𝐸𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ𝑠𝑡𝑒 𝐴𝑢𝑓𝑔𝑎𝑏𝑒

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„Ich verstehe dich nicht ganz." Ich hob den Kopf und sah zu Nairobi, „Mhm?", „Moskau hat mir von deiner Aktion vorhin erzählt, dass du dich hast erwischen lassen, im Transporter", „Interessant wie schnell das die Runde macht." Ich klebte das nächste Handy an die Wand und mied Nairobis Blick. „Wenn der Überfall durch dich scheitert, dann mach ich dich fertig.", „Drohst du mir?", zischte ich und drückte ihr meine Waffe auf die Stirn. „Keine Sorge, das war ein kleiner Fehler von mir, ohne Folgen. Klar?", „Nagasaki!", ertönte die Stimme von Tokio ziemlich bissig. Ich sah zu ihr und nahm dann die Waffe runter. „Ist doch alles gut zwischen uns", nuschelte ich und stieg vom Stuhl runter. „Wir sind fertig." Ich packte meine Waffe weg und schnappte mir meine Weste. „Ich übernehme bei den Geiseln." Ich sah weder Tokio, noch Nairobi an, als ich den Raum verließ.

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„Also!", ertönte die Stimme von Berlin, nur wenige Minuten nach meinem Eintreffen bei den Geiseln. „Zu eurer eigenen Sicherheit, tretet drei Schritte zurück!" Er lief an mir vorbei und zwischen den Geiseln durch. „Ihr habt ihn gehört!", gab ich mit selber Lautstärke von mir, „Bewegt euch!", forderte ich etwas ruppiger die Geiseln auf und achtete darauf, dass sie den gewünschten Abstand einhielten.

Ich hielt meine Waffe in beiden Händen und ließ meinen Blick über die Gruppe schweifen, als einer der Männer panisch seine Augenbinde wieder nach unten zog. „Hey!" Zielstrebig lief ich zu ihm. „Ich habe nichts gesehen, ich schwöre! Ich habe nichts gesehen!" wiederholte er immer und immer wieder, wodurch er die anderen Geiseln nervös machte. „Was ist hier los?" Berlin sah abwechselnd zwischen der Geisel und mir hin und her. „Er hat die Augenbinde abgezogen", schilderte ich knapp. „Da scheint jemand ganz schön neugierig zu sein." Berlin zog eine Augenbraue hoch und musterte dann den Mann. „Ich kümmere mich um ihn, geh du zu den anderen.", „Ich kann auch-", „Geh schon.", brummte er energischer und scheuchte mich weg.

Unser Plan? Wir tun so, als ob wir fliehen würden. Wir warten auf die Polizei, stellen das Geld ab, schießen, sodass keiner verletzt wird, und ziehen uns dann wieder zurück. Das alles klingt ziemlich einfach, weswegen wir auch nicht damit gerechnet hatten, dass es jetzt schon Probleme gab.

„Rio!" Mein Blick ging zu Denver und Nairobi und dann nach draußen, wo Rio regungslos auf der Treppe lag. Diese Aufgabe war für uns die einfachste, die es gab. Doch man hatte uns verschwiegen, dass die Polizei, im Gegensatz zu uns, wirklich auf uns schießt. „Gebt ihr Deckung!", forderte ich Denver und Nairobi raus, woraufhin beide nach draußen liefen. Derweil half ich Tokio, indem ich mir den Arm von Rio schnappte und ihn, mit ihr, ins Innere der Banknotendruckerei zerrte.

Denver fing lauthals an zu fluchen, nachdem Nairobi die Türen geschlossen hatte und wir allesamt wieder in Sicherheit waren. Tokio nahm Rio die Maske ab und drückte ihn an sich. „Du darfst nicht sterben.." Tokio zitterte am ganzen Körper und umklammerte Rio, der zwar blinzelte, jedoch keine weiteren Reaktionen zeigte. Ich zog meine Maske ebenfalls ab und war mit der Situation ziemlich überfordert. „Denver, gib Berlin Bescheid." forderte ich ihn auf, damit sein lautes fluchen fürs Erste aus meinen Ohren verschwand. Ich kniete mich zu Tokio und legte meine Hand auf ihren Rücken, „Er stirbt schon nicht.." Sie löste sich nur schwer von Rio und sah mich mit glasigen Augen an, „Wir müssen ihn behandeln." Ich sah zu Nairobi und dann zu Rio. „Laufen sollte ja noch machbar sein." Rio sah mich an und nickte. Nairobi und ich halfen ihm auf die Beine, dabei begutachtete ich seine Wunde, „Ein Streifschuss." Als ich das realisierte, verdrehte ich die Augen und nahm meinen Arm von ihm weg. „Pussy", zischte ich. „Du musst nicht gestützt werden. Du überlebst das ohne Probleme, der Schock lähmt dich nur." Nairobi sah zu mir und ließ zögernd von Rio ab, der nun ohne Probleme auf seinen eigenen Beinen stand. Tokio bestand dennoch darauf, ihn zu stützen und ging mit ihm vorweg. „Und so was haben wir in der Gruppe." Ich verstand zwar den Schock, doch die weitere Reaktion von Tokio und Rio selbst übertrieben. Wir wurden die letzten 5 Monate auf schlimmeres vorbereitet.

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𝔸𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕠 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt