Kapitel 13 - Brooke

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Als die Tür sich schließt, hinterlässt Drick eine Leere in meiner Brust. Automatisch balle ich meine Hände zu Fäusten und versuche, mir nicht selbst die Schuld für diese Eskalation zu geben.

Aber im Grunde ist es mein Verdienst. Es hat damit angefangen, dass ich Drick nicht geantwortet habe, ob ich heute Abend mit ihnen lernen kann und diese kleine Feier, über die Adam vergessen hat ihn zu informieren, findet auch nur meinetwegen statt.

„Ooookay.", brummt Keith schließlich, während ich noch immer auf die Wohnungstür starre.

Dann kommt auch Adam zurück. Er scheint sich noch schnell umgezogen zu haben, denn mittlerweile trägt er eines seiner unzähligen Hemden, heute ein dunkelgrünes und eine Jeans, was ihm beides unglaublich gut steht. In seinen Augen kann ich Ärger funkeln sehen, aber auf Ivys Frage, was passiert sei, zuckt Adam nur mit den Schultern.

„Ich verstehe sein Problem nicht. Wir sollten uns davon nicht den Abend verderben lassen, er kriegt sich schon wieder ein."

Aber selbst, als Willow und Ruby schließlich dazu kommen und auch, nachdem wir die ersten Runden Ligretto hinter uns haben, die beinahe zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Willow und Keith führen, kann ich mich noch nicht hundertprozentig entspannen.

Als schließlich die Diskussion losgeht, welches Spiel, wir als Nächstes spielen, ziehe ich mich mit der leeren Chips-Schale und der ausgetrunkenen Flasche Sekt kurz in die Küche zurück.

Ich brauche einen Moment, um klar zu kommen. Die Knabbersachen und Getränke aufzufüllen, scheint mir dafür ein guter Vorwand zu sein.

In der Küche stelle ich die Sektflasche auf den Tisch, schütte ein paar Chips aus der Tüte in die Schale und dann fällt mein Blick auf die noch geschlossene Packung mit den Mini-Schokoriegeln, die Adam auch gekauft hat.

Kurzerhand nehme ich mir einen Stuhl und klettere darauf, um an die Schüsseln im Hängeschrank zu kommen.

Für das Regal bin ich sonst viel zu klein.

Da die letzte leere Schüssel auch noch im hintersten Eck des Hängeschranks steht, mache ich noch einen kleinen Schritt weiter auf dem Stuhl Richtung Küchenschrank und stelle mich auf die Zehenspitzen. Diese kleine Gewichtsverlagerung reicht aus, dass der Stuhl unter mir beginnt zu kibbeln und ich quietschend darum bemüht bin, mein Gleichgewicht nicht zu verlieren.

Doch gerade, als ich mir sicher bin zu fallen, liegen plötzlich große Hände an meiner Hüfte und bewahren mich vor dem Sturz.

„Herr Gott Brooke, was machst du denn da?", fragt Adam besorgt.

Mit hochrotem Kopf wage ich einen Blick zu ihm hinunter. Zwar nimmt er sofort seinen Blick von meinem Hintern, aber ich habe ganz deutlich gesehen, dass er mir direkt auf den Po gestarrt hat. Wenn überhaupt möglich, beginnen meine Wangen noch mehr zu brennen. Denn seine Hände, so nah an meinem Hinterteil, erinnern mich nur zu deutlich daran, wie er gestern seine Finger in diesen gegraben und wie gut es sich angefühlt hat.

„I-ich wollte nur eine Schüssel für die Schoko-Riegel holen.", stottere ich. Aber ich komme einfach nicht an diese dämliche Schale ran.

„Es gibt exakt fünf Personen in dieser Wohnung, die mindestens einen Kopf größer sind als du. Einen von uns zu fragen ist dir nicht in den Sinn gekommen?"

Mit diesen Worten zieht Adam mich recht energisch an der Hüfte herunter und ich lasse mich ergeben mit dem Po auf die Arbeitsplatte der Küche sinken. Kaum habe ich Platz gemacht, steigt Adam auf den Stuhl und nimmt meine Position ein. Dass dabei sein Schritt ziemlich genau vor meinem Gesicht schwebt, bringt mich kurz aus dem Konzept.

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