Kapitel 37

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* Thorins Sicht *

Das erste, was wir in dieser Nacht hörten, war ein Surren wie von einem sanfte Prise, der über die Wälder des Düsterwaldes herkam. Die Bäume in unserer Gegend bogen sich sanft und dennoch schien es kaum ein Aufkommen eines Unwetters zu sein. Beorn musterte den Himmel ab und konnte kaum etwas erkennen. Doch als er etwas sah, lächelte er auf.

„Oh, Emilia bekommt Besuch. Ich würde mich an eurer Stelle lieber verstecken." riet uns Beorn gelassen.
„Stellt euch an die Mauer, die ist größer wie wir." flüsterte ich.

Augenblicklich wurde die Prise etwas stärker. Man hörte wie einige Bäume unter ein Gewicht einfielen. Und dann hörte ich diese Stimme, die ich seit hundertsiebzig Jahren nur noch in meinen Alpträume erhört hatte. Ich lugte über die Mauer und bekam große Augen. In einigen Sekunden machte ich mich wieder klein und realisierte, dass unser Heimatdieb bei meiner Tochter war.

„Was ist los?" hauchte Kili zu mir.
„Prägt euch das Wesen ein, Schwestern Söhne."

Sie sahen nacheinander über die Mauer und schienen nicht ganz wohl dabei zu sein. Wir sahen Beorn an, der unbeschwert weiter machte als wäre es normal, dass ein riesiger Drache zum Kaffeeklatsch vorbei kam.

„Warum hast du keine Angst?" wollte ich von ihm wissen.
„Wenn er da ist, wir sich kein Ork in die Nähe des Berges sowie in diese Wälder verirren. Außerdem macht Smaug oft Ausflüge in der Nacht oder bei Gewitter." erklärte er uns leise.

„Komm mit mir und lassss deine Tränen hier." sagte Smaug in seiner tröstenden Stimme.

Seit wann hatte dieser Drache eine sanfte Seite? Erst tötete er zahlreich Menschen und Zwerge nur um an das Gold zu gelangen und dann will er bei meinem Kind diese Seite rauslassen. Wut stieg in mir auf und ich dachte daran, dass ich wieder einmal ohne nachzudenken auf ihn los stürmte, doch das würde ich nicht überleben und auch meinem Kind könnte ich das nicht antun.

„Beorn?" ertönte ihre Stimme an der Gartentür.
„Emilia?"
„Ich werde meine Sachen packen und mit ihm gehen." lachte sie beschwingt auf.

Ein Blick auf uns und sie kicherte, anscheinend sahen wir lustig aus, wie wir an der Mauer standen. Sie dachte kurz nach, blickte zu uns und wieder zu Smaug.

„Hey, Smaug?" schrie sie ihm entgegen.

Er schien sich ihr zu zuwandten und sah sie fragend an.

„Könnten wir noch welche mitnehmen? Ich habe einige ziemlich hart angefasst und dass wäre das mindeste was ich für sie tun könnte?" fragte sie ihn ohne zu Erwähnen, wer diese Begleiter sein würde.
„Wenn es dir eine Freude macht, dann ja!"

Misstrauisch sah ich Balin und Dwalin an, die, die Worte gar nicht von dieser Feuerbestie aus dem Norden kannte.

„Sanft wie ein Welpe." kam es nun von Emilia.
„Aber benimm dich!" forderte sie von ihm.
„Du tust gerade so als würdest du mir sagen wollen, dass ich den Zwergenpack, den ich vor Jahren vertrieben habe wieder mit zurück nehmen sollten?"

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt