Prisonors of Fate

- Kapitel 5 -

Wie schon zuvor trat schwarzer Rauch aus dem Schlitz und kam immer näher. Fast direkt vor mir veränderte er schließlich seine Form. Ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und die Blicke meiner Mitschüler brannten in meinem Rücken. Regungslos starrte ich nach oben, wo nun eine Wolke schwebte, die sich schließlich zur Seite schob und den Blick auf einen strahlenden Vollmond preisgab. '' Sie müssen den Zauber sprechen!'' raunte der Proffessor mir zu, doch ich fühlte mich wie gelähmt und der Mond zog mich immer tiefer in seinen Bann. Nun endlich schien Professor Lupin zu realisieren das ich aus dieser Situation alleine nicht mehr entkommen würde. Er hechtete auf mich zu, verdeckte mir die Sicht und stand nun dem Vollmond gegenüber. Schnell sprach er den erlösenden Zauber und schlug die Schranktür wieder zu. ''Der Unterricht ist für heute beendet!'' keuchte er uns wischte sich mit einer Hand über die Stirn. Noch immer starrte ich vor mich hin, als mich ein Ellenbogen meines Mitschülers wieder in die Realität holte. ''Ganz toll gemacht.'' zischte er mir zu. Der Kloß in meinem Hals fing nur ganz langsam an sich zu lösen und so war ich nicht in der Lage etwas zu erwiedern. Bevor bei mir alle Dämme brechen würden, schnappte ich mir meine Bücher und rannte an den restlichen Schülern vorbei aus dem Klassenraum, durch die langen Flure und raus aus dem Schloss. An der großen Brücke kam ich endlich zum stehen und rang schwer nach Luft.

Eine ganze Weile starrte ich auf das Wasser und kämpfte gegen den Drang zu weinen an. Doch schlussendlich konnte ich einige Tränen nicht mehr zurück halten. Ich hörte entfernt Schritte auf den Holzbrettern, wollte mir aber nicht die Blöße geben, dieser Person so unter die Augen zu treten. Womöglich würden sie sich wieder über mich lustig machen und in der ganzen Schule erzählen, das ich Angst gehabt habe. ''Geht es Ihnen wieder besser?'' fragte eine Stimme, die nun nur noch wenige Schritte entfernt war. Zu meiner Überraschung war es kein anderer Schüler und ich blickte leicht zur Seite. Neben mir lehnte Professor Lupin ebendso wie ich am Geländer und sah auf das glitzernde Wasser. Schnell wischte ich mir mit meinem Ärmel eine Träne aus dem Gesicht, auch wenn ich mir sicher war, das er sie längst bemerkt hatte. Erst nickte ich nur stumm, doch dann räusperte ich mich gefasst, um die letzten Blockaden aus meinem Hals zu überwinden. '' Es ist alles in Ordnung..'' erwiederte ich so gefestigt wie möglich. ''...Ich danke Ihnen Professor.'' , quetschte ich noch hinterher und sah ihn dabei kurz an. Er lächelte und blickte wieder zurück auf den See. ''Wollen Sie mir erklären warum ihr Irrwicht die Gestallt eines Vollmondes angenommen hat? '' , er sah mich nachdenklich an. Ich lächelte verlegen. '' Nun... Ich denke viele Menschen haben Angst vor dem Mond. Er ist sehr Mysteriös und angsteinflößend. '' Meine Stimme brach kurz im Satz und ich räusperte mich erneut. ''Aber wie Sie bei Ihrem ausgeprochen guten Wissen über Irrwichte bestimmt nicht vergessen haben, nimmt der Irrwicht nur die Gestallt der größten Angst und nicht nur irgendeiner Angst an.'' flüsterte er nun während er ein Stück näher gekommen war. Nervös spielte ich mit meiner Haarsträhne, dir mir wieder ins Gesicht gerutscht war.

''Dann ist Ihre größte Angst also auch der Vollmond, Professor? '', fragte ich ihn mit einem gewissen Unterton, der mich selbst etwas schockierte. Er schien überrascht und kratzte sich nervös am Arm. ''Wie kommen Sie denn zu dieser Annahme?'' Während er dies fragte, sah er mich zum ersten mal nicht an. ''Als Sie sich vor mich gestellt haben, hätte der Irrwicht sich in IHRE größte Angst verwandeln müssen. Dies passiert innerhalb weniger Millisekunden. '' Ich ärgerte mich innerlich über mich selbst das ich meinem Professor gerade aus irgendwelchen Büchern zittiert hatte, doch ich schien nicht ganz unrecht zu haben, denn er machte einen ungewöhnlich nervösen Eindruck. '' Sie müssen sich geirrt haben. Sie standen unter Schock! '', warf er schnell ein und starrte in die Ferne. Ich nickte nur leicht, glaubte ihm aber kein Wort. '' Ich werde jetzt wieder zurück gehen. Professor Snape erwartet mich zum Unterricht.'' entgegnete ich trocken und lief mit schnellen Schritten die Brücke entlang. ''Wir sehen uns morgen Früh in aller Frische wieder! '' rief er mir hinterher, doch ich erwiederte nichts.