„Mhm? Nagasaki." Nairobi sah nur kurz zu mir, eher sie weiter an die Scheibe schrieb. „Sieh dir diese Zahlen an! Ist das nicht toll?" Begeistert sah sie wieder zu mir. „Und es wird immer mehr", gab ich lächelnd von mir und lehnte mich gegen den Tisch. „Nairobi, sag mal.. Hast du schon mal an eine neue Beziehung gedacht?" Sie stoppte mit dem Schreiben und senkte langsam den Stift. „Warum fragst du?", „Nur so", nuschelte ich und sah zu ihr. „Viele wollen ja keinen Partner mehr, wenn man einmal verlassen wurde.", „So Menschen sind mir ja noch nie begegnet." Sie drehte sich um und zog eine Augenbraue hoch. „Wenn der richtige kommt, klar. Warum nicht?" Sie legte den Stift beiseite und sah mich neugierig an. „Und du? Ich weiß so gut wie gar nichts über dich." Sie schmunzelte leicht. „Bist du in einer Beziehung? Bist du verliebt? Hau raus.", „Ich bin verliebt.", „Uhhh und wer ist der glückliche?- Tut mir leid.. Wer ist die glückliche?", „Du kannst ja mal raten.", „Ich kenne sie?", „Ziemlich gut sogar.", „Tokio." Ich schüttelte den Kopf. „Jetzt mach es nicht so spannend!" Ich biss mir auf die Unterlippe und grinste. „Wenn du es nicht errätst, dann werde ich es dir auch nicht sagen." Sie sah mich ungläubig an. „Dein ernst?", „Jap." Ich lächelte unschuldig und ging wieder zur Tür. „Ich komme in zwei Stunden wieder, um dich abzulösen", kündigte ich kurz noch an, eher ich sie stehen ließ und beschloss in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Durch die Scheibe durch sah Nairobi mir nach und erst als ich aus ihrem Sichtfeld war, wurde mein Schritt schneller und ich biss fest die Zähne zusammen.. Verdammt, was hatte ich denn da gerade vor? Wollte ich ihr wirklich einfach erzählen, dass ich Interesse an ihr habe? Sie interessiert sich nicht einmal für Frauen.
„Wow, du hast aber ein Tempo drauf." Ich rannte genau in Berlin, der mich somit aus meinen Gedanken riss. „Alles ok?", „Ja, alles super." Ich sah ihn nicht an und ging an ihm vorbei, doch er hielt mich am Handgelenk fest. „Was ist passiert?", „Nichts." Seine Hand umfasste mein Handgelenk fester und er fragte erneut, „Was ist passiert.." Ich sah nun zu ihm und holte tief Luft. „Ich darf doch auch mal in Gedanken versunken sein, nicht?", „Natürlich." Er zog mich grob zu sich, „Sorg aber dafür, dass du deine Gedanken schnell wieder sortierst. Unaufmerksamkeit können wir hier nicht gebrauchen, wie du weißt." Ich senkte den Kopf. „Verstanden..", antwortete ich ungewohnt leise. „Ruh dich aus. Das sollte dir helfen." Er ließ mich los und beobachtete mich so lange, bis ich um die nächste Ecke bog. Ich ließ Berlin selten so mit mir reden, doch er hatte recht. Ich war nicht bei der Sache. Etwas schlaf, sollte mir sicherlich helfen..
***50 Stunden nach dem Einbruch***
„Ich hab euch alle hier versammelt, nur damit ihr auch wisst, wie das ganze abläuft, damit keine Gerüchte aufkommen. Ich weiß, dass ihr euch alle fragt, ob Monika Gaztambide wirklich verstorben ist und Gerüchte sind nie gut. Damit entsteht nur Ungewissheit und die würde ich gern im Keim ersticken. Damit hier gar nichts eskaliert. Ich muss euch mitteilen, dass eure Kameradin, Monika Gaztambide, von uns umgebracht wurde", brachte Berlin es ziemlich schnell auf den Punkt. „Aber es gibt noch etwas anderes..." Er lief langsam die Treppe hinunter. „..was ich euch sehr gern mitteilen würde. Etwas Positives. Ich muss schon sagen, wir kommen bei der Nummer hier mit gewaltigen Schritten voran." Er fing an zu lachen. „Wir sind schneller als gedacht. Aus diesem Grunde möchte ich an dieser Stelle Danke sagen, und zwar bei euch allen. Dafür, dass ihr euch alle so viel Mühe gebt und rund um die Uhr fleißig mitarbeitet. Aber ganz besonders möchte ich einer Person danken: Señor Tores. Señor Tores?" Nur langsam schritt der ältere Mann zwischen den anderen Geiseln hervor und hatte dabei den Kopf gesenkt.
„Don Francesco Tores." Nairobi ging auf ihn zu. „Dieser Mann sorgt dafür, dass die Banknoten gedruckt werden, und zwar seit 27 Jahren. Und heute hat der Mann seinen eigenen Rekord gebrochen, denn in innerhalb von 40 Stunden, hat er.. Sag du wie viel du gedruckt hast, Tores.. Sag es..", „311 Millionen Euro..", „Geht das auch noch etwas lauter, damit es alle mitbekommen?", „311 Millionen Euro." Wiederholte er lauter. Ich schmunzelte und sah zu Tokio rüber. „311 Millionen Euro wurden heute gedruckt!" Brachte Nairobi nochmal laut hervor. „Ernsthaft? 311 Millionen Euro? Pim Pam Pim Pam! Er allein!" Berlin zeigte nochmals auf Tores. „Natürlich ging das nur mit der Hilfe meiner Kollegen.", „Bescheiden ist er auch noch!" Nairobi legte ihre Hand auf seine Schulter. „Danke, Señor Tores. Vielen Dank! Dankeschön an alle! Señor Tores, wissen Sie, was Sie sind? Ich würde sagen, damit sind Sie verdammt nochmal die Geisel des Monats!", verkündete sie stolz und hob seine Hand. Ich belächelte die Situation nur. Irgendwie.. Hatte ich Mitleid mit Señor Tores. Er war keineswegs stolz auf seine Tat. „Genau! Und deshalb bitte ich um einen Applaus für unseren großen Señor Tores!" Der, wenn auch nur schlaffe, Applaus demütigte ihn noch mehr.
Berlin ging die letzten Stufen der Treppe nun auch runter und legte den Finger vor den Mund. „Shhh." Es wurde langsam wieder still. „Wie ihr sicherlich wisst, kommen gute Nachrichten selten allein... und deshalb freut es mich euch sagen zu dürfen, dass ihr jemanden wieder begrüßen dürft. Don Arturo!" Helsinki brachte ihn ans Geländer, um ihn den Geiseln zu präsentieren. „Da oben ist er! Ich bitte um einen herzlichen Applaus für unseren Generaldirektor!" Auch für ihn gab es einen schlaffen Applaus, eher Berlin die Menge wieder mit einem „Shhh" beruhigte. Eine Geisel hatte die Hand gehoben. Als es ganz ruhig war, ging Berlin zu ihr hin und hörte sie an. „Darf ich Sie mal unter vier Augen sprechen?" Berlin sah zu uns nach hinten, runzelte die Stirn und sah dann wieder die Geisel an. Er winkte sie zu sich und ging stumm vorweg.
✔️
DU LIEST GERADE
𝔸𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕠 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠ
Fanfiction>𝙽𝚊𝚒𝚛𝚘𝚋𝚒𝚡𝙾𝙲 𝙵𝚊𝚗-𝙵𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗< ,,Und die, die sich gerade mit Denver anlegt, ist Nagasaki. Viele kennen sie durch Raubüberfälle, die sie mit Berlin zusammen durchgeführt hat. Doch in den letzten Jahren sorgte sie allein auch für Aufseh...