„Tja Professor. Hier drinnen geht es ganz schön chaotisch zu. Die Situation ist ziemlich kritisch.“ Ich ging um den Tisch herum und begutachtete die Wunde an Berlins Kopf. „Tokio hat mit Berlin russisch Roulette gespielt. Er war an einem Stuhl gefesselt. Daraufhin hat Berlin sie der Polizei ausgeliefert und danach hat Rio die Geiseln aufgehetzt und Berlin hätte ihn beinah exekutiert, wie ein vietnamesisches Erschießungskommando. Ach... und Helsinki hat Oslo erstickt“, teilte Nairobi dem Professor die Geschehnisse der letzten paar Stunden mit. „Er war nur noch Gemüse. Helsinki meint, Oslo hätte es so gewollt. Also, wie du siehst, Professor, ist die Kacke hier ziemlich am Dampfen.“ Während Nairobi weiter telefonierte, kümmerte ich mich um Berlin, der lediglich eine Platzwunde am Kopf hatte. Ich zerrte ihn aufs Sofa und suchte mir dann ein Tuch und Verband, eher ich mich neben ihn setzte und die Wunde behandelte.
„Wie geht es ihm?“ Nachdem Nairobi das Gespräch beendet hatte, wandte sie sich uns zu. „Er hat schon schlimmeres überlebt.“ Berlin war noch immer nicht ansprechbar, doch das würde ich nicht direkt als etwas Negatives bezeichnen. „Bleibst du bei ihm? Wenn er wach wird, freut er sich sicherlich eher dich zu sehen, als uns.“ Nairobi musterte mich und deutete dann auf meine Schultern. „Hast du noch Schmerzen?“, „Das geht schon“, winkte ich es ab und zog einen Mundwinkel hoch. „Okay. Helsinki..“ Er ging auf uns zu und nahm Berlin hoch, „Ihr geht zusammen in mein Büro. Denver, wir gehen zu den Geiseln.“ Nickend begaben wir uns alle in die jeweiligen Richtungen.
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„Was hast du denn hier gemacht.“ Helsinki hatte Berlin in Nairobis Büro gesetzt, wie sie es wollte, und begutachtete meine Behandlung. „Der ganze Verband klebt in der Wunde.“ Helsinki wickelte mein Kunstwerk wieder von Berlins Kopf, der daraufhin das Gesicht verzog und murrte. „Nairobi hat einen harten Schlag, für eine Frau.“ Helsinki wickelte den Verband neu und machte ihn vernünftig fest. Berlin antwortete nicht, sondern knurrte nur leise. „Berlin, unser Schiff sinkt.“ Die Tür ging auf und Nairobi sowie Denver kamen herein. Das ging schnell. „Deshalb denke ich, dass es jetzt das allerwichtigste ist, dass wir hier alle lebend herauskommen..“ Nairobi schloss die Schalleosin zum Raum nebenan, wo die Geiseln arbeiteten. „Also, wie sieht's aus? Bist du für mich oder gegen mich?“ Berlin musterte Nairobi und sah dann kurz zu mir. „Ene, mene, miste.. Es rappelt in der Kiste..“ Allein dass er so seinen Satz anfing, hieß doch schon nichts Gutes. Nairobi ließ sich darauf jedoch ein, setzte sich auf den Tisch und stellte ihr Bein auf den Stuhl, auf dem er saß. „Oy“, knurrte ich leise, als Berlin keineswegs abgeneigt sich Nairobi genau ansah und ganz besonders auf ihren Ausschnitt guckte. „Ich guck schon nicht.“ Er sah zu mir und dann zu Nairobi. „Ich bin auf deiner Seite, Nairobi.. Bis zum Ende. Ich werde deinen Staatsstreich akzeptieren und ich muss dir gestehen, ich finde den Gedanken recht erregend, einer Frau zu dienen, die solch eine Göttin ist.“, „Es wäre auch besser, wenn du sie als deine Göttin siehst.“, „Nagasaki.“ Berlin verdrehte kurz die Augen. „Sie hat dein Morphin, vergiss das nicht.“ Berlin sah mich eine Weile stumm an und dann Nairobi.
„Anderes Thema. Was ist der Plan Tschernobyl?“, „Seid ihr auf den Gedanken gekommen auch mal Nagasaki zu fragen?“ Die Blicke gingen zu mir. „Sie weiß ebenfalls, was der Plan ist. Wieso fragt ihr mich andauernd.“, „Stimmt das?“ Denver wandte sich mir zu, „Ich darf es nicht sagen.“ Ich sah in die Runde. „Berlin hat es schon erwähnt, wir verlieren dabei unsere Beute. Nachdem wir schon Oslo verloren haben, ist es für mich keine Option ohne Kohle hier raus zu gehen. Er soll nicht umsonst gestorben sein.“, „Ich verstehe dich, doch willst du etwa, dass wir alle drauf gehen?“ Nairobi raufte sich kurz die Haare. „Einer von euch beiden erklärt jetzt endlich diesen scheiß Plan Tschernobyl!“, brüllte Denver genervt und zielte auf Berlins Kopf. „Sei nicht albern“, murrte Berlin genervt. „Sag schon.“ Denver verlangte von mir, dass ich den Plan erzählte. „Gut. Schön. Wir lassen das Geld an Ballons vom Dach aus steigen und lassen sie alle durch Schüsse wenig später platzen.“ Denver nahm die Waffe runter und sah skeptisch zwischen Berlin und mir hin und her. „Gleichzeitig ruft man Radio und Fernsehen an.“, „Das heißt, wie der Umzug der heiligen drei Könige, nur mit 50 € Scheinen?..“ Berlin nickte lachend, „Das ist der Plan Tschernobyl?“ Nairobi schien skeptisch zu sein, da sie wohl mehr erwartet hatte. „Tausende von Leuten, die Geld aufsammeln und Chaos bei der Polizei verursachen. Milliarden von Euro fallen vom Himmel, stellt euch das vor.“, „Ja.. und wir verschwinden dann wohl in diesem Getümmel.“ Berlin lachte erfreut über diesen Plan, während der Rest von uns kein Gefallen daran hatten. „Ihr wisst doch, der Professor ist ein Idealist. Ihm ist die Botschaft immer wichtiger als das Geld. Nagasaki hat nichts gesagt, weil man es ihr verboten hat und ich habe nichts gesagt, weil es aufs Timing ankommt.“ Nairobi biss sich auf den Nägeln herum und schwieg. Nur wenige Minuten darauf riss sie die Tür auf und hielt das Megafone hoch. „Señor Tores in mein Büro!“, „Was hast du vor?“ Sie hob nur die Hand und wartete ungeduldig auf ihn. „Kommen Sie herein, Señor Tores.“ Es dauerte nicht lange, bis er vor der Tür stand. „Sagen Sie, könnten wir die Druckgeschwindigkeit hochfahren?“, „Tja, wissen Sie. Es wäre möglich, aber.. Damit würden wir ein Risiko eingehen. Wenn die Maschine blockiert, würde es 3-4 Stunden dauern, sie wieder zum Laufen zu kriegen.“, „Rechnen Sie mir aus, um wie viel wir hochfahren könnten.“ Señor Tores verließ den Raum und es herrschte Schweigen. „Je schneller wir drucken, desto schneller kommen wir hier raus..“, „Klingt logisch.“ Da ging die Tür auch schon wieder auf, „Señorita Nairobi.“, „Und?“, „Wir könnten die Produktion.. Maximal auf 2 Millionen pro Stunde hochfahren.“, „Also.. Na dann los. Den Produktionszyklus verlängern wir jetzt auf 6 Stunden. Das bedeutet 2 Millionen extra.“, „Gut..“ Señor Tores verließ wieder den Raum. Nairobi sah in die Runde und legte ihren Arm um meine Schultern, „Ich bekomme das hin, so wahr ich Nairobi heiße.“ Ich schmunzelte und lehnte meinen Kopf an sie dran.
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𝔸𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕠 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠ
Fanfiction>𝙽𝚊𝚒𝚛𝚘𝚋𝚒𝚡𝙾𝙲 𝙵𝚊𝚗-𝙵𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗< ,,Und die, die sich gerade mit Denver anlegt, ist Nagasaki. Viele kennen sie durch Raubüberfälle, die sie mit Berlin zusammen durchgeführt hat. Doch in den letzten Jahren sorgte sie allein auch für Aufseh...