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Es fühlte sich an, als würde mein Körper in Flammen stehen. Der Geruch von nassem Holz, der plötzlich in meine Nase stieg, war so unerträglich wie die Dunkelheit, die mich umfing. Meine Augen gewöhnten sich nur langsam daran. Soweit ich erkennen konnte, lag ich auf einem Bett aus Holz und dicke Seile waren mir mehrfach um die Handgelenke und Knöchel gewickelt. Die Versuche, mich aufzusetzen, gelangen mir nicht. Mit beschleunigtem Atem rüttelte ich an den Seilen, zog kräftiger und ignorierte den brennenden Schmerz in meinem Hinterkopf. Keine Panik, sagte ich mir und versuchte, mich zusammenzureißen. Es gibt bestimmt eine logische Erklärung. Ich holte tief Luft und sah mich um. Es war mitten in der Nacht. Durch ein Fenster auf der gegenüberliegenden Seite schien das Mondlicht ins Haus und spendete gerade genug Licht, um mich zu orientieren. Bis auf das Bett, auf dem ich festgebunden lag, den leeren Bierdosen auf dem Boden und einem Stuhl, befand sich dort nichts weiter. Es war trostlos, kalt und dreckig. Warum konnte ich mich nicht daran erinnern, was passiert war? Ich versuchte, meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, doch traf bei dem armseligen Versuch bloß auf einen schwarzen, leeren Raum in meinem Kopf. Ich konnte mich einfach an nichts erinnern. Urplötzlich schossen mir Tränen in die Augen und meine Versuche, sie weg zublinzeln und einen kühlen Kopf zu bewahren, scheiterten kläglich. Auch all die Hilferufe, die daraufhin folgten, waren erfolglos. Wie lange ich dort lag und weinte, wusste ich nicht, doch meine Verzweiflung, die sich mit der Zeit in blanke Wut verwandelt hatte, ließ mich wie eine Verrückte an den Fesseln reißen und vor Anstrengung keuchen. Die Seile schnitten mir tief in die Haut, doch sie lockerten sich. Sie waren mir nur nachlässig umgebunden worden. Ich keuchte und schwang mein Bein, soweit es die Seile erlaubten, hin und her und riss es dann so fest ich konnte zur Seite. Ich spürte, wie mir erneut die Tränen über die Wangen liefen, als ich das Geräusch hörte. Nicht das rettende Geräusch eines sich lösenden Seils, das ich mir erhofft hatte. Es war ein Geräusch, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ, denn es kam von der Tür. Ich schloss die Augen und ließ den Kopf in Richtung Wand fallen. Das nasse Haar klebte mir auf der Wange. "Scheiße!" rief eine tiefe Männerstimme aufgebracht, und Schritte näherten sich. "Was ist los?" Eine andere Stimme. Heller. Ebenfalls männlich. Keine Antwort. „Jeffrey?" „Sie ist aufgewacht." Ein Tritt gegen das Bett. Ich kniff die Augen fester zusammen und versuchte, nicht mehr zu weinen. "Gib mir das Chloroform. Schnell. Ich will sicher sein, dass sie nicht noch mal aufwacht." Schritte entfernten sich. „Nicht bevor der Boss das so will." Der Kloß im Hals wurde größer, ich unterdrückte gerade noch rechtzeitig ein Schluchzen. Wer weiß, was sie mir antun, wenn sie wissen, dass ich wach bin. Bei dem Gedanken zog sich mein Herz zusammen. "Wie kann so ein kleines, dünnes Mädchen, bei der Dosis, die Julio ihr verpasst hat, überhaupt noch atmen?" Etwas krachte nur einige Zentimeter über meinem Gesicht an die Wand und ich zuckte erschrocken zusammen.„Hat 'ne Menge Willenskraft, das kleine Ding." "Was für'n Scheiß, das Mädel hat die Willenskraft einer Fünfjährigen! Und besonders klug ist sie auch nicht. Und jetzt komm her und hilf mir, das in Ordnung zu bringen." Die beiden standen direkt über mir. Egal was sie tun, sagte ich mir, gib keinen Laut von dir. Blitzartig wurde mir der Kopf an den Haaren zurückgerissen. Erschrocken öffnete ich die Augen und schnappte panisch nach Luft, da wurde mir bereits ein feucht getränktes Tuch auf den Mund gepresst. Ich versuchte, die Luft anzuhalten und strampelte wild, aber lange gelang es mir nicht. Das Betäubungsmittel war zu stark. Es umfing mich zuerst langsam, dann ganz schnell. Ich fiel in eine tiefe Dunkelheit, die sich anfühlte wie eine rosa Luftblase. Eine in Watte gebauschte Erinnerung, die mich einholte wie ein Traum...

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"Welches Kleid soll ich anziehen?" Fragte ich stirnrunzelnd. Ein dunkelblaues Kleid in der linken Hand und ein schwarzes Kleid in der rechten Hand haltend. "Das, was nuttiger aussieht" antwortete das rothaarige Mädchen, das dicht neben mir stand und ihr Kinn auf meine Schulter drückte. "Du sollst nur nicht besser aussehen als ich." Lächelnd zog sie den Kopf zurück, drehte sich einmal im Kreis. Sie trug ein dunkelrotes Kleid, mit einem tiefen Rückenausschnitt. Das Haar leuchtete im Kontrast zu ihrem Kleid wie Mitternachtsfeuer. Sie sah wunderschön aus."Als würde ich es je schaffen, besser auszusehen als du." Ich betrachtete mich selbst im Spiegel. Skeptische, braungrüne Augen blickten mir entgegen. Ich war kleiner als das rothaarige Mädchen, das war mir als erstes aufgefallen. Meine honigbraunen Haare besaßen keinerlei Glanz und fielen mir auch nicht so anmutig über den Rücken wie ihres, ganz im Gegenteil. Sie lagen platt bis knapp über die Brust. Sie trat neben mich. "Wie oft soll ich dir noch sagen, wie schön du aussiehst? Dein schmales Gesicht, deine Wangenknochen, deine Figur! Was würde ich dafür geben, so schöne Brüste zu haben wie du!" "Schon gut, ich habe es verstanden." Ich winkte lachend ab. „Ich nehme das mit dem Ausschnitt. Glaubst du, das gefällt ihm?" Sie spannte ihren Kiefer an. " Mach dir nicht so viele Gedanken, er würde dich in jedem Kleid nehmen." Wieso reagierte sie immer so komisch, wenn ich von ihm sprach? "So richtig durchnehmen, meinst du?" Ich versuchte zu lachen, um die Stimmung zu lockern und sie schlug mir spielerisch auf die Schulter und grinste. "Aber so richtig!"

Lost in a Perfect NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt