Kapitel 23 - Brooke

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Tatsächlich haben wir die erste Nacht besser überstanden, als ich befürchtet habe. Während ich dicht an die Wand gepresst geschlafen habe, hat Adam sich brav an seine Seite des Bettes gehalten. Es ist zu keinerlei Berührungen gekommen, zu denen es unter Freunden nicht kommen sollte.

Der vernünftige Teil von mir, ist darüber mehr als erleichtert. Den anderen versuche ich gekonnt zu ignorieren.

Vor allem, da ich mir gerade absolut keine Gedanken über die letzte Nacht machen kann, denn ich bin extra früh aufgestanden, um mich für den heutigen Tag fertig zu machen. Adam schnarcht noch leise vor sich hin, während ich in meiner Reisetasche wühle. Ein paar Outfits habe ich bereits auf meinem Schreibtisch und über dem Schreibtischstuhl liegen, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob die Teile für heute geeignet sind.

Es wäre warm genug für ein Kleid, aber ich würde mich in einer kaschierenden Hose mit hohem Bund einfach wohler fühlen. Allerdings werden wir heute zu Rosalie fahren und sie beschäftigt sich jeden Tag nur mit Kleidungsstücken, die ein berühmtes Markenlable tragen.

Voller Verzweiflung schiebe ich meine dichten nassen Locken zurück auf meinen Rücken. Ich bin vor zehn Minuten aus der Dusche gekommen und jetzt hängen mir die Haare nass und schwer vom Kopf herunter. Nachdem ich geduscht habe, habe ich mir einfach wieder meine Schlafshorts und das ausgeleierte Shirt übergeworfen. Da ich nicht damit gerechnet habe, dass Adam und ich uns ein Schlafzimmer teilen werden, habe ich mir keine großen Gedanken, um meine Nachtgarderobe gemacht. Als ich gestern Abend unter die Decke geschlüpft bin, habe ich das für zwei Minuten tatsächlich bereut, dann habe ich mir selbst die Frage gestellt, was ich denn angezogen hätte, wenn ich gewusst hätte, dass Adam die Nacht neben mir verbringt.

Das ist eine Frage, die ich mir nicht beantworten will.

„Was machst du denn daaaa?", dringt plötzlich Adams verschlafene Stimme zu mir, die in einem Gähnen untergeht.

Grinsend schaue ich zu ihm auf und sehe, wie er sich die Augen reibt, mit gerunzelter Stirn mein Kleiderchaos betrachtet und sich dann wieder auf die Seite fallen lässt. Dabei wandert sein Blick zu mir, bleibt aber unterhalb meines Gesichts hängen und seine Augen weiten sich.

Wieder einmal begreife ich viel zu spät. Ich habe mir nach dem Duschen keinen BH angezogen, denn welchen ich nehmen sollte, entscheidet sich erst, wenn ich ein Outfit gewählt habe.

Mein Blick folgt dem von Adam und als ich sehe, welchen Anblick ich ihm gerade biete, wird mein Mund staubtrocken und meine Wangen werden schlagartig heiß. Mein Schlafshirt ist weiß und meine nassen Haare haben gerade dafür gesorgt, dass die gesamte obere Hälfte des T-Shirts feucht geworden ist.

Feucht und unglaublich durchsichtig. Meine großen Brüste zeichnen sich unter dem halbtransparenten Stoff mehr als deutlich ab.

„Holy Shit.", murmelt Adam und reißt mich damit aus meiner Starre.

Hastig schlinge ich den einen Arm um meinen Oberkörper und blicke mit weit aufgerissenen Augen zu Adam. Er scheint schlagartig hellwach zu werden und reißt den Blick zur Decke.

„Oh Fuck! Es tut mir leid, Brooke. Wirklich. Ich habe da nicht so hinstarren wollen."

„Schon okay.", fiepse ich rasch und setze meine Suche mit hochrotem Kopf und nur einer Hand fort.

„Also, was machst du da?", fragt Adam erneut, dieses Mal ziemlich zögerlich.

„Ich suche etwas zum Anziehen."

Adam steht auf und schaut skeptisch zu den Klamotten, die auf dem Tisch liegen. Dabei zieht er meine Bettdecke mit sich und ich versuche wirklich, krampfhaft meine Gedanken davon fernzuhalten, warum er sich meine Bettdecke um den Körper schlingt.

At First KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt