Kapitel 70

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An jenem Zeitpunkt rannte Azog auf uns zu und schwang immer wieder sein Wurfwaffe auf uns. Unter uns bildete das feste Eis schon Risse, die man kaum übersehen konnte. Ich kassierte immer wieder Rückschläge von Azog, während sich Emilia mit Bilbo gegen Fledermäuse ankommen musste.

„Thorin, auch dein Kopf werde ich bald besitzen!" lachte dieser schalkhaft auf.
„Wird wohl dein Traum bleiben."

Während unserer Auseinandersetzung stellte ich fest, dass sich die Eisplatte unter uns frei auf Wasser schwamm. Siegessicher hob ich Azogs schwere Wurfwaffe auf und schwang diese zurück zu ihm. Azog fing diese wie geplant und versank kurze Zeit später im kalten Gewässer unter uns.

Doch im nächsten Augenblick sah ich einen leblosen Ork unter mir schwimmen. Seine Augen geschlossen und er schien allen Anschein zu machen, dass er Tod war. Ich beäugte ihn kritisch als ich ein stechenden Schmerz an meinem Fuß spürte. Er hatte es tatsächlich geschafft nicht zu ertrinken und durch die dicke Eisplatten mit dem Schwert zu stechen. Schmerzvoll wich ich einige Meter von seinem Leib weg, bevor er das Eis durchbrach und wieder auf mich los ging.

Er wirkte wütender, aufbrausender und brutaler wie jemals zuvor.

>>Wird ein großes Opfer ein weiteres Unheil erlösen,<<

„Azog, du Pudelgesicht, warum kümmerst du dich nicht erst einmal um mich!" rief Emilia.

Sie hatte in jenem Augenblick einen anderen Untertan von Azog getötet und blickte den Schänder belustigt an.

„Wie hast du mich genannt?" wollte Azog gereizter wissen.
„Pudelgesicht. Schwächling. Anscheinend bist du nicht mehr so fit wie damals oder hast du zugelegt, dass du kaum noch Schnelligkeit beweisen kannst." provozierte sie ihn mit reichlich Erfolg.

Mit einer Wucht traf er mich mit der unscharfen Seite seiner Hiebwaffe und schlitterte einige Meter auf dem Eis in Richtung Bilbo, der bewusstlos da lag. Anscheinend wurde er von einer Fledermaus hart getroffen.

>>die Liebe wird mit einer Klinge eines Elben geschieden<<

Als ich meine Kraft wiederfand, hing Emilia auf dem Rücken von Azog fest. Ihre Arme hielten seine. Ihre Beine schlangen sich um die seine.

„Thorin, mein Herz wird nur aufhören zu schlagen, wenn du mich nicht mehr lieben kannst, bring es zu Ende und schaffe in Mittelerde den Frieden."

Ihre Worte waren klar und deutlich, jedoch konnte ich nicht ganz fassen, was sie von mir verlangte. Meine Augen prüften sie, ob sie wirklich wollte, dass ich Azog tötete, wenn sie doch hinter ihm war. Doch in ihren Augen war pure Ernsthaftigkeit zu lesen.

„Emilia, ich werde dich immer lieben."

Ich nahm das Schwert der Ewigkeit, welches in meiner Nähe lag und stand von meiner Position auf. Schnell trugen mich meine Beine zu Azog und kaum eine Sekunde später lag Azog sterbend unter mir. Ich blickte ihn tief in die Augen, damit er mich lebendig vor sich sah, bevor er in die ewige Dunkelheit absank. Seufzend rammte ich das Schwert durch das Eis und kroch mit meinen Verletzungen zur röchelnden Emilia.

Ihre Augen sahen mich müde an. Sie wirkte gar nicht so als wäre sie verletzt, denn sie sah mich nur abgekämpft und verloren an. Ihre Blicke wurden allmählich leerer. Ihr Lächeln verschwand von ihren Lippen. Ihre Hände bewegte sie schwach zu meinen Wangen.

„Auch ich werde dich immer lieben."

>>und zurück bleibt, was lebendig ist.<<

Und schon schloss sie ihre Augen. Ihr Kopf legte sich schräg und schon spürte ich in ihr kein Leben mehr.

>>Ein Feuerbestie so stark und anmutig,<<
>>trauert seiner Herrin treu nach<<
>>und ein ganzes Zwergenvolk wird mit ihm verschmelzen.<<

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt