Der Plan

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"Yuna, folge mir!", rief Thor und riss mich damit aus meinen Gedanken. Der Kuss, den Loki und ich im Kerker hatten, war mittlerweile zwei Tage her. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.

Seine weichen Lippen auf meinen, das Feuerwerk, das in meinem Bauch explodiert war, wie alles um uns herum verschwand.

Ich liebte Loki und Loki liebte mich. Dennoch war er für den Rest seiner Tage im Kerker eingesperrt. Es war so einfach und doch so schwer.

Ich entfernte mich von einem der vielen Balkons und lief Thor hinterher in Richtung Kerker. "Was ist los?", fragte ich schnaufend. Ich hatte Probleme, mit seiner Geschwindigkeit mitzuhalten. Seit wann konnte er so schnell rennen?

"Es gibt Ärger im Kerker.", rief er mir zu und meine Gedankwn wanderten umgehend zu Loki. Ging es ihm gut. Im Kerker angekommen herrschte dort ein reines Chaos.

"Kehrt in eure Zellen zurück und ich verspreche euch, euch wird kein Leid zugefügt werden. Ihr habt mein Wort.", sagte Thor an die Gefangenen gerichtet.

Doch einer der Gefangenen schlug ihm ins Gesicht. "Gut, was dich betrifft, hast du nicht mein Wort.", schnaufte er und stieß den Mann zu Boden. Ich zückte mein Schwert und half Thor, Fandral und Volstagg, die Gefangenen zu bekämpfen.

Immer wieder wanderten meine Gedanken zu Loki. Ging es ihm gut? War er auch geflohen? Falls ja, würde ich ihn je wiedersehen? Vermutlich nicht. Es würde seine Freiheit gefährden.

"Yuna! Wir müssen zu Mutter! Sofort!", schrie Thor und erneut rannte ich ihm hinterher. Warum machte ich das immer? Wir liefen durch die langen Gänge des Palastes. Doch als wir in dem Raum ankamen, in dem Frigga war, war es schon zu spät.

"Nein!", schrie Thor und feuerte einen Blitz auf Malekith. Sein Bediensteter hob ihn auf und trug ihn schnell über den Balkon aus dem Palast. Thor warf mit Mjölnir nach ihm, während ich zu Frigga rannte und mich neben ihr fallen ließ. Doch sie war bereits tot. Wir waren zu spät

 Wir waren zu spät

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Das Boot, auf dem Frigga lag, segelte ruhig über das Meer Asgards. Ich versuchte nicht einmal, meine Tränen zu unterdrücken. Sie flossen unaufhaltsam über meine Wangen. Thor und Odin blieben standhaft.

Ich ließ eines der Lichter in den Himmel steigen, nachdem Frigga's Boot das Meer verließ. Sie war wirklich tot. Ich hatte nicht nur eine Freundin verloren, sondern auch die Frau, die am ehesten eine Mutter für mich war. Wie sollte es nun weitergehen?

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Ich stand in einem Kreis mit Fandral, Volstagg, Odin und anderen Mitgliedern des Sicherheitsrates. "Wir konnten die Schutzschilde noch nicht wieder in stand setzen. Der Feind und seine Artillerie sind unsichtbar für uns, nicht einmal Heimdall kann sie sehen. Mein König, wir sind so gut wie schutzlos.", sagte Fandral.

"Jane ist jetzt eine Gefangene!?", empörte sich Thor, der gerade hereingeplatzt war. Ich sah ihn geschockt an. Jane war was? "Lasst uns allein. Yuna, du bleibst.", fuhr er fort und sofort verließen alle den Saal. Nur Odin, Thor und ich blieben zurück.

"Ich wünsche nicht, mit dir zu streiten.", sagte Odin. "Ich ebensowenig mit dir. Aber ich habe vor, Malekith zu jagen.", erwiderte Thor. "Wir sind im Besitz des Äthers. Malekith wird zu uns kommen.", sagte Odin, als er vom Thorn weglief.

"Ja, und er wird uns zerstören.", meinte Thor aufgebracht. "Du überschätzt die Kampfkraft dieser Kreaturen.", versicherte Odin. Ich war mir da allerdings nicht so sicher. "Nein. Das, was ich schätze, ist das Leben unseres Volkes. Ich bringe Jane zur Dunkelwelt und entziehe sie seiner Kraft. Ich werde Malekith und den Äther zerstören.", erwiderte Thor verzweifelt.

"Und wenn du versagst, riskierst du, dass er unseren Feinden in die Hände fällt.", sagte Odin und drehte sich zu seinem Sohn. "Wir riskieren viel mehr, wenn wir nichts unternehmen. Seine Schiffe könnten jetzt über uns schweben und wir wüssten es nicht einmal.", sagte Thor.

"Falls und wenn kommt, laufen seine Männer in zehntausend Asenschwerter.", erwiderte Odin. "Und wie viele laufen in seine?", setzte Thor an. "So viele, wie nötig sind! Wir werden kämpfen, bis zu unserem letzten Atemzug, bis zu unserem letzten Blutstropfen.", schrie Odin, wodurch ich leicht zusammenzuckte.

"Und wie unterscheidest du dich dann von Malekith?", fragte Thor. Odin lachte bitter auf. "Der Unterschied, mein Sohn, ist der, dass ich gewinnen werde.", sagte er.

"Allvater. Ihr selbst sagtet Thor einst, er solle wie ein König denken, nicht wie ein Krieger. Nun denkt ihr selbst nur wie ein Krieger.", sagte ich sanft doch Odin reagierte nicht einmal darauf.  "Gehen wir.", sagte Thor und schritt langsam vom Thron weg.

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"Wieso sollte ich herkommen?", fragte ich, als ich mich an den runden Tisch setzte. Thor, Sif, Heimdall, Fandral, Hogun und Volstagg sahen mich an.

"Worum ich euch gleich bitte, ist der höchstmögliche Verrat. Ein Sieg bedeutet unsere Verbannung, Scheitern unseren Tod. Malekith wusste, dass der Äther hier ist. Er spürt seine Macht. Er kommt wieder, aber dieses Mal wird er ganz Asgard in Schutt und Asche legen. Wir müssen Jane von hier wegbringen.", erklärte Thor.

"Der Bifröst ist geschlossen, niemand kommt rein oder raus.", sagte Sif. "Es führen noch andere Wege nach Midgard, die nur wenige kennen.", sagte Heimdall.

"Nur zwei, um genau zu sein.", sagte Thor und sah mich an. Ich seufzte schwer. "Tut mir leid, Thor. Ich erinnere mich nur an einen Weg und der führt uns ins Nichts.", sagte ich enttäuscht. "Dann nur einer, um genau zu sein.", verbesserte sich Thor.

"Nein.", flüsterte Volstagg. Jeder wusste, dass Loki gemeint war. "Er wird dich verraten.", sagte Fandral empört. "Er wird es versuchen.", stimmte ich traurig zu.

"Also, was nun? Deine Hübsche Sterbliche wird von einer Legion bewacht. Wie willst du sie befreien?", fragte Fandral. "Ich werde nicht derjenige sein, der sie befreit.", erwiderte Thor, der Sif und mich ansah. Diese seufzte nur schwer.

"Was ist mit dem Allvater?", fragte jemand. "Meine Aufgabe gebührt mir, ihm jedes Verbrechen gegen den Thron zu melden.", erklärte Heimdall. "Angenommen du bekommst Loki's Hilfe und die Befreiung der Szerblichen gelingt, was würde es nützen? Wir sind tot sobald wir einen Schritt aus dem Palast wagen.", wandte Volstagg ein.

"Und das, mein Freund, ist auch der Grund, warum wir ihn nicht zu Fuß verlassen.", erwiderte Thor. Er hatte wirklich alles bedacht. So setzten wir unseren Plan in die Tat um.

So easy yet so difficult | LaufeysonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt