Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*

Kapitel 24

Der Brocken landete auf der Bergspitze, rollte über uns hinweg und direkt auf unsere zwei Begleiter zu. Wir konnten nur noch mit ansehen, wie der Vorsprung sich löste und Fili und Emilia mit in die Tiefe nahm.

„NEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIN." riefen Bilbo und Kili verstört.

Als wir nur noch ein Aufprall hörten, sahen wir einfach nur geschockt in die Tiefe. Wie konnte das nur passieren? Geschockt besah ich meine restlichen Zwerge, die noch immer wie gebannt nach unten sahen.

„Emilia... Fili..." schluchzte Kili vor sich her.
„Wir sollten langsam weiter und uns in Sicherheit bringen."
„Und was machen wir mit Emilia und Fili?" wollte Kili wissen.
„Fili ist bei ihr und wenn sie diesen Sturz überlebt hätten, finden sie uns schon. Aber was bringt es ihnen, wenn wir hier auch von den Riesen erschlagen werden und gar nicht mehr weiter kommen?"

Die Zwerge standen auf und rannten über den schmalen Weg um kurze Zeit darauf eine unbewohnte und doch sehr gut gebaute Höhle zu finden. Wir liefen bis an Ende der Höhle und stellten fest, dass wirklich keiner hier lebte, der uns bedrohlich werden würde.

„Hier bauen wir unser Nachtlager auf." bestimmte ich.

Während Gandalf sich die Höhle musternd einprägte, waren die anderen Zwerge zufrieden ein Schutz vor dem Wetter gefunden zu haben. Ihnen hing das Bild mit dem Sturz noch sehr in den Knochen, deswegen konnten sie auch schlecht einschlafen. In jener Nacht sangen und lachten wir nicht. Auch wärmendes Feuer ließen wir uns nehmen, da wir unentdeckt bleiben wollten. Wir schliefen dennoch sehr rasch ein.

*

Während ich vor mich hin schlummerte, hörte ich ruckartig das Lösen von Stein. Ich öffnete meine Augen, nahm mein Schwert und was ich sonst noch in Besitz hatte. Schließlich weckte ich meine Zwerge mit einem Brüllen und auch sie konnten sehen, warum ich lauter wurde. Sie nahmen ebenfalls nur ihre Waffen an sich und rüsteten sich aus, wenn ein Angriff kam. Doch statt ein Angriff rutschten wir nur sehr lange und sehr schmerzhaft an schräge Felswände in die Tiefe.

Durch ein harten Aufprall spürten wir alle zusammen, dass wir noch am Leben waren. Ich zählte meine Gemeinschaft durch und nahm meine zwei verlorenen Begleiter ab, aber dennoch zählte ich nur zwölf. Wo war Gandalf schon wieder hin? Ich wollte gerade meinen Leuten mitteilen, dass der Zauberer fehlte, aber da wurden wir auch unsanft gefesselt und entwaffnet. Schon wurden wir noch harsch in die Mangel genommen und hinter dieser Meute, die zum einen wie Orks und gleich wie Trolle aussahen, weniger schön und doch allesamt hirnlos.

Auf den Weg durch diese gutgebaute Höhle, dennoch fehlte das zwergische Auge der Exaktheit für den Bergbau. Immer wieder wurden wir hinterher gezogen als wären wir Sklaven, die ihre Arbeit nicht zu hundert Prozent vollzogen hatten. Diese Trolle waren hinterlistiger wie die anderen, die mir je begegnet waren. Sie lauerten gezielt im Schlaf auf, lassen die Boden verschwinden, sodass ihre Beute automatisch aufwachen mussten und sie nahmen diesen Moment der Gedankenlosigkeit an sich um diese zu entwaffnen.

Wieso konnte ich nicht einfach mal etwas vorsichtiger sein? Und ich musste das Gesagte von Emilia damals nach dem die Waldtrolle uns fressen wollten recht geben. Für jeden anderen aus meiner Sippe hätte ich bessere Vorüberlegungen gemacht. Ich dachte, warum sollte ich mir Gedanken um einen Hobbit machen, der nur sein eigenes Zuhause in Blick hatte und sich gar nicht erst bemühte unseres wieder zurück zu erobern. Er hatte nur sein Zuhause vor Augen und dass wir ebenfalls ein Daheim haben wollten, dazu fehlte ihm damals sowie in jener Nacht noch sehr viel Horizont.

Ich will nicht sagen, dass ich ihm das nicht gönnen würde, jedoch wäre ich auch sehr gerne dort, wo mein Herz mich hinführen würde und ich mich dort endlich nach langen Jahren Zuhause fühlen konnte. Bei den Gedanken an Emilia fühlte ich zunehmend mehr Trauer. Ich wusste, wenn ich sie verloren hätte, dass der Arkenstein mit ihr untergegangen wäre. Aber ich würde mich nicht deswegen freuen, wenn ich sie vor Freude wieder auflachen hören würde. Ich würde mich darüber freuen, dass sie uns mit ihrer Vertrautheit und den Sinn im Leben wiederbrachte.

„Wir haben bewaffnete Zwerge in unserer Eingangshalle entdeckt, mein König!" riss mich der Troll aus den Gedanken.
„Welche Zwerge?" fragte eine krächzende Stimme.

Ich blickte auf und sah den schrecklichen Trollenkönig, weit und breit. Er war groß und fettleibig.

„Thorin Eichenschild, was führt Euch in meine Höhle?"
„Wir hatten Schutz von den Steinriesen gesucht und..."