- Kapitel 47 -

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Unten war es ungewöhnlich still, dafür das ich erwartet hatte, das dort unten gleich ein Riesen Streit entfachen würde, doch als ich auch nach einer halben Stunde keinen Mucks gehört hatte, beschloss ich, ins Wohnzimmer zurückzukehren. Als ich die Türschwelle betrat, hob Remus den Kopf und auch alle anderen hatten ihren Blick nun auf mich gerichtet. ''Komm her.'', bat Remus und zog den leeren Stuhl neben sich zurück und bedeutete mir, mich zu setzten. Sirius lächelte mich flach an und ich wusste nicht, wie ich mit der Situation umzugehen hatte. Sie wussten nun also alle Bescheid und trotzdem saßen sie hier, so als wäre nie etwas gewesen. Das machte mich Nervös. ''Also seid ihr mehr als nur Freunde?'', wandte sich Sirius nun direkt an Remus und sah ihn eindringlich an. Ich wusste das Remus diese Frage mehr als unangenehm war und er blickte zwischen mir und Sirius hin und her und zu meiner Überraschung, nickte er langsam und zwang sich zu einem lächeln. Es war das erste mal, das er nur ansatzweise einen Einblick in seine Gefühle gab und ich musste mich zusammenreißen, die Situation nicht überzubewerten. Sirius lehnte sich zufrieden zurück und zwinkerte mir nun zu. Er schien seinen Freund besser zu kennen, als jeder andere und ich war ihm insgeheim dankbar für diese Frage. ''Halt Sie gut fest Remus! So eine findest du nicht noch einmal.'', entgegnete Mrs. Weasley und ich spürte wie ich rot wurde. Ich blickte zu Remus herüber, der nun wieder in einem Gespräch mit Sirius vertieft war. Ich blickte auf seine Gesichtszüge, blickte auf die Stellen an seinem Nacken, die ich gestern noch mit meinem Finger berührt hatte und in mir zog es sich zusammen. Wie gerne würde ich ihn berühren, mich dicht an ihn kuscheln wenn er sich unterhielt oder einfach nur seine Hand halten, doch Remus hielt ständig den gebührenden Abstand zwischen Schüler und Professor. Das tat weh, doch lieber so, als ihn gar nicht bei mir zu haben.

''Ich denke es wird Zeit für dich Geschenke!'', unterbrach Arthur die Gespräche und alle stimmten ihm nickend zu, während Molly schon mit einem ganzen Stapel an Paketen durch die Tür gekommen war. Sie verteilte sie an ihre Kinder und tatsächlich bekamen auch alle anderen ein Päckchen überreicht. Georg öffnete es schnell und zog einen Schal in den Hausfarben von Gryffendor heraus und legte ihn sich elegant über die Schulter und ich hob zustimmend den Daumen. ''Steht dir super.'', raunte ich ihm zu und er hob prüfend die Augenbrauen. Nun war Remus an der Reihe und er zog ebenfalls etwas in den Farben seines Hauses aus dem Karton. Er hielt sich einen extra großen Pullover vor die Brust und ich musste schmunzeln. Er verschwand förmlich in ihm und als ich es am wenigsten erwartete, schob er mir ein längliches Paket unter die Nase. ''Ich bin nicht so begabt im Einpacken.'', nuschelte er, als er mir das Paket überreichte. Überrascht sah ich ihn an. ''Für mich?'', fragte ich irritiert und er nickte mit dem Kopf. ''Natürlich für dich!'' Ich lächelte ihm dankbar an und nahm das Paket an mich. ''Jetzt musst du es aber auch öffnen!'', drängelte Sirius und ich widmete mich wieder dem Geschenkpapier. Vorsichtig wickelte ich es aus und eine dunkle Schachtel kam zum Vorschein und ich erkannte, was ich in der Hand hielt uns sah ihn mit offenen Mund an. ''Mach es doch erstmal auf.'', flüsterte er mir zu und ich tat, wie er verlangte. Ich schob eine grüne Folie zur Seite und offenbarte den Blick auf einen wunderschön verzierten Zauberstab. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und hatte mühe, nicht das weinen zu beginnen. Ich zog ihn aus der Fassung und drehte ihn in meinen Händen. Am Griff erhob sich ein großer Basilisk und unter ihm reihten sich eine Menge von silbernen Masken, Solche, welche bei den Todessern häufig getragen wurden und ich wusste nicht genau, was ich davon halten sollte, also blickte ich zu Remus. Er schien geahnt zu haben, das ich so reagieren würde und er nahm mir den Stab aus der Hand und hielt ihn mir nun selbstständig unter die Nase. ''Ich habe dir versprochen da zu sein, egal was ist.'', erklärte er leise, sodass niemand anderes es hören konnte. Ich nickte und er fuhr fort. ''Und dies ist nun einmal jetzt ein Teil von dir und ich will das du weißt, das es in Ordnung für mich ist. Das ich dich so mag wie du bist.'' Nun konnte ich eine Träne nicht mehr zurückhalten, doch Remus wischte sie sofort wieder hinfort. Als er die Blicke der anderen bemerkte, richtete er sich wieder gerade auf und setzte sich ordentlich an seinen Platz, so als hätte er Angst, sie würden ihn verurteilen, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hörte man von draußen plötzlich einen lauten Knall und ich blickte erschrocken auf.

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