Kapitel 56

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„Lass uns nicht daran denken, dafür haben wir einige Zeit nachzuholen."
„Du hast recht, genießen wir einfach die Zeit, die wir noch miteinander haben dürfen."

Ich lächelte in den Kuss hinein und hatte in meinen Gedanken einen Entschluss gefasst.

„An was denkst du, Thorin?"
„Ich werde mich morgen mit meinen Leuten in Richtung Erebor aufmachen."

Sie sah mich mit ihren großen blauen Augen an und schien über meine Worte erstaunt zu sein.

„Sei nicht erstaunt darüber, ich hab noch etwas zu erledigen, Emilia."
„Aber bist du dir sicher, was ist mit Kili und Fili?" fragte ich nun vorüberlegend.
„Die Beiden sind Abstammung Durins, denen haut es nicht allzu schnell von den Socken."
„Ich werde dich wohl nicht aufhalten können."

Genüsslich legten wir uns auf den weichen Teppich und spielte mit ihre blonden Haare, die sie in jener Nacht offen und lockig trug. Ich lächelte sie an und konnte mein Glück gar nicht fassen. All die Zeit hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass ich mein Mädchen wieder in den Armen halten konnte. Ich hatte verdrängt, was wir damals hatten, weil ich mit ihrem Verlust nicht zurecht hätte kommen können. Meine Lippen berührten ihre Stirn, dabei schlossen sich ihre Augen, damit sie dies fühlen konnte.

„Nein, Emilia, ich liebe dich und möchte dich doch gerne an meiner Seite wissen."
„Ach, Thorin, ich bin doch nur Last für eure Unternehmung."
„Ich denke nicht, meine Liebe, du kennst sicherlich die Leute aus der Seestadt."
„Wieso sollte ich sie nicht kennen? Mein Vater lässt die Fässer dort immer hinschicken."
„Du bist nicht nur für mich eine Bereicherung sondern auch für diese Gesellschaft."

*

Einige Stunden später weckten wir die Zwerge und Bilbo. Wir liefen in den Keller hinunter und hörten auch auf Bilbo, der bevor er geschnappt wurde auch hier unten alles unter die Lupe genommen hatte. Wir nahmen in die Fässer Platz.

„Bist du dir sicher?" wollte Bofur skeptisch wissen.
„Somit geht es am schnellsten."

Emilia steckte Bilbo ebenfalls in eines der oberen Fässer und lächelte dabei.

„Ich werde gleich wieder bei euch sein."

Ich konnte nur noch ihr Zwinkern sehen, bevor wir uns ohne viel Lärm den Boden hinunter rollten ins fließende Wasser. Nachdem wir auch endlich sicher und unbeobachtet von den Wachen durch das Tor gelangt waren, wurden wir wieder von einigen Orks angegriffen. Genervt, weil wir unbewaffnet waren, mussten wir uns hier und da was besonderes einfallen. Doch nicht lange, denn nach und nach fielen die Orks um.

„EMILIA!" riefen die Zwerge erfreut auf.

Kili hatte sich von allen am meisten gefreut. Ich lächelte sie kurz an und nahm weiter Kurs auf.

„Lass die Orks meine Sorge sein."

Ihre Stimme klang sicher und auch ihre Bewegungen ließen mich darauf schlussfolgern, dass es ihr nach den Morgulpfeile wieder gut ging. Ich erinnerte mich, dass sie damals schon mit dieser Art gekämpft hatte.

„Ey!" schrien Gloin und Oin.

Ich blickte beide amüsiert an, da Emilia auf ihren Köpfen stand und immer wieder zum Sprung ansetzte, damit sie die restlichen Orks wegschießen konnte.

„Verzeiht mir, Zwerge, aber ich will doch sicher stellen, dass ihr auch wirklich am Erebor ankommen würdet."
„Wo ist eigentlich deine Tochter?" fragte nun Bilbo nach.
„Sie kommt nach." lächelte sie ihn an.
„Wohin kommt sie nach?"
„Ihr seid schon neugierig, Halbling."
„Nein, aber ich mache mir nur Sorgen um das Wohlergehen deiner Tochter?"
„Ganz recht, Bilbo, sie ist meine Tochter und nicht deine. Ihr werdet sehen, dass sie stärker ist wie ihr zusammen."

Die Blondhaarige sprang wieder ans Ufer und lief auf ein Steg zu. Da die Strömung dort kaum eine Bewegung machte, mussten wir bis dorthin nachhelfen. Mit den Armen schipperten wir in ihre Richtung und stiegen aus den Fässern.

„Danke, meine Holde." kam es nun erleichternd von Balin.
„Warum hast du dich doch dafür entschieden deinen König zu widersetzen?"
„Dwalin,..."

Nachdenklich blickte sie in seine Augen, die sofort erstaunt wurden.

„Du?"

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt