- Kapitel 4 -

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'' Bei Merlin, nicht schon wieder! '' stieß ich fluchend aus und schwang meine Beine aus dem Bett. Die Sonne stand schon recht hoch und mit einem Blick auf meinen Wecker musste ich feststellen, dass das Frühstück nun fast vorbei war und die Schüler sich bereits auf den Weg in Ihre Klassenräume begeben haben müssten. Ich zog mir die Bluse über den Kopf, zog die Krawatte über den Hals und steckte beide Beine in die Hose. Noch während ich eilig aus meinem Zimmer lief, warf ich mir meinen Umhang um, fummelte genervt an meinen Haaren herum und band notdürftig ein Haargummi um den Zopf. Kurz bevor ich das Klassenzimmer erreichte, stieß ich fast mit Professor Snape zusammen, der mich nurz kurz von oben bis unten musterte und dann seinen Weg fortsetzte. Bevor ich den Klassenraum betrat, zog ich meine Krawatte fest und atmete tief ein und aus.

Mit zusammengekniffenden Augen drückte ich die Klinke herunter und öffnete vorsichtig die Tür. Ganz langsam öffnete ich mein rechtes Auge und erwartete schon einen Professor Lupin zu sehen, doch bis auf meine Mitschüler war niemand zu sehen. Erleichtert pustete ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah mich nach einem freien Platz um. Ich rümpfte die Nase als ich feststellen musste, dass nur noch der einzelne Tisch in der ersten Reihe unbesetzt war. ''Den letzten beißen halt die Hunde!'', rief mir ein Slytherin aus der letzten Reihe zu. ''Pass auf das ich dich nicht gleich beiße!'', knurrte ich, jedoch schien er das schon nicht mehr gehört zu haben, den von hinten ertönte nun eine weitere Stimme.

''Guten Morgen Schüler! Wie schön das Sie alle den Weg pünktlich in meinen Unterricht gefunden haben! '' Die Schritte hinter mir wurden lauter und Professor Lupin lehte sich mit dem Rücken an seinen Schreibtisch und stütze sich dabei mit seinen Händen ab. Ich wäre am liebsten ganz tief in meinen Stuhl versunken, denn ich wusste das er mich damit gemeint hatte. Doch er schien mich nun zu ignorieren und führte seine Rede fort. '' Wie ich gehört habe fiel Ihr Unterricht im letzten Schuljahr etwas dürftig aus, weshalb wir uns nicht mit Theorie aufhalten wollen.''. Ein raunen ging durch die Klasse. Normalerweise mussten wir erst haufenweise Bücher lesen, bevor wir auch nur daran denken durften, einen Zauber zu sprechen. ''Wir werden uns heute mit dem ,,Riddikulus Zauber,, befassen. Kann mir jemand verraten was dieser Spruch bewirkt? '' Sein Blick wanderte durch den Raum. Nervös wartete ich kurz ab, ob jemand anderes seine Frage beantworten konnte, doch niemand meldete sich und so hob ich langsam meine Hand. Er bemerkte mich schnell und musterte mich kurz einen Moment und ich befürchtete er würde mich auf die Situation im Zug ansprechen. '' Die Junge Dame hier vorne also!'' verkündete er und deutete mit seiner Hand auf mich, während einige andere die Augen verdrehten. Gespannt sah er mich an und legte den Kopf dabei schief, wie ein treuer Hund.

''Der  Zauberspruch Riddikulus verwandelt einen Irrwicht in etwa Lächerliches,  wodurch man ihn auslachen muss .So kann der Irrwicht besiegt werden. Irrwichte  sind jedoch Nichtwesen, weswegen der Zauberspruch ihn nicht töten kann,  sondern nur vertreibt....'', ich stoppte kurz, doch Professor Lupin gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, ruhig fortzufahren.

''...Der Irrwicht ist ein Gestaltwandler. Er lebt  besonders gerne in dunklen, engen Räumen, beispielsweise in Schränken,  Spülkästen, Standuhren oder in den Lücken zwischen Betten. Sobald er  einem Menschen begegnet, nimmt er die Gestalt dessen an, wovor die  betreffende Person am meisten Angst hat. Aus diesem Grund weiß niemand,  welche Gestalt ein Irrwicht annimmt, wenn er alleine ist.'' Während meiner Rede hatte ich den Kopf gesenkt und wurde nun durch das langsame in die Händeklatschen von Professor Lupin in die Realität geholt. ''

Ausgezeichnet! 10 Punkte für Slytherin. '' Ich lächelte beschämt und von hinten hörte man die Jungs jubeln. '' Haben Sie den schon einmal einen Irrwicht gesehen?'' Er sah mich mit einem Lächeln an. ''Nein Sir..'' antwortete ich leise. Dann klatschte er erneut in die Hände und ich zuckte zusammen. '' Dann ist heute ihr Glückstag!'' verkündete er und mit einem kurzen Zauber enthüllte er einen großen Spiegelschrank. ''Stellen Sie sich nun bitte in einer Reihe auf, haben Sie keine Scheu!'' Ich landete ausgerechnet an zweiter Stelle und beobachtete nervös wie Professor Lupin auf den Schrank zu ging, der Schülerin aus Griffendor vor mir einen vielsagenden Blick zuwarf und mit einem klicken öffnete sich die Schranktür. Sofort drang schwarzer Rauch heraus. ''Sie brauchen keine Angst haben! Bleiben Sie ruhig und sagen Sie laut und deutlich ,,Riddikulus,,! ''

Das Mädchen starrte gebannt auf den Nebel, der sich nun immer mehr Manifestierte und die Gestalt einer großen Schlange annahm. Zitternd hob sie ihren Stab. ''Riddikulus!'' rief sie endlich, nachdem ihr der Irrwicht schon recht nah gekommen war. Kurzerhand veränderte sich die Gestalt des Irrwichts in ein Windspiel mit vielen bunten Bändern, die wie viele kleine Schlangen im Wind tanzten. '' Sehr gut! Wirklich hervorragend!'' lobte der Professor sie und mit leichten hüpfern, stellte sie sich wieder hinten in der Reihe an. Nun stand ich vor dem großen Schrank und konnte mein eigenes Spiegelbild beobachten. Mit einem kurzen nicken gab ich dem Professor zu verstehen bereit zu sein, aber ob ich wirklich bereit war, wusste ich selbst nicht mehr so wirklich, als er am Fenster gelehnt einen Zauber aussprach und sich die Schranktür erneut öffnete.

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