- Kapitel 51 -

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Remus starrte einfach nur an die Stelle, an der sich sein Freund für immer verabschiedet hatte. "Remus, wir müssen hier verschwinden!", flehte ich ihn an, doch er rührte sich nicht. "Remus, bitte!" Ich streckte ihm meine Hand entgegen, doch eine ganze Weile bewegte er keinen Muskel. "Remus..." Wie in Zeitlupe hob er seinen Arm und berührte meinen Arm. Sofort apparierte ich zu dem Ort, an dem ich mir sicher war, das uns keine Gefahr drohte. Wir landeten an der Grenze zum Schlossgelände und ich zog den paralysierten Remus hinter mir her, bis wir an dem Büro von Severus angekommen waren. Ich stütze ihn, während ich die Bürotür öffnete und gemeinsam mit ihm das Zimmer betrat. Erschrocken blickte der Lehrer für Zaubertränke von seiner Zeitung auf und starrte uns beide verständnislos an. "Ich dachte ihr verbringt die Feiertage bei den Weasleys?" Ich schluckte schwer und senkte meinen Blick. Remus sprach kein Wort sondern lehnte sich vor Angst das Bewusstsein zu verlieren an die Wand. "Was ist passiert." Severus schien endlich begriffen zu haben, das hier etwas ganz und gar nicht stimmte. "Es gab einen Kampf. Die Todesser haben unter dem Kommando von Bellatrix den Fuchsbau niedergebrannt." Meine Stimme war kühl, denn nur so vermied ich, vor lauter Schuldgefühle kein Wort mehr hervorzubringen. Severus fiel fast die Kinnlade runter, doch stattdessen lies er den Kopf auf seinen Schultern kreisen und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. "Was ist danach passiert?" Er blickte mich erwartungsvoll an und erhob sich von seinem Stuhl. "Ich habe mich um das Problem kümmern wollen, jedoch gab es dabei ein kleinen Zwischenfall." Meine Stimme wurde mit jedem Wort schwächer und am Ende hatte ich die Befürchtung, er würde die letzten Silben nicht mehr verstehen. Doch er verstand sehr wohl. "Was für ein Zwischenfall?" Seine Augen wurden zu kleinen Schlitzen und wanderten zwischen mir und Remus hinterher. "Möglicherweise habe ich gesagt das der dunkle Lord mich mal kann." Ich räusperte mich und Severus lief wie verrückt im Kreis herum. "Er ist tot." Remus erwachte aus seiner Starre. "Der dunkle Lord?" Severus eilte auf Remus zu und packte ihn an den Schulter, während er langsam den Kopf schüttelte. "Sirius..", hauchte er kaum hörbar und ich spürte in jeder Zelle meines Körpers seine Trauer, die sich in meinem Herzen sammelte und die letzten heilen Teile davon zu zerstören drohte. "Es tut mir leid." Die heißen Tränen brannten sich in meine Haut und hinterließen unsichtbare Narben, mit jedem Zentimeter, die sie sich fortbewegten. "Es tut mir alles so unendlich leid Remus.." Meine Knie hielten meinen Gewicht nicht mehr stand und quittieren ihren Dienst und so landete ich ungebremst auf den harten Steinfliesen, doch der Schmerz In meinen Kniescheiben war nicht vergleichbar mit dem Seelischen Schmerz, der alles andere zu verschlucken schien. Ich hörte Schritte, die langsam näher kamen und ein Schatten legte sich über mich, doch ich wagte nicht nach oben zu blicken. Beine tauchten vor meinem Sichtfeld auf und wenig später Knieten Sie vor mir. Ich starrte auf die Hose und konnte den Blick nicht lösen, zuckte jedoch zusammen, als sich eine Hand auf meine Wange legte, um die Tränen davon zu wischen.

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