Mitten in der Nacht wurde ich wach und konnte nicht mehr einschlafen. Ich wälzte mich im Bett umher, konnte aber keine gemütliche Position finden und nach gefühlten Stunden gab ich es auf, machte das Licht an und überlegte mir, was ich tun konnte. Viel Auswahl hatte ich nicht, und Schwester Noras Schlafmedikamente wollte ich nicht nehmen, denn die machten mich so müde das ich den ganzen Tag durchschlief. Also entschied ich mich für das, was man mitten in der Nacht nun mal am besten konnte. In die Küche gehen, Snacks holen und einen Film schauen. Leise schlich ich in die Küche um die anderen nicht zu Wecken und nahm mir eine Tafel Schokolade, und eine Packung Popcorn aus dem Schrank. Ich stellte alles auf den Tisch im Wohnzimmer und lief noch einmal zurück in die Küche, um mir einen Kakao zu machen. Während er in der Mikrowelle warm wurde, summte ich mit geschlossenen Augen eine erfundene Melodie vor mich hin. "Nicht erschrecken", die leise von hinten in mein Ohr gehauchte Stimme ließ mich vor Schreck zusammenfahren. Und natürlich stieß ich einen kleinen Schrei aus. "Verdammt Noah!" rief ich aufgebracht. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen. "Was machst du so spät noch hier?" "Was kann ich denn dafür, dass du so schreckhaft bist" Er zuckte mit den Schultern. "Dasselbe könnte ich auch dich Fragen." Die Mikrowelle piepte und ich kehrte Noah den Rücken zu. "Ich konnte nicht schlafen." Er lehnte sich lässig an den Tresen und erschien somit wieder in meinen Blickwinkel. Sein rechter Mundwinkel hob sich und es sah süß aus, wie er versuchte sein amüsiertes lächeln zu unterdrücken. "Wie auch immer" Ich griff nach meiner Tasse. „Ich geh dann mal." "Du trinkst deinen Kakao nicht richtig" Er sprach so leise, dass ich fast glaubte, ich hätte mir seine Worte bloß eingebildet. "Was?" fragte ich, obwohl ich ihn ganz genau verstanden hatte. "Du trinkst ihn nicht richtig", sagte er dann lauter. "Deinen Kakao." Ich musterte ihn interessiert. "Wie macht man es denn richtig?" "Gib mir mal deine Tasse." Er streckte seine Hand nach der Tasse aus, doch ich stellte sie auf den Tresen und ignorierte die ausgestreckte Hand. Er verdrehte die Augen. "Bist du so verklemmt, weil ich dich nackt gesehen habe?" "Halbnackt!" zischte ich und spürte, wie ich rot wurde. Er antwortete nicht, sondern lächelte bloß amüsiert und öffnete einen der Wandschränke über dem Herd. Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtete ihn dabei, wie er Schokolade zerstückelte und sie in die heiße Tasse warf. Dann holte er Honig, gab einen kleinen Löffel davon hinzu und rührte. Am Ende versuchte er ganz konzentriert Sprühsahne gleichmäßig auf dem Kakao zu verteilen. Als er fertig war begutachtete er sein Werk zufrieden und streute noch die restlichen Schokostücke über die Sahne. "Es sieht nicht besonders gut aus, aber so schmeckt es am besten." "Wenn ich heute Nacht einen Zuckerschock erleide, bist du aber schuld." Er wandte den Blick von dem Kakao ab und schaute mich an. Wir musterten uns schweigend, und die Sekunden verstrichen wie Minuten. Seine Augenringe lagen tiefer als am Abend zuvor. Vielleicht war das bei ihm ja immer so... und irgendwie machte ihn das in meinen Augen sogar noch schöner. Und seine Lippen, die waren... „Wie auch immer." Noah brach unseren Blickkontakt. „Ich geh dann mal." Ich blinzelte erstaunt, als er plötzlich an mir vorbeilief, ohne zurück zu blicken und verschwand. Verwirrt schaute ich ihm hinterher. Ich seufzte, nahm mir meinen Kakao und ging in das Wohnzimmer, obwohl die Lust, einen Film zu schauen bereits verflogen war. Mein Körper musste wohl derselben Meinung gewesen sein, denn ich schlief bereits nach den ersten 20 Minuten, mit dem Kopf auf die Sofalehne gelehnt in einen Tiefschlaf.
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Lost in a Perfect Nightmare
De TodoWisst ihr wie es ist die Neue zu sein? Ganz von vorne Anzufangen und sein Altes Leben hinter sich zu lassen? Claire tut es, denn sie ist diejenigen, die ihr altes Leben hinter sich lassen muss, um neu anzufangen. Und eine Wahl hatte sie nicht .