Kapitel 32

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„Bei Beorn. Ich hatte ihn begrüßt. Darf ich das nicht?" wollte sie zickig wissen.
„Doch schon, aber hast du nicht gesehen, was der für Größe und spitze Zähne hatte?" kam es nun von Kili.
„Und ich dachte, ihr seid Zwergenkrieger?"

Sie belächelte meine Zwerge mit einem Kopfschütteln und verdünnisierte sich in den Garten.

„Ich möchte so gern wissen, warum dieser Beorn im Bärengestalt so zutraulich auf sie wirkt?" hinterfragte Kili das Ganze.
„Frag sie doch, Brüderchen, vielleicht bekommst eine Antwort von ihr! Ach, wenn du schon auf deinen Bruder und auf einen Bären eifersüchtig reagierst, wie reagierst du, wenn du erfahren würdest, dass deine Holde den Heiratsantrag von einem Elbenfürsten zwar nie abgelehnt hatte, aber ihm ein Brandmal ins Gesicht gesetzt hat."
„Fili, woher willst du das wissen?" mischte ich mich ein.
„Ich hab sie damals nach dem Sturz gefragt, warum sie Thranduil angegriffen hätte. Sie erzählte es mir und seither schien sie dem Düsterwald aus dem Weg zu gehen."

* Kilis Sicht *

Und ich dachte, ich kannte sie wirklich allmählich. Erst lernte ich das Mädchen kennen, dann erfahre ich, dass sie Fähigkeiten hat die Smaug übertreffen und nun möchte mein Bruder mich weismachen, dass sie ein Heiratsantrag von einem Elben bekommen hätte. Ich verstand in jenem Moment keine einzige Silbe in diesem Bezug zwischen Emilia und mir.

„Entschuldigt mich kurz!"

Ich verschwand durch die Haustür hinaus und sah wie Emilia in einem kleineren See in mitten des Gartens saß. Sie hatte ihre Augen geschlossen und genoss die Sonne, die ihre blonden Haare wie Gold glänzen ließ. Ich kam ihr näher, aber darauf bedacht, dass ich ihr die Sonne nicht nahm. Ihre Wunde am Kopf hatte sich schnell geheilt, anscheinend lag es an ihrer feurigen und kühnen Art.

„Kili, setz dich doch zu mir."

Sie hatte ihre Augen gar nicht geöffnet.

„Du kannst dich einfach ausziehen und hineinspringen. Ich meine, nackt habe ich dich schon mal gesehen."

Ihre Lippen zog sich zu einem Lächeln. Anscheinend erinnerte sie sich an ihr erstes Mal.

„Und die Blicke der anderen?" fragte ich leise.
„Erstens, denke ich, dass sie das alle selber haben, was du auch hast und Zweitens, gibt es auf diesen kleinen See kein Fenster, woraus sie schauen könnten."

Ich legte meine Sachen neben die ihre und nahm neben ihr im warmen Wasser Platz.

„Du hast jetzt nicht etwa darein gemacht?" wollte ich skeptisch wissen.
„Bei jedem anderen wäre diese Frage berechtigt gewesen, aber du solltest mich doch allmählich kennen."
„Du kannst Wasser zum Kochen bringen?"
„Wenn ich wollte, dann ja!"
„Ich schätze, wenn ich denke, ich kenne dich allmählich, dann gibst du mir zu verstehen, dass ich das in Wirklichkeit gar nicht tue."
„Da müsstest du schon ein ganzes Leben mir mir zu tun haben müssen. Selbst Bilbo kennt mich noch nicht mal annähernd."
„Wenn du es mir erlauben würdest, würde ich dich kennen lernen wollen, so wie du bist und nicht anders. Ich möchte dich verstehen, so wie ich es für richtig halte und nicht so wie du denkst, dass ich dich verlassen würde."

Ich zog sie auf mein Schoss und nun öffnete sich ihre Augen. Wir lächelten uns an und schließlich kamen wir uns immer näher. Unsere Lippen trafen in jenem Moment aufeinander als mir auffiel, dass wir beobachtet wurden. Ich löste mich rasch von ihr und verdeckte ihre Brüste hinter meinem Arm.

„Ach, Leute, muss das sein."

Es standen alle dort außer Thorin, Fili, Bilbo und Gandalf, die im Haus geblieben waren.

„Tut uns Leid, aber wir wollten unbedingt wissen, was zwischen euch nun ist?" fingen Balin und Dwalin an.

Ich lachte auf, weil ich für das keine Worte fand.

„Wenn mich meine Augen nicht täuschen, dann stempel ich die Beiden eindeutig als Liebespaar ab." - Bifur.
„Das hat auch lange genug gedauert." - Dori.
„Sie ergänzen sich gemeinsam, wie eine Keule und Gemüse." - Bombur.

Ich sah zu Emilia, die mich mit erhobenen Augenbraue ansah.

„Womit hab ich diese Gesellschaft nur verdient?" wollte sie an meiner Brust wissen.
„Das kann ich dir auch nicht beantworten." nuschelte ich ihr ins Ohr.

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt