- Kapitel 52 -

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Die letzen zwei Feiertage bekam ich Remus nicht mehr zu sehen, denn er verschanzte sich in seinem Zimmer und ich hielt es für angebracht, ihn auch nicht weiter zu stören. Ich verbrachte die Zeit mit den letzten Vorbereitungen für meine Abschlussprüfung und mein Kopf qualmte aus allen Poren. Ich spüre bereits jetzt die Veränderung, die der nahende Vollmond in mir auslöste. Mein Herz schlug kräftiger gegen meine Brust und die Geräusche um mich herum schienen lauter zu werden und verdrängten meine eigenen Gedanken. Lustlos blätterte ich durch das dicke Buch und spürte plötzlich eine Gestalt neben mir. "Sie sollten sich nicht so anschleichen, Professor." Ein Grunzen ertönte aus seinem Mund. "Ist es schon wieder so weit?" Ich schlug das Buch zu und lehnte mich im Stuhl zurück, um besser gucken zu können. Severus stand mit den Händen in seinem Umhang neben mir und begutachtete meine Bücherauswahl. "Gut vorbereitet?" Er deutete auf das Buch der Zaubertränke und warf mir einen Hoffnungsvollen Blick zu. "Nach Ihrem Unterricht doch immer." Mit dem Ärmel Seines Umhangs deutete er an, mir auf den Hinterkopf zu schlagen und ich sah ihn empört an. "Hast du etwas von Remus gehört?", sprach er nun leiser und ließ sich auf dem Stuhl neben mir nieder. Ich rieb mir die Nasenwurzel und sah in vielsagend an. "Ich lasse ihm die Zeit die er braucht. Es ist viel passiert. Er hat seinen besten Freund verloren." Severus schien nachzudenken, nickte dann jedoch verständnisvoll. "Ich mache mir jedoch Sorgen wegen Morgen." Er blickte mich fragend an und ich schob ihm meinen Kalender hin. "Wegen deiner Prüfungen? Ich denke nicht das du dir Sorgen machen musst." Ich lächelte ihm dankbar zu und deutete dann mit einem Finger auf eine Bestimmte Stelle. Er verstand sofort und sah mich nun mehr mitleidig an. "Ich spüre es schon und in der Verfassung in der Remus sich befindet, wird es nur schlimmer werden." Er seufzte auf und schob meinen Kalender wieder zurück zu meinen Unterlagen. "Ich werde versuchen mit ihm zu sprechen, jedoch solltest du Wissen wie schwierig es ist, ein gebrochenes Herz zu heilen." Ich nickte Stumm und beobachtete ihn, während er sich von seinem Stuhl erhob, seine Robe richtete und sich mit einen Vielsagenden Blick von mir verabschiedete. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hände und atmete ein paarmal Kräftig ein und aus, schlug anschließend die übrigen Bücher zu und stellte sie zurück in das Regal. Mir war die Lust am lernen vergangen und so lief ich an der Bibliothekarin vorbei in den großen Flur und blieb für einen Moment an Remus seiner Tür stehen, zwang mich dann jedoch zum weitergehen. Ich setze meine ganze Hoffnung auf Severus. Er machte einen düsteren und teilweise angsteinflößenden Eindruck und ich konnte verstehen warum ihn viele Fürchteten, doch er wusste immer was zu tun war und fand immer die richtigen Worte. Wenn ich genauer darüber nachdachte, würde ich schon sagen, das Severus Snape ein guter Freund war.

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