- Kapitel 24 -

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Die Ferienzeit zog sich so unglaublich lang, wie ein altes Kaugummi unter den Tischen in den Klassenzimmern. Remus hatte ich seit dem Vorfall in der Bar wirklich nicht mehr gesehen und ich erwischte mich dabei, wie ich Ihn immer wieder zu vermissen begann. Mein Wecker klingelte an diesem Morgen wieder sehr früh und bedeutete, das die freie Zeit nun endgültig vorbei war und ich stand mit einem dicken Kopf aus meinen Bett auf. Ich hatte ziemlich miese Laune und auch die Tatsache, Remus heute wiederzusehen, änderte nichts an meinem Befinden. Ich hatte gehofft er würde mir vielleicht noch einen weiteren Brief schreiben, doch ich wartete vergebens.

Heute ließ ich mir besonders lange Zeit beim Frühstücken und war die letzte in der großen Halle und auch als sich die Klassenzimmer bereits geschlossen hatten, änderte ich nichts an meinem Tempo. Mindestens 20 Minuten zu spät, betrat ich den kühlen Unterrichtsraum, ohne auch nur an die Tür zu klopfen, blieb jedoch trotzdem nicht unentdeckt. Remus unterbrach seinen Satz und warf mir einen strengen Blick zu, der wie ein Speer in meinen Herzen stocherte. "Sie sind zu spät, junge Dame!", rief er mir entgegen und richtete seinen Stab auf mich, doch ich verschränkte unbeeindruckt die Arme. "Ist mir durchaus bewusst.", entgegnete ich und versuchte nicht einmal, meinen Kommentar vor ihm zu verbergen. Ich spürte wie mein Kopf rauschte und ich mit jedem Blick den er mir zuwarf, immer mehr Wut in mir auslöste. Er tat so, als wäre nie etwas gewesen, als hätten wir diese eine Schwelle nicht überschritten. "Wir reden nach der Stunde.", seufzte er und wandte sich wieder seinen anderen Schülern zu, während sich die Knöchel meiner Fäuste langsam weiß verfärbten. "Ich denke , ich werde besser gehen, Professor Lupin!", rief ich ihm zu und betonte seinen Namen mit einer Bissigkeit, die ihm durch Mark und Bein gehen sollte. Verwirrt drehte er sich um, starrte mir noch hinterher, unternahm jedoch nichts um mich aufzuhalten.

Ich konnte die anderen Schüler noch tuscheln hören, als sich die Tür geräuschvoll hinter mir schloss. Aufgebracht wanderte ich durch das Schloss und hin und wieder, fluchte ich Lauthals vor mich her. Zwischenzeitlich wusste ich selbst nicht, woher all diese Wut in mir kam, doch je länger ich mich ihr hingab, desto besser fühlte ich mich anschließend. Gerade als ich wieder dabei war, mich über eine Gruppe von Schülern aufzuregen, die mitten im Gang rumlungerten, packte mich eine Hand an der Schulter und ich blieb abrupt stehen.

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