𝑅ü𝑐𝑘𝑠𝑐ℎ𝑙𝑎𝑔

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Es herrschte das reinste Chaos. Die Geiseln waren geflohen und die Tür weggesprengt. Unser Versuch diese mit einer großen Eisenplatte zu ersetzen, verlief nicht gut. Die Polizei schoss. Sie nutzten unseren Fehler sichtlich aus. „Ich kann sie nicht mehr halten!“ Moskau und Denver schafften es nicht die Platte zu halten und gerade als wir versuchten einen Eisenbalken, als Stütze, vor die Platte zu stellen, ließen Moskau und Denver los. Die Platte fiel zu Boden und die Schüsse der Polizei kamen herein. Berlin und Tokio wichen zur Seite aus, während Helsinki getroffen wurde. „Helsinki!“ Ich umfasste Nairobi und zog sie mit zur Seite. „Helsinki! Helsinki!“, schrie Nairobi immer wieder und sah hinter den Fässern hervor, hinter welchen wir standen. „Ich geh zu Helsinki, gebt mir Deckung!“, „Gebt ihr Deckung!“, gab Berlin dann den Befehl und zählte bis drei, eher wir alle auf die Polizei schossen, die sich hinter dem ganzen Rauch befanden. Als ich bei Helsinki stand, konnte ich bestätigen, dass er unverletzt ist.

Es kam zu einem hin und her. Wir schossen, dann wieder die Polizei. Es nur war eine Frage der Zeit, bis uns jedoch die Munition ausgeht. Wir brauchten einen Plan und das schnell.

„Rauchgranaten!“ Ich sah zu Berlin. „Die Teile werden uns blind machen. Moskau! Schaff sie raus! Die kommen rein!“ Moskau nahm mit einem Handschuh die Granate und warf sie wieder raus. „Wir müssen das Loch wieder zu machen!“, „Was echt?!“, „Für deine ironischen Sprüche haben wir gerade echt keine Zeit!“, brüllte Denver und sah kurz zu mir. Unsere Niederlage kam immer näher und unsere Zukunft bestand nun wohl doch aus Stein und Metallstäben, anstatt aus Sonne und Meer. „Gebt mir Deckung!“, forderte ich Tokio und Berlin auf, eher ich mich meinen Weg nach hinten bahnte. Dort stand unsere letzte Hoffnung. Die Browsing mg, die wir mitgenommen hatten.

„In Deckung!“ Ich schob das gute Teil nach vorne und suchte Schutz hinter der Kiste, auf welcher sie stand. Als die Polizei durch den Rauch dann dieses Prachtstück sah, ließen sie ihre Schilder fallen und rannten zurück hinter ihre Mauern aus Sandsäcken. Ohne Gnade zielte ich auf die Sandsäcke und verbrauchte das komplette Magazin. „Verschließt das Loch!“ Das war unsere Chance. Weder die Polizei, noch wir schossen. Diesen Augenblick von Ruhe musste man ausnutzen. Wir verschlossen das Loch, stellten Eisenbalken und Stützen davor.. Verschweißten und schraubten alles. Bis aufs letzte bisschen war alles dicht. Es wurde ruhig. Erschöpft sackte Tokio auf den Boden und auch Moskau musste sich hinsetzen. Ich sah schwer atmend in die Runde und biss dann die Zähne fest zusammen, „Sergio...“, knurrte ich zu mir selbst und ließ alles stehen und liegen, um zum Telefon zu gehen.

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„Sag bloß, sie gehen dran.“ Auf der anderen Seite blieb es stell. „Verdammt, wo waren sie! Sie haben einen scheiß Job und selbst das bekommen sie nicht mal hin!“, schrie ich lauthals in den Hörer, als Denver mir diesen aus der Hand riss. „Wo waren sie man! Scheiße, wo waren sie!“, schrie er in den Hörer. „Oslo ist verletzt!“ Denver legte den Hörer auf den Tisch, als Helsinki Oslo ins Zimmer schliff. „Was ist passiert..“ Denver half ihm, Oslo aufs Sofa zu legen. „Helsinki, was ist passiert!“, „Die Geiseln sind geflohen. Sie müssen ihm etwas schwer auf den Kopf geschlagen haben.“ Der Verband, der nur provisorisch um Oslos Kopf lag, war komplett rot und an der Stelle wo die Wunde war, war er bereits durchgeweicht. „Denver, hast du von der Flucht gewusst?“ Helsinki sah Denver ernst an. „Wer hat die Flucht geplant?“ Denver war derjenige, der uns überhaupt erst gesagt hatte, dass Geiseln fliehen. Jemand anderes muss es ihm also gesagt haben oder er selbst hat es.. Geplant? „Arturo. Er hat's mir gesagt, aber ich hab es nicht rechtzeitig geschafft.“ 

Berlin kam dazu, schob Helsinki vorsichtig beiseite und begutachtete die Wunde von Oslo. „Helsinki. Helsinki!“ Berlin sah zu Helsinki und versuchte seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Es geht ihm schlecht“, gab er ehrlich zu. „Nein..“, „Er ist schwer verletzt, Helsinki.“, „Nein.. Er ist nicht schwer verletzt.. Nicht schwer verletzt. Er braucht nur etwas Ruhe.. Und Medizin! Ich gebe ihm jetzt Medizin..“, „Wieso hat er die Augen auf.“ Nairobi sah verzweifelt Oslo an. Helsinki ignorierte sie und kramte Medikamente hervor. Er war davon überzeugt, dass es Oslo wieder besser gehen wird. Moskau ging auf ihn zu und strich ihm über die Schulter, „Mach dir keine Sorgen, Moskau.. Oslo und ich.. Haben schon schlimmere Wehwehchen überstanden.. Viel schlimmere..“ Moskau lächelte verzweifelt, während Helsinki wieder zu Oslo sah. „Das wird schon, Oslo. Das wird schon..“, wiederholte er immer wieder. Ich spürte einen Kloß in meinem Hals und legte die Hand vor den Mund, als Nairobi mich sanft in ihre Arme zog. Sie selbst weinte, aber nur leise. Ich legte meine Arme um sie.

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𝔸𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕠 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt