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Hoseok's PoV.:

Es dauerte noch ganze drei Wochen, bis ich Yoongi endlich abholen und mit nach Hause nehmen konnte. Zur Feier des Tages hatte ich extra die Küche mit Girlanden geschmückt und eine Sahnetorte gekauft, auf der ganz kitschig: „I Love You", draufgeschrieben stand. Ich war mir ziemlich sicher, dass es dem Katzenhybrid gefallen würde. Er sah schon ganz aufgeregt aus, als ich durch die Eingangstür in das mickrige Hybriden-Heim trat.

„Da bist du ja endlich!", rief er aus und sprang mir geradewegs in die Arme. Der Koffer zu seinen Füßen fiel dabei mit einem lauten Knall um. Doch das schien ihm nichts auszumachen, denn er drückte sich nur noch fester an mich und gab ein fröhliches Quicken von sich. Ich streichelte beschwichtigend über seinen Rücken: „Hast du etwa so lange gewartet? Ich bin überpünktlich...".
„Ich sitze hier schon seit 13:00 Uhr", erklärte Yoongi mir und ließ schließlich von mir ab, sodass ich ihn endlich ansehen konnte. Er sah gut aus; putzmunter und nach wie vor aufgeregt. Er konnte kaum stillstehen, hüpfte die ganze Zeit von einem Bein aufs andere. „Seit 13:00 Uhr? Du hast vier Stunden auf mich gewartet?", hakte ich entsetzt nach. „Natürlich! Ich hatte sowieso nichts besseres zu tun", nickte er wild.

„Herr Jung?", unterbrach uns in diesem Moment die alte Frau am Empfang. Sie schob mir drei Blätter zu und fuhr dann fort: „Es freut mich Sie wiederzusehen. Wir brauchen noch ein paar Unterschriften von Ihnen, bevor Sie Yoongi mitnehmen können. Sicherlich ist Ihnen bewusst, dass in zwei Wochen jemand vom Amt bei Ihnen vorbeischauen wird, oder?".

„N-Natürlich", ich kam ihr näher, zog Yoongi dabei automatisch mit. „Einen offiziellen Termin lassen wir Ihnen per E-Mail zukommen. Und schreiben Sie auf dem letzten Blatt bitte einmal Ihre Arbeitszeiten hin, damit wir nicht vor verschlossenen Türen aufkreuzen", bat sie mich und tippte mit dem Finger auf genannte Stelle. „In Ordnung", antwortete ich, griff nach dem Kugelschreiber der auf den Papieren lag und fing an alles auszufüllen. Es war nur nochmal der ganze rechtliche Kram und eine Einwilligung, dass meine Adresse an das Amt weitergeleitet werden durfte. Im Endeffekt derselbe Scheiß, den ich auch auf meiner Arbeit ausfüllen musste, wenn es einen neuen Hybriden zu legalisieren gab.

Yoongi schaute mir ungeduldig von der Seite aus zu. Als ich fertig war, nahm er augenblicklich meine Hand in seine und schnappte sich den Koffer, versuchte mich in Richtung Ausgang zu schieben. „Einen Moment noch", sagte ich in seine Richtung und wandte mich dann wieder der alten Dame zu, „Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Yoongi, du solltest dich auch bedanken". Er sah mich schmollend an, nicht gewillt meiner Aufforderung nachzukommen. Doch als ich erwartungsvoll meine Augenbrauen anhob, gab er mit einem angestrengten Seufzen nach und deutete eine respektvolle Verbeugung an. „Dankeschön", hörte ich ihn nuscheln. Die alte Frau am Empfang schmunzelte amüsiert, wobei ihr Gesicht in viele kleine Falten verfiel. Es ließ sie nur halb so böse aussehen, wie anfänglich gedacht.

„Euch beiden viel Glück für die Zukunft. Und Yoongi? Benimm dich bloß. Ich will dich nicht noch einmal hier sehen, verstanden?", sie lächelte immer noch, aber schüchterte den Katzenhybrid trotzdem ein. „Ja, ist gut", murrte er kleinlaut, ehe er mich weiter zur Tür rauszog. Ich winkte ihr noch zum Abschied zu und als sich die Türen hinter uns geschlossen hatten, grinste ich Yoongi breit an.

„Du hattest es eilig, huh?", hakte ich nach, während ich unsere ineinander verschränkten Hände hin und her schwanken ließ. „Ich will endlich in unser neues Zuhause. Ich habe so lange darauf gewartet", erklärte er sich. „Ich weiß. Gestern Abend habe ich kaum ein Auge zugetan, weil ich die ganze Zeit daran denken musste, dass ich dich bald abholen kann", gestand ich ehrlich. „Da fällt mir ein; heute Abend schlafen wir beide in demselben Bett!", quickte Yoongi fröhlich, „Ich kann mit dir kuscheln und dich küssen, bis mir die Luft ausgeht!".
„Darauf freue ich mich auch schon", kicherte ich und hielt ihm schließlich die Beifahrertür von meinem Auto auf. Yoongi ließ sich zufrieden auf den Platz fallen. Seinen Koffer quetschte ich notdürftig auf die Sitze hinter uns.

134340 // Sope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt