Josh
"Komm schon Josh, mir kannst du es sagen!" Ich schüttelte mit dem Kopf und sagte: "Frag Eric, wenn es dich so sehr interessiert." Claire schmollte. "Ich will es von dir hören, sei nicht so gemein." Schnaubend fuhr ich mir durch das Haar. "Ich bin nicht gemein, Claire." "Doch bist du, du weißt ganz genau, dass ich noch neu bin und keine Ahnung von all dem habe, was da bei euch abgeht." Ich seufzte. "Na gut, aber wehe, du sprichst jemanden darauf an." Sie grinste. "Ehrenwort." Claire war zu mir auf die Bank gekommen, während Noah sich mit Eric im Auto unterhielt, und ich hatte keine Ahnung, worüber. "Also", fing ich an, "Leyna, Said und Ayla waren früher einmal die besten Freunde.-" "Was?" fuhr Claire schockiert dazwischen, und ich nickte ernst. "Kaum zu glauben, oder?" Sie schüttelte mit dem Kopf und ich begann zu erzählen.
Noah und Eric waren nach einer gefühlten und langen Stunde aus dem Auto gekommen. Noah setzte sich an das andere Ende der Bank und das war gut so. Seine Nähe machte mich wütend. Wütend und traurig. Eric & Claire saßen wie eine kleine Mauer zwischen uns, auch wenn Claire eingschlafen war, kurz nachdem ich angefangen hatte zu erzählen, hielt Eric das Gespräch so gut er konnte, alleine am laufen. Claire wurde einige Male wach, schlief dann aber wieder ein. Ihr Kopf lag dieses mal auf Erics Schulter. Leider hatte niemand von uns eine Jacke dabei. "Ich bringe sie ins Auto", sagte Noah dann. "Ich halte das nicht aus wen sie hier die ganze Zeit zittert. Das nervt mich." Ohne eine Sekunde verstreichen zu lassen, nahm er sie geschickt auf den Arm und ich ärgerte mich, das nicht mit die Idee gekommen war. Gerade weil sie so simpel war. "Ich kann das machen!"sagte ich und sprang auf. Noah warf mir einen genervten Blick zu, während er richtig Auto lief. Er antwortete mir nicht einmal. "Josh, ich werde sie auf dem Weg zum Auto schon nicht umbringen." Ohne sich die Mühe zu machen zurück zu schauen, lief er los. Eric war ebenfalls aufgestanden und lief neben mir auf das Auto zu. "Wenn Said sagt, das alles gut läuft dann glaube ich ihm." Er hatte ihnen eine Sms geschickt, in der stand, dass alles gut lief, und das sie gehen konnten, doch sie hatten sich entschieden noch etwas zu warten. Mit angespanntem Kiefer öffnete er die Beifahrertür und stieg in das Auto. Noah war gerade dabei Claire hineinzulegen, da wurde sie erneut wach.
Claire
Ich öffnete mühsam meine Augen & schwebte. Ich streckte meine Arme aus, um mich wie ein Vogel fühlen zu können, schlug dann jedoch versehentlich gegen etwas. Etwas sehr hartes. "Au!" rief ich, weil meine Hand durch den Aufprall schmerzte und plötzlich schwebte ich nicht mehr. "Verdammt Claire! Du hast mir ins Gesicht geschlagen!" rief Noah und ich kniff meine Augen zusammen um besser sehen zu können. Irgendwie war alles gerade wieder verschwommen. Jemand lachte laut, ich wusste aber nicht wer. Noah hielt sich währenddessen eine Hand auf die Wange und fluchte leise. "Tut mir leid!" sagte ich verzweifelt und stand hilflos in der Gegend herum. Was war den auf einmal los mit mir? Ich wollte Noah umarmen damit er nicht mehr traurig war, aber ich stolperte bei dem Versuch und knallte gegen das Auto. Schon wieder dieses Lachen im Hintergrund. "Erst dein Gesicht, dann dein Auto!" rief die Person und prustete erneut los. Ich hielt mich an einem Teil des Auto fest weil ich mich nicht mehr halten konnte. "Mein Auto?", gab Noah amüsiert zurück und ich bekam undeutlich mit, wie er auf mich zu kam. Ich stützte mich noch einmal ab und stemmte dabei mein ganzes Gewicht auf das Teil des Autos an dem ich mich festhielt, um Schwung zu holen. Und dann machte es Knack. "Moment mal.. Ist das etwa mein Auto?!" Jetzt konnte ich raushören, wer die Person war, die nun jedoch nicht mehr amüsiert, sondern panisch klang. Josh stand mit wild rumfuchtelnden Händen vor dem kaputten Seitenspiegel des Autos. Die Verzweiflung war ihm ins Gesicht geschrieben. "Upsups" machte ich und ließ mich erneut in Noahs Arme fallen.
Noah
Wir saßen im Auto und Josh fuhr. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. Er war so wütend das er mich sogar, ohne ein Wort darüber zu verlieren, hinten neben Claire sitzen ließ. Ich verstand sein Problem nicht, als er dachte es wäre mein Auto, fand er das ganze noch lustig. "Wir sind da" sagte Josh. Ich schaute aus dem Fenster und sah Jake's Haus. "Sind wir nicht" erwiderte Eric verwundert und schaute ebenfalls aus dem Fenster. "Ich hab mir gedacht, dass Noah jetzt wahrscheinlich lieber gehen möchte", sagte Josh. Ich nickte und öffnete die Autotür. "Ist das jetzt dein ernst Josh?", fragte Eric ungläubig. Josh's Antwort hörte ich nicht mehr, weil er zu leise sprach. Als ich aussteigen wollte hielt mich Claire zurück. Sie schlief immer noch, krallte sich aber mit ihrer Hand an meinem T-Shirt fest und ließ nicht los. "Tja, dann muss ich Claire wohl oder übel mitnehmen", sagte ich und grinste Josh hämisch an. Eric und er hörten auf zu diskutieren. "Was sagst du da?", Josh schaute über die Schulter. Ich zuckte mit den Schultern und nahm Claire wieder auf den Arm. Sie legte ihren Kopf sofort auf meine Brust und schmiegte sich an mich. Wie leicht und zerbrechlich sie doch war.. "Sie geht nicht mit dir mit", entfuhr es Josh bestimmend. "Hör doch endlich auf zu diskutieren, ich will nach Hause" Eric verdrehte genervt die Augen. Josh warf mir noch einen letzten wütenden Blick zu, nachdem ich die Tür geschlossen hatte und bog dann viel zu schnell um die Ecke. So einfach war es mittlerweile geworden Josh wütend zu machen.
Jake's Tür stand sperrangelweit offen, also trat ich ein, ohne zu klingeln. Das Haus war aufgeräumt, alles sah aus wie immer. Als hätte nie eine Party stattgefunden. "Jake?" rief ich & lief weiter bis zum Wohnzimmer. Jake saß verdreht auf dem Sofa und schnarchte. Der junge hatte echt Nerven. Seine Party war der komplette Absturz & sein Haus wurde von der Polizei gestürmt. Und jetzt lag er hier, als wäre nichts passiert und schlief seinen Rausch aus. Ich legte Claire auf die Couch, nahm Jake seine Decke weg und bedeckte Claire damit. Dann machte ich es mir auf dem Sessel bequem und schaute die Nacht über abwechselnd zum Fernsehen oder zu Claire.
Leyna
"Sie haben Glück, dass sie ohne eine erhebliche Strafe davonkommen", sagte die Polizistin und ließ mich alleine in dem Raum zurück um zu warten, bis jemand kam, der mich abholte und meine Strafe zahlte. Das mit dem kaputten Fenster musste ich nämlich auf meine Kappe nehmen. Der Vorfall mit Ayla kam zu meinem Glück nicht zur Sprache. Ich starrte gelangweilt auf die Uhr, die über der Tür hing, und als Said auftauchte, wusste ich, dass alles wieder gut werden würde. Es war schon spät und die meisten Beamten wollten einfach ihre Ruhe, also glaubten sie ihm, als er ihnen seinen gefälschten Ausweis zeigte, und erklärte, er wäre mein Adoptivbruder, der anstelle meiner Eltern da war, um mich abzuholen.Sie wissen ja, Mami und Papi haben genug um die Ohren. Ich verdrehte die Augen.Er musste einige Papiere unterschreiben und meine Strafe zahlen. Das Geld würde ich ihm später wieder geben. Um alles wirklich glatt laufen zu lassen fing er an mit den Polizisten Smalltalk zu halten und nach einer Zeit lachten sie sogar über seine Witze. Ein Meister der Manipulation. Nur einer, der sich nach einiger Zeit endlich wieder Blicken ließ, warf mir einen amüsierten Blick zu. Ich lächelte ihn an und er schüttelte belustigt den Kopf. Dann nahm er sich einige Akten die auf dem Tisch lagen und verschwand hinter einer kleinen unscheinbaren Tür. Schade, eigentlich hätte ich gerne seinen Namen gehabt. "Leyna, kommst du? Mom wartet schon auf uns." Said riss mich aus meinen Gedanken. "Du kannst dich hier nicht ewig verstecken und dich vor der Strafe drücken die Zuhause auf dich wartet", er lachte und klopfte mir auf die Schulter. Ein paar Polizisten lachten über diese brüderliche Geste und ich lachte unsicher mit. Ich wollte einfach nur hier raus.
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Lost in a Perfect Nightmare
CasualeWisst ihr wie es ist die Neue zu sein? Ganz von vorne Anzufangen und sein Altes Leben hinter sich zu lassen? Claire tut es, denn sie ist diejenigen, die ihr altes Leben hinter sich lassen muss, um neu anzufangen. Und eine Wahl hatte sie nicht .