Kapitel 31

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Emilia stand mit offenen Mund da und wusste selbst nicht ganz, was sie da gehört hatte.

„Wie meinst du das?" wollte Kili bedrohlich wissen.
„Ähm..."
„Fili hat bestimmt nur gemeint, dass er allgemein keine Frau mit Glatze an seiner Seite hätte." kam ihn Bofur zur Hilfe.
„Gut, Fili, aber wehe, du meinst das auch wirklich nicht so."
„Ich sehe doch, dass sie dich liebt, also wieso sollte ich mich zwischen euch drängeln wollen." lachte Fili gespielt auf.
„Weil du sie seit Anfang an kaum ein gutes Wort über sie verloren hast und kaum seit ihr einen Abhang herunter gestürzt, scheint bei dir etwas verändert zu haben."
„Du stellst mich gerade hin als hätte ich in dieser Zeit was mit ihr gehabt?"
„Einbildung." gab dieser ironisch zu.
"Du weißt, dass wir noch Folgen haben, wenn du sie auch nur anschaust." fügte Kili gefährlich an.

Ich stellte mich neben Emilia und sah, dass sie nicht ganz zufrieden war mit dieser Lage.

„Das ist nur ein Ding unter Geschwister." versuchte ich ihr Hoffnung zu machen.
„Aus diesem Grund reise ich auch viel lieber alleine." murrte sie in ihr nicht-vorhandenen-Bart hinein.
"Sei doch zufrieden, ein Zwerg, der sein Herz an dich verlor, wird es nie wieder lösen können und dich bis zum Tod verteidigen."

In diesem Augenblick kam Bilbo von einem Felsen herab.

„Und wie weit sind die Orks weg?"
„Nicht allzu weit. Vielleicht eine Meile." riet der kleine Mann.
„Schau her, leise und geräuschlos wie ein ganz normaler Hobbit!" präsentierte Gandalf Bilbo.

Wir freuten uns so, dass wir gar nicht mitbekamen, dass Bilbo noch was anderes sagen wollte.

„Verzeiht mir, aber hört mir doch mal einen Augenblick zu." rief er durch das Stimmengeschwirr.
„Ich versuche euch zu sagen, dass da oben noch etwas anderes ist!"

Meine Leute raunten genervt auf, während ich musternd Bilbo ansah. Emilia und Gandalf hörten ebenfalls auf. Sie kam zu Bilbo, beugte sich zu ihm herab und fragte:

„In welcher Gestalt? Die eines Bären?"

Bilbo schluckte und nickte. Emilia sah Gandalf schnell an und nickte.

„In der Nähe steht ein Haus. Wir können dort eine Nacht verbringen." erklärte Gandalf uns.
„Wessen Haus? Freund oder Feind?"

Skeptisch beäugte ich die unterschiedliche Verhaltensweisen zwischen Emilia und Gandalf.

„Weder noch!" entfuhr es Gandalf.
„Ach, woher?" sagte Emilia freudestrahlend.
„Er ist doch ein knuffiger Zeitgenosse." fügte sie noch an.
„Sag nicht, du bist ihm auch schon begegnet." meinte Gandalf etwas überrascht.
„Wie gesagt, ich war viel auf Reisen und da begegnet man hier und da Leute."
„In welcher Gestalt bist du ihm begegnet?" wollte nun Bombur interessiert wissen.
„Also das würde ich dir gern später erzählen." lächelte sie ihn aufmunternd an.

„LIANE!"

Plötzlich sauste ein bekannter Warg an unseren Platz und ich war mir sicher, dass dieser für Bilbo gewesen war.

„Thorin, du kannst rennen oder?" wollte sie von mir wissen.

Ich nickte zustimmend und rannte mit den Zwergen hinter Gandalf her. Kurz bevor wir den Waldesrand erreichten, hörten wir weiteres aufheulen eines Bären. Während Bombur selbst an mir vorbei flitzte, nahmen wir uns an ihm ein Beispiel und rannten um unser Leben.

„Bilbo, halt dich am Haar von Liane fest."

Er schnaubte mutsuchend auf und griff ins das Haar. Es schien weich und gut gepflegt zu sein, wie er schließlich aussah.

„Geht sofort in das Haus." befahl sie uns.

In jenem Moment sauste der Bär aus dem Waldrand. Als wir endlich drin waren, erstarrten wir, den Emilia war nicht da.

„Was war das?" fragte Oin besorgt.
„Geh da weg, das muss ein Fluch sein?" sagte Dori.
„Sei kein Narr, der Fluch ist ein Teil von ihm."
„Das war unser Gastgeber, Beorn. Hier sind wir für diese Nacht sicher. Hoffentlich."

Dieser leise Nachtrag seines Satzes lief nicht ganz an meine Ohren vorbei. Wir sahen uns um und wir stellten schnell fest, dass in diesem Haus alles viel größer war und auch die Pferde schienen hier glücklich zu sein. Der Bär lief wieder in die Wälder und schien sich zu freuen. Zur selben Zeit kam Emilia von der Tür herein.

„Wo warst du?" fragten nun die ganzen Zwerge.

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt