- Kapitel 43 -

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Auch an diesem Abend blieb ich bei Remus, im Büro, anstatt zurück in meinen Schlafsaal zu gehen. Erneut drehte er mir den Rücken zu und tat sonst keine weiteren Anstalten, also rutschte ich ein kleines Stück näher, lies aber noch soviel Platz, das unsere Körper sich nicht berührten. Vorsichtig strich ich mit ein paar Fingern über die Haare in seinem Nacken und Remus zuckte leicht zusammen, sagte aber kein Wort und so fuhr ich nach einem Augenblick des Wartens wieder fort. Meine Finger setzen ihren Weg bis zu seinen Schultern fort und ein tiefes Stöhnen entglitt seinem Mund. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, denn meine Bemühungen schienen nicht ganz ohne Erfolg gewesen zu sein. Ich wagte mich noch ein kleines Stück näher an ihn heran und Schritt für Schritt , tasteten sich meine Hände seitlich um seinen Körper und meine rechte Hand erreichte seine Brust. Sein Herz schlug gegen seine Brust und ich spürte jeden einzelnen Atemzug, der sich mit jeder Minute um einen Atemzug pro Minute schneller wurde. Zwar tat er, als würde er schlafen, doch ich wusste, das er es nicht tat. Meine Hand fuhr über den Stoff seines
T-Shirts und wanderte immer weiter herunter Richtung Bauchnabel, an die Stelle, wo das Shirt bereits durch seine Bewegung hochgerutscht war. Gerade als mein Finger über die warme, nackte Haut strichen, zogen sich seine Bauchmuskeln zusammen und er zog scharf die Luft ein, bemühte sich dann jedoch wieder, keinen Mucks zu machen, während ich den Vorgang ein paarmal wiederholte und die Haut unter meinen Fingern zuckte. Ich atmete einmal tief ein und aus und führ mit meiner Hand noch ein Stück tiefer, doch bevor ich mein Ziel erreichen konnte, schnellte plötzlich sein Arm nach vorne, umfasste mein Handgelenk und ohne eine weitere Reaktion, drückte er meine Hand von seinem Körper weg und parkte sie wieder auf meiner Bettseite.

Für einige Minuten wagte ich nicht, mich zu rühren, doch irgendwann hatte ich die Situation satt und drehte mich zurück auf den Rücken und starrte an die Decke. Der Mond warf tanzende Schatten auf die Wände und ich beobachtete einen kleinen Leuchtenden Punkt, der umher tanzte. Ich dachte an morgen und wie ich den Tag überleben sollte, denn wohl war mir bei der ganzen Situation immer noch nicht. Bis zur Prüfung übermorgen, hatte ich mir eigentlich etwas anderes vorgestellt, doch ich wollte Remus den einen Gefallen tun. Er hatte die letzten Tage mehr gearbeitet als im ganzen letzten Jahr und ich gönnte ihm den Spaß mit seinen Freunden.  Neben mir breitete sich das monotone Schnarchen von Remus aus, während er sich ebenfalls auf den Rücken drehte. Ich blickte zur Seite und beobachtete ihn eine ganze Weile, denn während er schlief, sah er noch friedlicher aus als sonst schon. Ab und an zuckte er im Schlaf mit den Beinen und gab undefinierbare Laute von sich und irgendwann konnte auch ich meine Augen nicht mehr offen halten und schlief mit seinen Geräuschen im Ohr ein. Doch die Nacht war kürzer als erwartet.

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