Kapitel 9 - Adam

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Ich fühle mich wie ein Spanner. Ein richtiger Perversling. Aber ich kann nicht wegschauen. Es sieht einfach bezaubernd aus. Brooke ist auf unserer Couch eingeschlafen. Sie hat dort keine fünf Minuten gesessen, aber als ich zurück aus dem Bad gekommen bin, wo ich meine nassen Sachen vom Schwimmbad aufgehängt habe, ist ihre Atmung bereits langsamer geworden und ihre Körperhaltung hat sich entspannt.

Es ist unglaublich, sie derart gelöst zu sehen. Sonst ist sie immer angespannt, egal, was sie macht, es scheint ein ständiges Gedankenkarussell in ihrem Kopf zu kreisen.

Manchmal bekomme ich allein vom Anblick, wie sie nachdenklich die Stirn in Falten legt und die Nase krauszieht, Kopfschmerzen. Als einer ihrer Freunde, ist es meine Aufgabe, sie davon abzuhalten, zu viel nachzudenken. Ich will mich nicht selbst loben, aber heute ist mir das erstaunlich gut gelungen.

Obwohl ihr Rucksack, so schwer wie er ist, wahrscheinlich mindestens zwei dieser dicken Medizin-Schinken enthält, habe ich sie heute kein einziges Mal ihre Lernsachen in der Hand halten sehen. Das hat bei Brooke einiges zu bedeuten.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen greife ich nach der Decke, die auf unserer Couch liegt und breite sie über Brookes kleinem Körper aus. Als der Stoff zunächst nur ihre Beine berührt, dreht sie sich leise murmelnd auf die andere Seite.

Schlagartig erstarre ich in der Bewegung. Zum einen, weil ich sie nicht wecken will, zum anderen, weil sie mir damit schon wieder einen Blick auf ihre unglaublichen großen Brüste gewährt.

Als ich heute Vormittag unser Haus verlassen habe, habe ich meinen Augen kaum getraut, als sie auf Brookes Ausschnitt gefallen sind. Er ist zwar tief gewesen, aber keinesfalls ordinär. Einfach perfekt.

Allein die Erinnerung daran, sorgt schon wieder dafür, dass meine unteren Regionen anfangen zu prickeln.

Das sollten sie aber ganz sicher nicht tun. Das da auf der Couch, die Besitzerin dieser herrlichen Brüste, ist Brooke. Die beste Freundin meines Mitbewohners, eine meiner besten Freunde. Brooke ist ein Teil meiner Familie und kein Mädchen, über das ich so denken sollte.

Als ich höre, wie eine der anderen Zimmertüren aufgeht, erwache ich endlich aus meiner Starre und decke Brooke endgültig zu. Dann versuche ich möglichst gelassen auszusehen, als auch schon Ivy im Wohnzimmer steht.

Wie immer trägt sie das breiteste Lächeln im Gesicht, das ich kenne.

Mit einem Kopfnicken bedeute ich ihr, gleich weiter in die Küche zu gehen. Ihr Blick fällt auf die schlafende Brooke und Ivys Ausdruck wird beinahe schon liebevoll, während sie nickt.

In der Küche greife ich nach zwei Gläsern und fülle Leitungswasser hinein. Dabei dringt der penetrante Chlorgeruch in meine Nase, der noch immer an meiner Haut klebt. Ich habe mich zwar noch im Freibad unter der Dusche abgewaschen, aber ich sollte wirklich noch einmal hier unters Wasser springen.

„Ich glaube, ich habe sie noch nie so entspannt gesehen.", murmelt Ivy und ich folge ihrem Blick durch die Fächer des viereckigen Regals, das die Küche vom Wohnzimmer trennt. Viel kann ich nicht sehen, aber der kleine Spalt reicht, um ein Stück von Brookes schlafendem Gesicht zu erspähen.

Ivy hat Recht, es ist selten, dass Brooke so entspannt ist.

„Wie ist die Tour mit dem Bike gewesen?", frage ich und zwinge mich endlich den Blick von Brookes zarten Zügen zu nehmen.

Ich starre sie schon viel zu lange an.

Ivy stöhnt frustriert auf, während meine Augen noch einige Atemzüge länger auf den runden Lippen des Mädchens liegen, das gerade auf unserer Couch schläft. Ich muss daran denken, wie sie immer darauf herum nagt, wenn sie sich konzentriert.

At First KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt