wurde vor einigen Monaten von zwei Morgulpfeile getroffen als ihre Tochter auf dem Land vor Orks retten wollte. Seither liegt sie wie gelähmt mit Fieber und ohne Bewusstsein in ihrem Bett. Wir hatten uns immer und immer gefragt, wieso sie nicht aufwachen konnte. Wir hatten alles in unserer machtliegende getan, bis uns einfiel, dass es noch dieses Kraut gab."
„Königskraut!" meinte nun Balin.
„Genau, anscheinend half es ihr endlich."
„Was sind Morgulpfeile?" fragte Bilbo an mich gewandt.
„Das sind Pfeile, die in dunkler Magie gehüllt wurden und meistens nur bei Orkangriffen zu finden sind."
„Kann man daran sterben?" fragte nun Bofur.

Der Elbe nickte und stellte sich wieder auf sein Posten. Bofur schien zu Schlucken und schlich wieder durch die Zelle. Am dritten Tag mit einem falsch orientiertem Zeitgefühl konnte ich es hier nicht mehr aushalten. Wir waren schon fast am Erebor. Wieso konnten wir hier nicht raus? Als eine Elbin mit roten Haaren auf die Zellen zu kam und zu den Wachen sagte:

„Die Zwerge sollen zu Abendessen mit dem König."

Mit großen Augen sah ich die Frau an und konnte ihre Worte nicht klar realisieren. Wieso sollte Thranduil seine Gefangenen zum Essen einladen? Die Zellen öffneten sich alle nacheinander, sodass keiner die Flucht ergreifen hätte können. Wir wurden in die höchsten Etagen des Palastes gebracht und wurden zusammen in ein Zimmer geschubst. Es war ein riesiger Raum mit einer Tafel, an dem mit Sicherheit siebzehn Leute Platz finden würden.

„Setzt euch doch." bat uns Thranduil an.

Misstrauisch standen wir noch immer da und sahen ihn eindringlich an.

„Wenn du uns töten willst, dann brauchst du uns nicht so formell beizubringen." schmiss ich ihm hin.

Er sah auf mich und lächelte, schüttelte den Kopf.

„Nein, keineswegs, ich wollte einfach ehemalige Freunde einladen. Schließlich möchte ich das Leben meiner Tochter feiern."
„Was geht uns deine Tochter an, Thranduil?" wollte ich wissen.
„Nun,..."

Das Klopfen an der Tür brachte den König zum Satzabbruch. Als er diesen jemand hereinbot, kam sein Sohn heren.

„Guten Abend, Vater."
„Abend, Legolas, schön, dass du rechtzeitig da bist. Kommt deine Schwester auch?"
„Sehr wohl. Sie ist noch sehr schwach, aber sie bemüht sich von selbst hierher zu kommen."
„Gut, darf ich vorstellen, unsere Gäste, die sich noch nicht Platz nehmen trauen."

Legolas setzte sich rechts neben Thranduil hin, während dieser mir den Platz links von ihm anbot. Wir taten, was uns gesagt wurde und nahmen an der Tafel Platz. Als ein frischer Wind durch die geöffnete Tür kam.

„Guten Abend, Vater, du glaubst mir gar nicht, was ich in den letzten Monaten für einen Unsin zusammen ge..."

In jenem Moment wandte sich der Neuzugang um und erschrak sich fürchterlich.

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt