Ich wurde durch Bewegungen neben mir wach und öffnete verschlafen die Augen und erblickte Remus, wie er gerade aus dem Bett gestiegen war und sich nun wieder begann anzukleiden. "Remus?", nörgelte ich verschlafen und erschrocken drehte er sich zu mir um. "Habe ich dich geweckt?" Ich schüttelte langsam den Kopf und rieb mir den Schlaf aus den Augen, während Remus das Schlafzimmer verließ, noch bevor ich wirklich realisieren konnte, was gerade passierte. Ich streckte mich einmal kräftig und krabbelte dann ebenfalls von der weichen Matratze und folgte ihm zurück ins Büro, wo er bereits wieder an seinen Unterlagen saß und die Feder über das Pergament kreisen ließ. "Es sind Ferien.", erinnerte ich ihn und er blickte nicht einmal von seinem Papier hoch, sondern gab nur einen zustimmen Laut von sich. "Willst du heute nicht einen freien Tag einlegen?", fuhr ich mit meiner Fragerei fort und nun legte er tatsächlich die Feder zur Seite und blickte mich an. "Diese Arbeiten korrigieren sich nicht von alleine und die Prüfungen stehen vor der Tür, auf die du dich auch vorbereiten solltest." Ich blinzelte ein paar mal langsam vor mich hin und presste die Lippen fest zusammen. "Alles klar, Professor!", stieß ich genervt hervor und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.
Mein Termin für die Prüfung lag ausgerechnet direkt nach den Weihnachtsfeiertagen und ich hatte dabei noch Glück bei dem Termin gehabt, denn nur einen Tag später, prangte ein großer roter Kreis meinen Kalender, der den Beginn einer neuen Mondperiode vorhersagte. Mein Weg führte mich zum wiederholten Male diese Woche in die Bibliothek und ich ließ mich mit meiner Liste mit Themen, über die sich meine Abschlussprüfung drehen würde, in meine geliebte Ecke im Fenster nieder. Wirkliche Konzentration konnte ich nicht wirklich aufbringen, doch konnte ich mir ein breites Lächeln nicht verkneifen, als ich das Thema ,,Werwölfe", mit dicken Ausrufezeichen markiert sah. Irgendwann musste mir mein Zustand ja auch mal nützlich werden. Ich blätterte weiter im Themenbereich der Zaubertränke und versank in der Welt der blubbernden Kesseln und vergaß dabei das Gefühl für Raum und Zeit.
Ich zuckte zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und ich schlug erschrocken das Buch zu. "Entschuldige bitte.", sprach eine Sanfte Stimme und ich brauchte nicht einmal zur Seite sehen, um zu wissen, mit wem ich das Vergnügen hatte. "Der Herr Professor wagt sich unter das Volk.", schnaubte ich und im Augenwinkel sah ich, wie Remus neben mir in die Hocke ging und mich eindringlich von der Seite fixierte. "Sei nicht böse, kleiner Wolf.", raunte er mir zu und strich mir eine Strähne hinter die Ohren und griff dann nach einem meiner Bücher. "Werwölfe also?", erkundigte er sich und ich nickte stumm. "Sollen ja ganz gefährliche Zeitgenossen sein!", flüsterte er ehrfürchtig und warf mir einen vielsagenden Blick zu. "Sollen wohl äußert bissig sein.", fügte er hinzu und ich sah ihn streng an. "Dann sollten Sie wohl niemals einen Werwolf verärgern, Professor.", knurrte ich und er hob sich ergebend die Hände. "Würde mir im Traum nicht einfallen." Ich hob prüfend eine Augenbraue und fletschte demonstrativ die Zähne und schnappte in seine Richtung und konnte mir schließlich ein Lachen nicht mehr verkneifen. "Währen Sie nun bitte so freundlich, mich in mein Büro zu begleiten?", sprach Remus nun mit lauter Stimme, als hinter uns eine Horde Schüler durch die Bücherregale liefen. "Könntest du mir wenigstens Hoch helfen? Mein Hintern ist eingeschlafen! ", flüsterte ich und prompt hielt mir Remus seinen Arm hin und zog mich mit einem Satz nach oben, woraufhin ich ihm mit etwas Abstand zurück in sein Büro folgte.
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Prisonors of Fate
FanfictionWenn das Leben dich Prüfen will, du nur Schmerz und Verlust kennst, welchen Weg wirst du in deinem Leben gehen? Diese Frage stellt sich auch eine junge Frau, die vom Schicksal verdammt zu sein scheint und nun die Wahl hat, ihre Zukunft endlich zu ak...