15.

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Hoseok's PoV.:

Wie versprochen organisierte Namjoon am nächsten Morgen eine kleine Gruppe von Mitarbeitern die sich auf die Suche nach Yoongi begeben sollten. Am liebsten wäre ich mit ihnen mitgegangen, allerdings wollte Namjoon mich in der Firma behalten. Also blieb ich artig an meinem Schreibtisch sitzen und versuchte mich durch den anstehenden Papierkram zu arbeiten. Das war leichter gesagt als getan, denn ich driftete immer wieder mit meinen Gedanken ab und malte mir aus wo Yoongi sich in diesem Moment befand. Ob er in Sicherheit war und wenn ja, wo sich dieser sichere Ort befand. Oder ob er von irgendwelchen Idioten verschleppt worden war, so wie es manchmal auch in der Zeitung berichtet wurde. Es gab illegale Organisationen die sich speziell auf die Suche nach verstoßenden Hybriden machten, diese einfingen und dann auf Auktionen in alle Welt verkauften.

Ich schüttelte den Kopf, in der Hoffnung die grausamen Gedanken zu vertreiben. Aber mir war vollkommen bewusst in was für einer verkorksten Welt wir lebten und das erschwerte mir das alles um einiges.

Als wir gegen Mittag immer noch kein Lebenszeichen von Yoongi gefunden hatten, hielt ich meine eigene Aufregung nicht mehr aus und stapfte geradewegs in unseren Pausenraum, um mir Süßigkeiten und Kaffee zu nehmen. Frustessen war in diesem Moment vielleicht nicht die beste Lösung, aber es half. Zu meinem Glück war ich der einzige hier, weswegen ich ohne großes zögern eine Packung Chips, eine Handvoll Gummibärchen und einen Donut verputzen konnte. Dazu zwei Tassen Kaffee und ich fühlte mich gleich ein bisschen besser.

„Hoseok!", die überraschte Stimme von Seokjin drang plötzlich zu mir hindurch. Er war scheinbar auf dem Weg zu Namjoon gewesen, denn er lugte lediglich vom Flur aus zu mir in den Raum. „Hey, alles gut?", fragte ich nach. „Den umständen entsprechend, ja", der Hasenhybrid nickte, ehe er unsicher in der Luft herumschnüffelte, „Aber dir geht es nicht gut".

„Nein, nicht wirklich", gestand ich. „Dein Blutzuckerwert ist gerade ziemlich hoch. Und du bist müde. Konntest du diese Nacht nicht schlafen?", hakte er nach. Ich schluckte trocken. Genaugenommen hatte ich in dieser Nacht kaum ein Auge zugetan; erst als die Sonne aufgegangen und es Zeit gewesen war, aufzustehen. „Nein, ich musste die ganze Zeit an das denken, was passiert ist", antwortete ich kleinlaut. „Ich auch... Ihr habt also noch nichts von Yoongi gehört?", die Ohren meines Gegenübers knickten hoffnungslos ein. „Tut mir leid, Seokjin. Ich wünschte ich könnte dir etwas anderes sagen", nuschelte ich. „Schon okay. Wir finden ihn, da bin ich mir sicher", er versuchte es mit einem ehrlichen Lächeln, aber ich konnte ganz genau sehen wie seine Lippen bebten. Er war genauso verzweifelt wie ich.

„Naja, ich werde jetzt mal nach Namjoon sehen. Ihm geht es bestimmt auch ziemlich schlecht", fuhr der Hasenhybrid fort und winkte zum Abschied etwas. Ich erwiderte die Geste halbherzig, woraufhin er verschwand. Allerdings kam er nicht sonderlich weit, denn auf einmal konnte ich Namjoon's aufgebrachte Stimme vernehmen. Er schien mit Seokjin zu reden, der mindestens genauso aufgebracht antwortete. Verwirrt stand ich auf und schlurfte zum Türrahmen rüber, um in den Flur zu spähen. „Hoseok!", rief Namjoon laut und joggte auf mich zu, „Wir haben ihn! Wir haben ihn!".

„Was?", ich konnte bloß perplex blinzeln. „Wir haben Yoongi gefunden! Oder besser gesagt hat ihn eine Kollegin gefunden...", wiederholte er, nun deutlich langsamer und deutlicher. Mein Herz machte einen freudigen Salto. Ich konnte förmlich spüren wie das Leben zurück in meinen trägen Körper wanderte. „Wo ist er?", hakte ich sofort nach. „Siyeon konnte mir nicht genau erklären was für eine Art von Laden das wäre, aber sie hat mir eine Adresse zugeschickt. Ich werde hinfahren und-...", fing Namjoon an, doch ich musste ihn augenblicklich unterbrechen. „Vergiss es. Du bist der Grund wieso Yoongi weggelaufen ist. Wahrscheinlich hat er jegliches Vertrauen zu dir verloren. Ich werde hingehen und ihn da rausholen". Einen Moment lang starrte der Jüngere mich entsetzt an und ich glaubte ihn sichtlich verletzt zu haben. Schließlich nickte er resignierend: „Okay, vielleicht hast du recht... Ich werde dir die Adresse zuschicken. Fahr los und bring ihn heile zurück, ja?".

134340 // Sope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt