𝐹ü𝑟𝑠𝑜𝑟𝑔𝑙𝑖𝑐ℎ

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***Ein Tag später***

„Jetzt hör doch mal auf zu essen und beteilige dich.“, „Die Nudeln sind lecker!“ Ich hob die Stäbchen und hielt sie Nairobi entgegen. „Außerdem macht ihr das viel besser als ich.“, „Wir sammeln den Müll ein.“, „Korrekt, da reichen doch vier Leute.“ Ich schob mir die Nudeln in den Mund und sah Nairobi in die Augen. Sie musterte mich und senkte den Müllsack. Wieder bat ich ihr Nudeln an und hielt ihr die Stäbchen entgegen. „Du hast heute doch auch noch nichts gegessen, oder?“ Ich stieß mich von der Wand ab, nahm ihr den Müllbeutel aus der Hand und drückte ihr dann die Nudeln in die Hand. „Iss was“, forderte ich sie auf und machte ihre Arbeit weiter. Ich spürte noch eine Weile ihren Blick auf mir, eher sie sich den Nudeln zuwandte.

„Da scheint sich aber jemand Gedanken um andere zu machen?“ Helsinki schielte zu mir rüber. „Während du deinen und beinah noch den ganzen Bot Nudeln von Tokio gegessen hast, hat Nairobi so gut wie gar nichts gegessen.“ Ich sah zu ihr rüber. „Ich mache mir eben Sorgen. Reicht schon, dass wir alle unsere Ruhepausen nicht richtig einhalten, da sollte man im Ausgleich zumindest gut essen.“, „Da hast du wohl recht“, stimmte er mir zu und schmunzelte leicht. „Ich will nichts von ihr“, stellte ich klar, was Helsinki jedoch nur belächelte. „Ach, denk doch, was du willst“, schnaufte ich und wandte mich zur Treppe, welche Moskau stramm hinunterlief. „Moskau?“, fragte ich ihn verwundert, doch ich bekam keine Antwort.

„Moskau?.. Moskau!“ Helsinki folgte ihm. „Moskau! Wohin willst du? Was ist?“, „Lass mich..“, „Moskau, bleib stehen. Bleib stehen!“ Ich legte die Mülltüte auf den Boden und folgte den beiden.

Er drückte ohne zu zögern auf den Knopf, um die Tür zu entriegeln. „Moskau!“, rief ich laut, während Helsinki auf ihn zielte. „Moskau!“, rief ich erneut und wollte zu ihm gehen, doch Helsinki packte mich am Arm und zog mich hinter sich, während er sich kurz danach hastig die Maske vors Gesicht zog. Oslo kam dazu und zielte auch auf Moskau. „Ihr könnte nicht auf ihn schießen!“, fuhr ich die beiden an und suchte hektisch nach meiner Maske, um Moskau dort wegzuholen.

„Runter!“ Denver kam mir zuvor, rannte an uns vorbei und riss Moskau zu Boden. Dabei hatte er den Rücken zur Tür gedreht und versuchte somit sein und Moskaus Gesicht zu verstecken. Während die beiden auf dem Boden rangelten, rannte ich zum Schalter der Tür. „Nagasaki!“, zischte Helsinki, was ich ignorierte. Mit einem kräftigen Schlag betätigte ich den Schalter und atmete auf, als die Türen sich wieder schlossen.

„Ich brauche Luft..“, wimmerte Moskau. „Ich gehe mit dir an die frische Luft.“ Denver lächelte Moskau verzweifelt an und half ihm dann auf die Beine. „Wo geht ihr hin?“, „Aufs Dach.“, „Ihr könnt nicht einfach aufs Dach latschen, die erschießen euch doch sofort.“, „Sie hat recht“, stimmte mir Moskau zu, „Das ist zu gefährlich.“, „Dann nehmen wir die Geiseln eben mit raus?“, „Bitte?“, „Ja! Wir gehen mit den Geiseln aufs Dach, dann kann Papa frische Luft schnappen und die Wahrscheinlichkeit das sie uns erschießen ist somit gering.“, „Das klingt bescheuert.“, „Bescheuert?“ Denver sah zu mir, „Du riskierst das Leben deines Vaters, deines selbst und das der Geiseln. Was, wenn die Polizei dennoch schießt und eine Geisel trifft?“, „Dann ist es deren Schuld.“, „Und wir lassen diese dann auch einfach sterben? Ich bin mitgekommen, für das Geld. Ich wollte keine Menschen dabei sterben lassen.“, „Dann hast du wohl eine ziemlich leichtsinnige Denkweise, dachtest du wirklich, dass alles nach diesem ach so tollen Plan von dem Professor läuft? Sei doch froh, dass es bisher nur eine war!“, „Seid doch jetzt mal ruhig! Mit eurem Gebrüll wird der Zustand von Moskau auch nicht besser“, unterbrach uns Tokio, die uns zugehört hatte und dazu kam. „Helsinki, versammel du die Geiseln. Denver, geh du mit Moskau zum Treppenhaus. Nagasaki, geh Berlin Bescheid geben.“

Alle gingen ihre Wege und machten sich bereit aufs Dach zu gehen.. Wenig begeistert von diesem Plan platzte ich in das Büro von Berlin herein, der gerade einen Anruf vom Professor entgegennahm. Skeptisch sah er zu mir und reichte mir den Hörer, „Ja?“, „Nagasaki, was macht ihr. Was machen die auf dem Dach.“, „Moskau ist mit den Geiseln auf dem Dach frische Luft schnappen“, antwortete ich knapp. Berlin lehnte sich zurück und holte tief Luft. „Ich hätte diesen Wahnsinn nie erlaubt“, gab er von sich. „Dem schließe ich mich an.“ Ich spürte im nächsten Moment eine Waffe am Rücken. Ich lachte bitter. „Doch zwei gegen sechs, da kann man sich schlecht vernünftig durchsetzen.“, „Ich hasse Improvisation jeglicher Art. Haltet mich auf dem Laufenden.“ Der Professor legte auf. Ich senkte den Hörer und drehte mich um. „Nicht nett“, murrte ich und sah Oslo an. „So schnell wechselst du die Seiten? Du enttäuschst mich, Oslo.“ Mein Blick ging zu Tokio rüber, die neben ihm stand. „Der Professor hat uns angerufen, falls euch das beruhigt. War doch klar, dass er das auch ganz ohne Berlin oder mich erfährt.“

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𝔸𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕠 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt